Eine verhängnisvolle Liste: Mehr als 170 Kontakte von Jeffrey ...

Jeffrey Epstein

Eine Liste mit Namen von mehr als 170 Personen, die in Verbindung zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein stehen, könnte im Januar veröffentlicht werden, wie die BBC und die britische Zeitung „The Independent“ melden. Laut den Berichten hat die New Yorker Richterin Loretta Preska am ­Montag angeordnet, eine Fülle bislang ge­heimer Dokumente offenlegen zu ­lassen, die auch die Identitäten von ­Epsteins Kontakten enthalten. Die 177  Personen waren zuvor nur unter den Pseudonymen John Doe oder Jane Doe genannt worden. Die Auflistung soll die Namen von Opfern, Mitarbeitern, Geschäftskontakten und mutmaßlichen Mittätern führen.

Am 1. Januar 2024 soll die richterliche Verfügung in Kraft treten. Die Betroffenen haben 14 Tage Zeit, der Veröffent­lichung zu widersprechen. Einige Namen, wie die von minderjährigen Opfern, ­bleiben allerdings unter Verschluss. Die Vielzahl der Daten ist in einer mittler­weile beigelegten Verleumdungsklage aus dem Jahr 2015 enthalten, die von Epstein-Opfer Virginia Giuffre gegen ­seine ehemalige Geliebte Ghislaine Maxwell eingereicht wurde, wie die Zeitung „The Independent“ schreibt.

Prinz Andrew soll auf der Liste stehen

Maxwell soll Epstein minderjährige Frauen für den sexuellen Missbrauch zugeführt haben. 2022 verurteilte sie ein amerikanisches Gericht unter anderem wegen des Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken zu 20 Jahren Gefängnis. Epstein soll die Mädchen aber nicht nur selbst missbraucht haben, sondern auch an ihm bekannte und befreundete Männer weitergereicht haben. Auch der Name des britischen Prinzen Andrew, dem Bruder von König Charles III., fällt in diesem Zusammenhang immer wieder.

Gemäß der BBC wird erwartet, dass auch Andrew auf der Liste stehen wird. In den Schriftstücken von Virginia Giuffres Klage gegen Maxwell sollen sich auch 40 Beweisdokumente von Johanna Sjoberg befinden, die behauptet, Prinz ­Andrew habe sie 2001 unsittlich berührt. Der Herzog von York soll ihr in Epsteins Wohnung in Manhattan auf einer Couch an die Brust gefasst haben.

Aus dem Buckingham-Palast heißt es, dass die Anschuldigungen „kategorisch unwahr“ seien. Aber auch Virginia Giuffre selbst hatte schwere Anschuldigungen gegen den Prinzen erhoben. Als sie 17 Jahre alt war, soll Andrew sie demnach missbraucht haben. Im vergangenen Jahr zahlte der Prinz eine Millionensumme an Giuffre, um ihre Klage gegen ihn beizulegen. Er selbst bestreitet, Giuffre jemals ge­troffen zu haben, und wies die Anschuldigungen von sich.

Neben Andrew könnten auch weitere Namen auf der Liste stehen, die durch die langjährige Berichterstattung schon bekannt sind. Auch die ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump zählten zum Umfeld des New Yorker Finanzinvestors. Jeffrey ­Ep­stein war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufge­funden worden. Die amerikanischen Behörden gehen davon aus, dass der amerikanische Milliardär sich das Leben genommen hat.

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