Iran-Wahl: Knappes Rennen zwischen Hardliner und Reformer
Online seit heute, 8.12 Uhr
Bei der Präsidentenwahl im Iran liegt der moderate Politiker Massud Peseschkian mit rund 42,5 Prozent der Stimmen in Führung. Auf dem zweiten Platz folgt der Hardliner Said Dschalili mit rund 38,7 Prozent, wie der Sprecher der Wahlbehörde heute im staatlichen TV verkündete. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, geht es am 5. Juli in die Stichwahl.
Das ist fix, denn das weitere Teilnehmerfeld landete abgeschlagen: Der amtierende Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf folgt mit großem Abstand auf die beiden Führenden auf dem dritten Platz. Der vierte Bewerber, der Geistliche Mostafa Pour-Mohammadi, hält derzeit nur bei einem Fünftel der Stimmen des Führenden.
Insidern zufolge soll die Wahlbeteiligung bei etwa 40 Prozent gelegen und damit niedriger gewesen sein als von den klerikalen Machthabern erwartet.
Angriff auf Fahrzeug mit WahlurnenIranische Staatsmedien hatten zuvor berichtet, dass bewaffnete Männer in der iranischen Provinz Sistan-Balutschistan ein Fahrzeug mit Wahlurnen angegriffen und zwei Sicherheitskräfte getötet hätten. Der Vorfall ereignete sich etwa gegen Mitternacht (Ortszeit), wie die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht auf heute berichtete.
Vor sechs Wochen war Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Rund 61 Millionen Iranerinnen und Iraner waren aufgerufen, einen Nachfolger zu wählen. Da die Stimmen per Hand ausgezählt werden, dürfte es zwei Tage dauern, bis das Endergebnis vorliegt.