Zweite Liga am Sonntag: HSV und Schalke stolpern schon wieder

Der Hamburger SV hat im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg einen abermaligen Rückschlag erlitten. Einen Tag nach dem Sieg von Fortuna Düsseldorf in Kaiserslautern musste sich die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart am Ostersonntag trotz deutlicher Überlegenheit mit einem 1:1 (0:0) bei der Spielvereinigung Greuther Fürth zufriedengeben. In der Tabelle reicht das mit einem Punkt Rückstand nur zu Platz vier hinter der Fortuna, der direkte Aufstiegsrang ist gar schon sieben Punkte entfernt.

Miro Muheim (56. Minute) traf sehenswert vor 16.126 Zuschauern zur umjubelten HSV-Führung. Nachdem die Hamburger das 2:0 verpasst hatten, schlug jedoch Führts eingewechselter Jomaine Consbruch (77.) mit einem nicht minder schönen Treffer und dem überraschenden Ausgleich zurück. Nach drei Niederlagen nacheinander stoppte er so die fränkische Misere.

In der torlosen ersten Hälfte hatte der HSV mehr Ballbesitz und mehr Torschussaktionen, die besseren Möglichkeiten aber verbuchte Fürth. Jeweils eingeladen von den Hanseaten nach Fehlern konnten Armindo Sieb (7. Minute) und Lukas Petkov (16.) das nicht in die Führung ummünzen.

Fürth kam mit dem sichtbaren Willen aus der Kabine, die Niederlagenserie zu stoppen – und wurde fast ausgekontert. U-21-Nationaltorhüter Jonas Urbig lenkte den Schuss von András Németh, der den verletzten Torjäger Robert Glatzel vertrat, aber über die Latte (48.). Beim Kopfball von Bakery Jatta rettete der Pfosten für den schon geschlagenen Urbig (53.).

Der Hamburger Druck nahm weiter zu und brachte die verdiente Führung. Laszlo Benes legte eine Ecke auf den frei stehenden Muheim zurück. Der Abwehrspieler ließ Urbig mit seinem Schuss aus rund 25 Metern keine Chance. Muheim erzielte sein fünftes Saisontor und ist damit der torgefährlichste Abwehrspieler der zweiten Bundesliga. Nemeth verpasste das fast sichere 2:0 gegen Urbig (70.). Die Strafe folgte durch Consbruch: Sein Schuss aus 30 Metern schlug im Winkel ein.

St. Pauli antwortet Kiel

Der zweite Hamburger Klub, der FC St. Pauli, hat sich derweil auch vom SC Paderborn auf dem angestrebten Weg in die erste Liga nicht stoppen lassen. Der souveräne Tabellenführer bezwang die Ostwestfalen 2:1. Die Hamburger liegen bei sieben ausstehenden Spielen fünf Punkte vor dem Zweiten Holstein Kiel und elf Punkte vor Fortuna Düsseldorf.

Der wieder einmal starke Marcel Hartel (32. Minute) erzielte die Führung für St. Pauli. Lars Ritzka (47.) legte kurz nach der Pause nach. Paderborns Adriano Grimaldi (56.) gelang der Anschluss. Wenig später sah der SC-Stürmer Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels. Die Gäste haben nach vier Spielen ohne Sieg nur noch geringe Chancen auf den Aufstieg.

Die Gastgeber waren vor 29.391 Zuschauern überlegen und ließen dem Gegner kaum Luft. Schon nach 30 Sekunden hatte St. Pauli-Stürmer Connor Metcalfe den ersten Abschluss. Das Führungstor zeigte, was für eine Ausnahmeerscheinung die Kiez-Mannschaft in dieser Saison ist: Johannes Eggestein spielte im Mittelfeld per Hacke zu Jackson Irvine, der genau in Hartels Lauf passte. Mit einem Heber machte er die Kombination perfekt.

Die Hamburger erwischten nach der Pause einen Top-Auftakt in die zweite Halbzeit. Ritzka (47.) konnte in aller Ruhe aus 19 Metern abziehen und traf, Paderborns Torhüter Boevink hatte keine Abwehrchance. Die Gäste reagierten, attackierten die Hamburger nun früher – und hatten schnell Erfolg durch Grimaldi. Paderborn drückte weiter, St. Pauli kam nur noch selten nach vorn.

Wieder Grimaldi (65.) hatte die Chance für den Ausgleich. Kurz danach musste er mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Die Hamburger verwalteten die Führung am Ende erfolgreich.

Schalke nur 0:0

Derweil verpasste Krisenklub FC Schalke 04 im Kampf um den Verbleib in der zweiten Liga einen wichtigen Heimsieg. Der Revierklub trennte sich am Sonntag 0:0 vom Karlsruher SC, für den durch das neunte Remis der Saison die Aufstiegsplätze in noch weitere Ferne gerückt sind. Die Schalker verpassten es trotz zahlreicher Chancen, mit einem Erfolg im Tabellenkeller den knappen Vorsprung von zwei Punkten auf die Abstiegszone zu vergrößern.