Harry Kane & FC Bayern: Die Chancen und Risiken eines Transfers

27 Jun 2023
Harry Kane

Vor einigen Wochen wurde berichtet, dass der FC Bayern das Thema Harry Kane zu den Akten gelegt hat und der Angreifer in England bleiben möchte. Nun soll der 29-Jährige plötzlich wieder das heißeste Transferziel des Rekordmeisters sein. Die Münchner haben sogar schon ein offizielles Angebot abgegeben. Ein Deal würde neben klaren Chancen aber auch gewisse Risiken mit sich bringen.

Harry Kane gehört seit vielen Jahren zu den besten Stürmern der Welt. Sein Name kann definitiv in einem Zuge mit Robert Lewandowski, Erling Haaland und Karim Benzema genannt werden. Kane hat in einer schwachen Tottenham-Mannschaft 30 Premier-League-Treffer erzielt und war Jahr für Jahr ein grandioser Vollstrecker und Vorbereiter. Eine solche Qualität ist selbst für den FC Bayern normalerweise nicht zu bekommen. Mit dem Engländer könnte man die größte Kader-Baustelle mit einem absoluten Top-Spieler schließen.

Kane ist nicht nur ein Weltklasse-Stürmer, sondern auch genau der passende Typ Angreifer. Der Tottenham-Star ist groß, abschlussstark und kann in der Box sowohl auf dem Boden als auch in der Luft enorme Gefahr ausstrahlen. Hinzu kommen seine für einen Mittelstürmer wirklich ausgeprägten technischen und spielerischen Fertigkeiten. Kane kann den Ball exzellent halten und mit kreativen Zuspielen selbst Chancen kreieren. Nicht umsonst hat der Angreifer in den letzten drei Premier-League-Spielzeiten 26 Assists geliefert. Zudem ist Kane ein absoluter Führungsspieler. Hiervon hat der FC Bayern abgesehen von Thomas Müller in der Offensive niemanden mehr. Trotz seiner Erfahrung würde Kane zudem einen gewissen Titelhunger mitbringen, da er noch keine großen Trophäen gewinnen konnte.

Eine Verpflichtung von Kane wäre natürlich auch international betrachtet eine enorme Ansage an die Konkurrenz. Selbst Top-Klubs wie Manchester City und Real Madrid dürften einen solchen Transfer aufmerksam registrieren. Ein Kane-Transfer wäre aber auch für die gesamte Bundesliga ein Ausrufezeichen. Gerade in einer Zeit, in der mit Lewandowski, Haaland, Nkunku und Bellingham viele Stars die Liga verlassen haben, wäre eine Ankunft von Kane eine wichtige Reaktion. Letztlich braucht die Bundesliga Stars, um attraktiv zu bleiben, egal bei welchem Klub sie spielen.

Die Personalie Harry Kane weist fast schon erschreckende Parallelen zum Mané-Transfer auf. Beide Spieler sind um die 30 Jahre alt und haben eine glorreiche Vergangenheit in der Premier League. Beide haben zudem jahrelang für den gleichen Verein und weitestgehend in der selben Formation gespielt. Bei Mané hat man gesehen, dass der Sprung von der Insel zum FC Bayern durchaus Anpassungsschwierigkeiten mit sich bringen kann. Bei Kane könnten diese noch heftiger ausfallen, da dieser bislang ausschließlich in England aktiv war. Das Alter des Engländers ist sicherlich auch nicht ideal, jedoch ist er aufgrund seiner Position und Spielanlage nicht so anfällig für das Älterwerden. Demnach ist das Risiko gewissermaßen vorhanden, aber geringer als bei Mané.

Klar ist, dass ein Kane-Transfer teuer - und zwar wirklich sehr teuer - wäre. Neben seiner Ablöse, die an 100 Millionen Euro heranreichen könnte, würde er wohl auf Anhieb der Top-Verdiener beim FC Bayern oder zumindest zu einem der Top-Verdiener werden. Ob sich so viel Geld für einen fast 30-Jährigen auszahlen wird, kann niemand genau vorhersagen. Der Wiederverkaufswert von Kane dürfte sich aber definitiv in Grenzen halten. Aus diesem Grund muss man die Ablöse für Kane relativ zu den Preisen für einen Kolo Muani oder Victor Osimhen sehen.

Angesichts der enormen Kosten, die bei einem Kane-Transfer fällig wären, müsste der FCB wohl im zentralen Mittelfeld Abstriche machen. Für Kane und einen Mittelfeld-Kracher der Marke Moises Caicedo oder Frenkie de Jong dürften sich die finanziellen Ressourcen kaum ausgehen, sollte nicht der ein oder andere Star für viel Geld verkauft werden können. Demnach muss der FC Bayern eine gewisse Priorisierung vornehmen. Diese liegt derzeit wohl auf Kane, jedoch gibt es auch gewisse Stimmen, die der Meinung sind, dass die Baustelle im Mittelfeld empfindlicher drückt.

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