Chronik: Franziska Kalmar-Muliar ist tot

20 Tage vor

Chronik

Fritz Muliar - Figure 1
Foto ORF Wien

Die Schauspielerin Franziska Kalmar-Muliar, die erste Fernsehsprecherin des ORF, ist gestorben. Die Witwe des bekannten Schauspielers Fritz Muliar, starb am Montagabend 94-jährig, wie die Familie am Donnerstag mitteilte.

Online seit gestern, 19.15 Uhr (Update: gestern, 20.25 Uhr)

Kalmar-Muliar wurde am 1. September 1929 geboren. Sie sei „nach einem erfüllten Leben friedlich eingeschlafen“, hieß es. Die Schauspielerin hatte einst einen Sprecherinnenwettbewerb gewonnen und kam gerade von der Hochzeitsreise mit Fritz Muliar zurück, als sie einen Anruf des ORF erhielt.

Franziska Kalmar-Muliar als erste Fernsehsprecherin des ORF

In dieser Archivaufnahme kündigt Franziska Kalmar-Muliar eine Übertragung aus der Wiener Staatsoper an – das Musical „Schlösser, die im Monde liegen“.

Schon am nächsten Tag, nämlich am 1. August 1955 um 17.00 Uhr, begrüßte sie als erste Programmansagerin des ORF-Fernsehens die ersten rund 5.000 Fernsehzuschauer aus einem improvisierten Studio in einer Schule in Wien-Meidling. Sie kündigte die erste Sendung, eine einstündige Aufzeichnung der „Egmont-Ouvertüre“, an. „In einem Klassenzimmer standen drei Kameras, mehr hatten wir nicht“, erinnerte sie sich später an diese Anfänge. Bis 1968 arbeitete Kalmar-Muliar für den ORF.

Kalmar-Muliar im Jahr 2002 mit Bundespräsident Thomas Klestil, Fritz Muliar und Enkelkindern „Sie hat mich gerettet“

Über 50 Jahre war sie mit dem Schauspieler Muliar verheiratet. Zu ihrer Eheschließung 1955 sagte dieser einmal: „Wir haben damals zwei Tage nach der Staatsvertragsunterzeichnung geheiratet, und eine Zeitung schrieb: ‚Österreich hat seine Freiheit gewonnen, Muliar hat seine verloren‘. Und Außenminister Leopold Figl hat mir persönlich gratuliert. Mit den Worten ‚Mach dir nix draus.‘“ Doch 2004 bekannte er „Bei Stöckl“: „Sie hat mich gerettet. Ich musste mich entscheiden: entweder der Whisky oder meine Frau.“

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