"Everything Everywhere All At Once" ist der große Sieger des Abends

13 Mär 2023

Sieben Oscars von elf Nominierungen: was für ein Lauf! Die schräge, liebenswerte Sci-Fi-Komödie "Everything Everywhere All at Once" dominierte die 95. Oscarverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles. Das 35-jährige Regieduo Daniel Scheinert und Daniel Kwan, genannt "The Daniels", reüssierte in allen wichtigen Kategorien und wird der Abräumer des Jahrgangs: Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch. Zudem erhielt die Indie-Komödie, die durch die Preissaison zum Favoriten hochgejazzt wurde, drei von vier Schauspielpreisen: Martial-Arts-Legende Michelle Yeoh setzte sich u.a. gegen Cate Blanchett durch, Jamie Lee Curtis erhielt die Trophäe als beste Nebendarstellerin, Kollege Ke Huy Quan jene als bester Nebendarsteller. Für sein tieftrauriges Comeback in "The Whale" erhielt Brendan Fraser (wie von uns getippt) den Oscar als bester Hauptdarsteller.

Pech für Österreichs Oscar-Hoffnung Monika Willi, die wegen einer Gehirnerschütterung nach einem Unfall, nicht nach L. A. reisen konnte - sie unterlag in der Schnittkategorie ebenso "Everything Everywhere All at Once" und dem Editor Paul Rogers. Sie blieb nicht der einzige Pechvogel des Abends: ganze Filme blieben ungekürt wie u.a. Steven Spielbergs autobiografischer Film "Die Fabelmans" oder die von der Kritik geliebten Filme "The Banshees of Inisherin" von Martin McDonagh sowie "Tár" von Todd Field.

Ergriffen: die frisch gebackene Oscarpreisträgerin Michelle Yeoh

© Chris Pizzello/Invision/AP

Österreichische Beteiligung hatte sich dennoch in die Preise geschlichen: Daniel Rohers "Nawalny" über den russischen Oppostionellen, der im Gefängnis sitzt und zuvor einen Giftanschlag überlebte, wurde als bester Dokumentarfilm geadelt. Der Regisseur dankte seinem
Team, zu dem auch die drei österreichischen Kameramänner Niki Waltl,
Simon Fraissler und Daniel Dajakaj gehören, für dessen Mut. Nawalnys
Frau Julia wandte sich ebenfalls ans Publikum: "Mein Mann ist im
Gefängnis, nur weil er die Wahrheit sagt und weil er die Demokratie
verteidigt."

Edward Berger mit seinem Team von "Im Westen nichts Neues" und Schauspieler Felix Kammerer (rechts)

© Chris Pizzello/Invision/AP

Und schließlich beim deutschen Kandidaten "Im Westen nichts Neues": Vier Oscars holte Edward Bergers Netflix-Film; bester internationaler Film, beste Kamera, bestes Szenenbild sowie beste Filmmusik. Der Regisseur betrat die große Bühne unter anderem mit seinem Hauptdarsteller, dem Wiener Burgtheater-Schauspieler Felix Kammerer, bei dem er sich besonders bedankte: "Das war dein erster Film, und du hast uns auf deinen Schultern getragen, als ob es nichts wäre. Ohne dich wäre niemand von uns hier."

Hier finden Sie die Oscar-Nacht zum Nachlesen. Viel Spaß!

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