ARD-Serie „Charité“: Behandelt wird, wer „Score“-Punkte hat

Charite Serie

Plötzlich ist der Strom weg: Seda Safadi (Adriana Altaras) bei einer Herz-OP Bild: ARD/MDR/ARD Degeto/Arte/Ufa Fict

Die Krankenhausserie „Charité“ wirft einen Blick in das Jahr 2049. Die Klimakrise hat das Land im Griff, das Gesundheitssystem folgt rigiden Vorgaben. Eine tapfere Ärztin begehrt auf. Das Plädoyer für eine Ethik der Barmherzigkeit fällt bisweilen plakativ aus.

Es ist extrem heiß in Berlin im Sommer des Jahres 2049. Das Klinikum Charité residiert inzwischen außerhalb der Stadt, in einem sachlich kühlen Architekturkomplex. Während draußen die Natur verdorrt, pausieren drinnen die Mitarbeiter im grünen Cafeteria-Pflanzendschungel. Draußen protestieren Klimaaktivisten zunehmend militanter gegen die Gesundheitsreformpläne des Ministers Thomas Nguyen (Hyun Wanner).

Wird die Reform Wirklichkeit, gehört das Solidaritätsprinzip der Vergangenheit an. Schon jetzt ist der persönliche „Score“ Voraussetzung für eine Behandlung. Wer keine Bonuspunkte für gesunden Lifestyle sammelt, muss warten, Ältere ebenfalls. Der Minister redet von Zukunftsfähigkeit des Systems und von Finanzen und hat immer ein aufmunterndes klassisches Zitat parat. Seiner Unpopularität hilft das wenig ab.

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