Meiterteller futsch? Trotz 2:0-Führung verliert Red Bull Salzburg bei ...

Der Trainereffekt bei Red Bull Salzburg hält nur ein Spiel. In der zweiten Partie unter Onur Cinel verloren die Bullen gegen Austria Klagenfurt mit 3:4 und drohen damit fünf Runden vor Saisonende die Tabellenführung zu verlieren. Weil Sturm Graz gegen Rapid Wien (siehe LIVETICKER unten) mit 3:1 gewannen, sind die Steirer alleiniger Tabellenführer.

Es war das erste Mal seit 2008, dass die Bullen eine 2:0-Führung aus der Hand gaben. Damals, vor rund 16 Jahren, verspielte man im Heimspiel gegen die Wiener Austria einen Vorsprung und verlor noch mit 2:3.

Konate-Doppelpack reicht nicht

Wie schon im letzten Duell am Sonntag traf Karim Konate beim Tor-Spektakel doppelt. Lange suchte der zehnfache Serienmeister den eiskalten Torjäger. Der Ivorer hatte in der Schlussphase gegen Gerhard Struber mit Ladehemmung zu kämpfen, blühte aber im entscheidenden Titelrennen wieder auf. In den ersten 18 Minuten schraubte der Afrikameister mit einem Doppelpack sein Torkonto auf 15 Treffer.

Bei seinem ersten Treffer tanzte Konaté nach Zuspiel von Oscar Gloukh Mahrer aus und vollendete ins kurze Eck. Den zweiten Treffer bereitete erneut Gloukh vor – diesmal mit der Ferse: Der Israeli düpierte die gesamte Kärntner Hintermannschaft und Konate traf via linker Innenstange zur komfortablen 2:0-Führung. Die Frage nach dem Blitzstart war nur: Wie hoch würde der Favorit am Wörthersee gewinnen?

"Wir haben nach der 2:0-Führung unverständlicherweise nicht mehr die Intensität und Energie auf den Platz bekommen, die wir normalerweise haben. Klagenfurt hat dann unsere Fehler eiskalt ausgenützt. Ich habe keine Erklärung für diesen Rückfall, denn wir haben vor wenigen Tagen noch gegen die gleiche Mannschaft richtig gut Fußball gespielt", betonte der ratlose Cinel.

Ego von Roko Simic zu groß

Eigentlich hätte Salzburg bei einem „Hochkaräter“ auf 3:0 erhöhen müssen. Konate spielte Simic frei, doch der Kroate war zu eigensinnig und entschied sich für einen Schuss, anstatt auf den einschussbereiten Gloukh querzulegen. Der Israeli wäre mutterseelenallein vor dem leeren Tor gestanden und hätte den Ball nur noch über die Linie drücken müssen. Das sollte sich rächen: Austria Klagenfurt schüttelte sich und schlug in der zweiten Halbzeit zurück.

Einen schönen Spielzug vollendeten die Kärntner mit dem gut herausgespielten 1:2-Anschlusstreffer: Solomon Bonnah (52.) drückte den Ball nach einem Stanglpass über die Linie.

Trotz VAR-Studiums wurde den Bullen nach einem Handspiels kein Elfmeter zugesprochen.

Austria Klagenfurt gelingt Sensation

Für Cinel kam es in seinem zweiten Spiel als „Feuerwehrmann“ noch dicker. Beschukow flankte in die Mitte, wo der Klärungsversuch von Oumar Solet völlig misslang. Der Ball landete bei Andy Irving (63.), der Solet überwand und mit einem abgefälschten Schuss das 2:2 erzielte. Der Außenseiter, der in der Meistergruppe noch kein Spiel gewonnen hatte, wollte es vor heimischem Publikum wissen und drehte das Spiel.

"Es ist eine Mischung aus vielen Dingen. Wir sind verunsichert. Trotzdem versuchen wir, die Köpfe hoch zu bekommen. Wir haben in den letzten Spielen zu viele Tore kassiert", resümierte Salzburg-Tormann Alexander Schlager.

Irving (74.) führte einen Freistoß schnell aus, Cvetko flankte in die Mitte, wo Solet per Kopf klären konnte. Doch der Schotte kam noch einmal an den Ball, zog ab und traf ins linke untere Eck zur 3:2-Führung.

Pavlovic fehlt gegen Sturm Graz

Cinel, der die Saison mit einem Titel retten soll, wirkte fassungslos und der Serienmeister fiel in alte Muster zurück. Da Irving (85.) einen vom eingewechselten Lucas Gourna-Douath verschuldeten Elfmeter zur 4:2-Führung verwandelte und damit einen lupenreinen Hattrick erzielte, stand Salzburg mit dem Rücken zur Wand.

APA/GERD EGGENBERGER Das passiert auch nicht alle Tage: Austria Klagenfurts Andy Irving schnürt gegen Red Bull Salzburg einen lupenreinen Hattrick.

Die Schlussphase wurde extrem hektisch: Pavlovic (90.) traf nach einem Freistoß per Kopf zum 4:3. Der Treffer wurde erst nach einer Überprüfung durch den VAR anerkannt. Da Pavlovic nach seinem heftigen Reklamieren und der Gelb-Roten Karte zum neunten Mal verwarnt wurde, fehlt er am Sonntag gegen Sturm. Im Nachhinein betrachtet ging Cinel ein zu hohes Risiko ein. Weder ein Sieg war möglich, noch der Einsatz des etatmäßigen Innenverteidigers gegen den Verfolger.

Die Grazer zogen am Mittwochabend mit einem 3:1-Triumph gegen Rapid Wien an den Bullen vorbei. Zur Ausgangslage: Auch wenn Sturm neuer Tabellenführer ist, können die Bullen mit einem Heimsieg gegen die Steirer – aufgrund der direkten Bilanz – am Sonntag wieder auf den Thron klettern.

"In der Kabine waren alle extrem enttäuscht. Dass Pavlovic am Sonntag gegen Sturm fehlt, ist ärgerlich. Die Niederlage in Klagenfurt ändert nichts daran, dass es am Sonntag einen richtigen Showdown gibt", betonte Cinel.

Das letzte Mal, dass Salzburg nach 28 Spieltagen an der Spitze stand, war in der Saison 2012/13, als der Meister Austria Wien hieß.

Tore:

0:1 (10.) Konate 0:2 (18.) Konate 1:2 (52.) Bonnah 2:2 (63.) Irving 3:2 (74.) Irving 4:2 (85.) Irving (Foulelfmeter) 4:3 (87.) Pavlovic

Aufstellungen

Klagenfurt: Menzel - Bonnah, Mahrer, Wimmer, Schumacher - Besuschkow, Benatelli, Irving, Cvetko - Karweina (90. Robatsch), Arweiler (82. Soto)

Salzburg: Schlager - Daniliuc (86. Daniliuc), Solet, Pavlovic, Guindo - Sucic, Diambou (79. Nene), Gloukh, Forson (59. Gourna-Douath) - Simic (59. Koita), Konate (79. Ratkov)

Gelbe Karten: Menzel, Cvetko, Pacult (Trainer) bzw. Pavlovic

Austria Klagenfurt gegen Red Bull Salzburg im LIVETICKER zum Nachlesen Rapid Wien gegen Sturm Graz im LIVETICKER zum Nachlesen

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— Mathias Funk (@FunkMathias) April 24, 2024

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(Quelle: SALZBURG24)