2. Bundesliga: St. Pauli verpasst Aufstieg - Niederlage gegen HSV

14 Tage vor
Düsseldorf gewinnt gegen Nürnberg St. Pauli verliert gegen Hamburger SV – und muss Aufstiegsfeier vertagen

Der FC St. Pauli hat den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga zunächst verpasst. Gegen den Hamburger SV kassierten die Kiezkicker eine Niederlage. Währenddessen gewann Fortuna Düsseldorf souverän gegen den 1. FC Nürnberg.

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Foto shz.de

Als der Schlusspfiff ertönte, brachen in der „Festung Volkspark“ alle Dämme. Über der Nordtribüne stieg blauer Rauch auf, ein Banner mit der Aufschrift „Die Stadt gehört uns“ verdrehte die Gegebenheiten in Hamburg. Was für den HSV und seine Fans zählte, war die Momentaufnahme. Stadtmeister!

St. Pauli mit Matchball gegen Osnabrück

Dank eines späten Kopfballtores von Robert Glatzel in der 85. Minute besiegte der Tabellenvierte der 2. Fußball-Bundesliga den Spitzenreiter FC St. Pauli mit 1:0 (0:0) – und verhinderte so die ultimative Demütigung, die der Aufstieg des Erzrivalen im Volksparkstadion gewesen wäre. Glatzel sprach später von einem „wahnsinnig schönen Moment, vor der Nordtribüne dieses Tor zu machen“.

St. Pauli, dessen Trainer Fabian Hürzeler ohne Derby-Sieg bleibt, hat am kommenden Samstag den nächsten, leichteren Matchball gegen das Schlusslicht VfL Osnabrück. Und die Chance des HSV, Relegationsplatz drei noch zu erreichen, ist weiterhin klein, weil Fortuna Düsseldorf zeitgleich mit 3:1 gegen Nürnberg gewann und um vier Punkte sowie 13 Tore besser da steht.

Rudelbildung vor dem Anpfiff

„Wenn du hier den Siedepunkt nicht erreichst, kannst du aufhören.“ Das sagte Steffen Baumgart weit vor dem Anstoß. An eine Rudelbildung schon beim Aufwärmen wird aber selbst der HSV-Coach nicht gedacht haben. Spieler und Betreuer beider Mannschaften gerieten auf Höhe der Mittellinie aneinander. Stadtderby! Feuer! Emotionen!

HSV-Trainer Steffen Baumgart. Foto: dpa/Marcus Brandt

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A propos Feuer: Es dauerte keine drei Minuten, da musste Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck das Hamburger Stadtderby zum ersten Mal unterbrechen. Rauchschwaden aus dem Gästeblock verschleierten die Sicht. Den ersten Torschuss vor 56100 Zuschauern verzeichnete der abwartende HSV, der auf Bakery Jatta verzichten musste. Nach einer Ecke (8.) prüfte Immanuel Pherai per Direktabnahme von der Strafraumgrenze Nikola Vasilj.

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Duell nahm nach 20 Minuten an Fahrt auf

Ansonsten war auf den Rängen mehr Musik drin als auf dem Feld – bis zur 20. Minute. Da nahm das Duell kurzzeitig Fahrt auf. Robert Glatzels Versuch klärte Karol Mets vor der Linie, den Nachschuss von Ransford-Yeboah Königsdörffer kratzte Vasilj aus der Ecke.

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Hamburger SV gegen FC St. Pauligrößer alsGrößer als Zeichen

Hamburger SV: Raab – Reis, Hadzikadunic, Schonlau, Muheim – Meffert (86. van der Brempt), Poreba (71. Suhonen), Pherai – Königsdörffer (86. Okugawa), Glatzel (90.+3 Nemeth), Dompé (90.+3 Öztunali)FC St. Pauli: Vasilj – Nemeth, Wahl, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein (86. Ritzka), Metcalfe (86. Saad) – Afolayan (89. Albers), J. Eggestein (78. Amenyido), HartelSchiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg) – Zuschauer: 56100 (ausverkauft)Tor: 1:0 Glatzel (85.) – Gelb-Rote Karte: Saliakas (90.+7)Bes. Vorkommnis: Vasilj hält Foulelfmeter von Reis (90.+7)

Kurz darauf (24.) kochten die Emotionen hoch. Glatzel hatte zur Führung für den HSV getroffen, doch Jöllenbeck entschied ohne Ansicht der Videobilder auf Foul des Stürmers im Laufduell mit Manolis Saliakas – eine strittige und heiß diskutierte Entscheidung. Der falsche Abseitspfiff bei der Riesenchance der Kiezkicker von Aljoscha Kemlein (27.) fiel nicht ins Gewicht, weil Kemlein slapstickartig vergab.Im Parallelspiel erhöhte Düsseldorf gegen Nürnberg im Kampf um den Relegationsplatz den Druck auf den HSV, der in Person von Königsdörffer (35.) aus spitzem Winkel am Pfosten hängenblieb.

Glatzel köpft zum Sieg ein

Miro Muheim holte sich für einen Check gegen Oladapo Afolayan die erste Gelbe Karte des bis dahin fairen Spiels ab, das jetzt hitziger wurde. Sebastian Schonlau attackierte Afolayan mit gestrecktem Bein, kam aber ungestraft davon. Zuvor (41.) hatte Johannes Eggestein freistehend neben das Tor geköpft.Die zweite Halbzeit war eine ereignisarme Viertelstunde alt, da geriet Jöllenbeck erneut in den Fokus. Königsdörffers Kopfball-Bogenlampe war für Keeper Vasilj unerreichbar, weil er in der Luft von Lukasz Poreba gefoult wurde. Das erkannte der Schiedsrichter jedoch erst nach dem Videobeweis und nahm das Tor zurück – sehr zum Unmut der HSV-Anhänger.

In der Nachspielzeit holte sich St. Paulis Manolis Saliakas noch die Gelb-Rote-Karte ab. Foto: dpa/Marcus Brandt

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Dafür, dass es nach dem Seitenwechsel kaum Höhepunkte gab, gab es zwei Schuldige: einen Gastgeber, dem die Ideen fehlten, und einen Gast, der sich zurückzog.

In der Schlussphase intensivierte der HSV noch einmal seine Bemühungen. Königsdörffer blieb aus der Distanz an Vasilj hängen (77.), Pherais Freistoß (80.) setzte auf die Latte. Und dann war Glatzel zur Stelle, als er eine Ecke von Muheim zum umjubelten Sieg einköpfte. Tief in der Nachspielzeit verschoss Ludovit Reis noch einen Foulelfmeter. Vasilj parierte.

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