Urteil in Vietnam: Gericht bestätigt Todesstrafe gegen Milliarden ...

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Urteil in Vietnam Gericht bestätigt Todesstrafe gegen Milliarden-Betrügerin

03.12.2024, 09:22 Uhr Artikel anhören

Truong My Lan - Figure 1
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Bringt sie einen Milliardenbetrag auf, rettet sie sich vor der Todesstrafe: Immobilienchefin Truong My Lan.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Immobilienmanagerin Truong My Lan unterschlägt umgerechnet mehr als elf Milliarden Euro. Dafür verurteilt sie ein vietnamesisches Gericht zum Tode. Sie legt Berufung ein, ohne Erfolg. Mit einer großen Anstrengung könnte sie zumindest dem Tode noch entgehen.

In Vietnam hat ein Gericht das Todesurteil gegen die Immobilienmagnatin Truong My Lan wegen ihrer Rolle in einem Milliarden-Betrugsfall bestätigt. Staatlichen Medienberichten zufolge wies das Oberste Volksgericht in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Berufungsantrag der Managerin im größten Korruptionsfall des Landes zurück. Wenn es ihr gelinge, aus der Haft heraus drei Viertel der unterschlagenen Summe von mehr als elf Milliarden Euro zurückzuzahlen, könnte die Todesstrafe aber noch in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden, meldete die Online-Zeitung VnExpress. Von Truong My Lans Anwälten gibt es bisher keine Stellungnahme.

Truong My Lan war als Vorstandsvorsitzende des Immobilienentwicklers Van Thinh Phat Holdings Group der Unterschlagung, Bestechung und Verletzung von Bankvorschriften für schuldig befunden worden. In dem Berufungsprozess plädierten ihre Anwälte auf mildernde Umstände, weil die 68-Jährige Reue gezeigt und einen Teil des Geldes zurückgezahlt habe. Die Ermittler hielten dem entgegen, dass dies nicht ausreiche. Das Gericht begründete seine Ablehnung damit, dass Truong My Lans Vergehen große Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Finanzmärkte und die Wirtschaft gehabt habe. Insgesamt soll sich der Schaden nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf 25 Milliarden Euro belaufen haben. Das entspricht sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts Vietnams.

Truong My Lan und ihre Komplizen sollen den Ermittlern zufolge mehr als 304 Billionen Dong (11,61 Milliarden Euro) von der Saigon Joint Stock Commercial Bank (SCB) abgezweigt haben, die sie de facto über Dutzende Vollmachtgeber kontrollierte. Von Anfang 2018 bis Oktober 2022, als der Staat die SCB nach einem Ansturm auf ihre Einlagen rettete, habe sich Truong My Lan große Summen angeeignet, indem sie unrechtmäßige Kredite an Briefkastenfirmen vermittelte. Für Dutzende weitere Angeklagte in dem Fall gab es Strafen zwischen drei Jahren auf Bewährung und lebenslanger Haft.

Die Regierung des kommunistischen Landes geht seit einigen Jahren verstärkt gegen Korruption vor. Seit 2021 wurden 1700 Verfahren gegen mehr als 4400 Menschen, darunter bekannte ehemalige Geschäftsleute und Minister eingeleitet.

Quelle: ntv.de, als/rts/AFP

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