Liveticker ab 9.30 Uhr - Showdown vor Gericht Thomas Schmid am ...
Der Grad der Nervosität wird bei Thomas Schmid hoch sein. Heute muss er vor Gericht erscheinen und aussagen – als Zeuge der Anklage im Prozess gegen Sebastian Kurz wegen Falschaussage im U-Ausschuss. Der Ex-Vertraute von Kurz steht unter Wahrheitspflicht. Ein Entschlagungsrecht wie im U-Ausschuss existiert nicht.
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Neuer Chat soll Schmids Glaubwürdigkeit schadenSchmids Ziel, Kronzeuge zu werden, hat der ehemals ehrgeizige Generalsekretär, der sich 2019 zum Chef der Staatsholding ÖBAG krönte, bisher nicht geschafft. Die wichtigste Voraussetzung für den Kronzeugenstatus lautet Glaubwürdigkeit. Seine Aussagen müssen wasserdicht sein. Schmid muss Richter Michael Radasztics überzeugen, dass Kurz als damaliger Kanzler das letzte Wort bei der Bestellung zum ÖBAG-Chef hatte.
Vor Gericht trifft Schmid auf seinen ehemaligen Vertrauten Sebastian Kurz.
(Bild: Tomschi Peter)
Die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen-Anwärters stellt die größte Angriffsfläche dar. Aus Anwaltskreisen hört man, dass diese beim Prozess einen Schaden bekommen könnte. Neue Chats sollen vorgelegt werden, die nicht in den Ermittlungsakten zu finden sind. Die Nachrichten sollen untermauern, dass Schmid es mit der Wahrheit nicht genau nimmt.
Mit Luxusautos bestochen?Nicht nur Kurz fährt alles auf, um Schmids Glaubhaftigkeit zu untergraben – auch Nachtklub-Betreiber Ronny Pecik. Schmid gab vor der WKStA an, mit Maßanzügen und von Pecik geliehenen Luxusautos bestochen worden zu sein. „Die Vorwürfe stützen sich auf Falschaussagen“, sagt Verteidiger Norbert Wess.
„Massive Zweifel“ an Schmids Glaubwürdigkeit würden bestehen, weil Schmid in einer der Vernehmungen bei der WKStA zu Protokoll gegeben hat, „dass niemand gewusst hat, außer mir und Pecik, dass ich die Pkw von ihm immer unentgeltlich erhalten habe“. Die Chatverläufe von Schmid, aber auch die Aussagen von Schmids Freunden vor der WKStA ergaben das Gegenteil. Schmid machte kein Geheimnis daraus, von wem er die Luxusautos geborgt bekam.