Der Auftritt des Thomas Schmid – eine Reportage aus dem ...
Zeuge der Anklage: Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid und sein Anwalt Roland Kier am 11. Dezember im Wiener Straflandesgericht (Foto: MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com)
Es ist Montagfrüh, der fünfte Verhandlungstag. Der Ex-Bundeskanzler steht als Angeklagter vor dem Wiener Straflandesgericht. Es ist der wichtigste Prozesstag. Thomas Schmid wird nämlich auspacken, er wird Sebastian Kurz belasten, ruhig, konzentriert, ohne große Emotionen. Schmid, der ehemalige Vertraute, der einst an Kurz schrieb: „Dich zu haben ist so ein Segen.“
Kurz’ Presseleute schicken während dieses wichtigen Verhandlungstages Fotos und Screenshots von angeblich entlastenden Chats herum. Seine Anwälte erheben schwere Vorwürfe gegen die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und Schmid. Die Anklagebehörde agiere rechtswidrig, nicht der Altkanzler. Er sei ein Opfer des Systems. Schuldumkehr, Message-Control, Angriff: das Team Kurz versucht das Spiel. Aber der Richter zeigt sich unbeeindruckt.