Tag der Erde: Viele Besucher bei der Premiere in Bettenhausen

12 Tage vor
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Stand: 22.04.2024, 06:00 Uhr

Von: Daria Neu

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Reges Treiben: Dick angezogen schlenderten Umweltfreunde gestern beim Tag der Erde durch Bettenhausen. © Fischer, Andreas

Trotz winterlichen Wetters informierten sich Tausende Besucher gestern zu den Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit. Zum ersten Mal fand der Tag der Erde in Bettenhausen statt.

Tag der Erde - Figure 1
Foto HNA.de

Kassel – Handschuhe, Mütze, Schal – Um sich genügend Zeit zum Schlendern, Informieren und Austauschen nehmen zu können, hatten sich die Besucher beim Tag der Erde in Bettenhausen gestern richtig warm eingepackt. Bereits am Vormittag war die Veranstaltung trotz der kalten Temperaturen gut besucht. Laut Organisator Matthias Schäpers rechnete man mit rund 20 000 Menschen, die sich an den 180 Ständen zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit informierten. Der Tag der Erde in Kassel gilt als eines der größten Nachhaltigkeitsfeste Deutschlands, das seit 1990 gefeiert wird.

Die Stände

Wer wissen wollte, wie ein Insektenhotel aufgebaut ist, welche Pflanzen aus der Region kommen, wie die Verkehrswende vorangetrieben werden kann oder wie man richtig Müll entsorgt, der bekam beim Tag der Erde auf jeden Fall eine Antwort. Unter anderem verteilten der Nabu, die Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz sowie die Stadtreiniger Informationsmaterial. „Wir wollen verdeutlichen, dass immer noch viel zu wenig Menschen ihren Müll richtig trennen und was am Ende sogar wieder in unserem Essen landet, wenn wir nicht richtig darauf achten“, erklärte Osman Duygu von den Stadtreinigern.

Aber auch wer sich für sein Frühbeet ausstatten wollte, hatte in Bettenhausen die Qual der Wahl. Juliane Mechsner und Selma Fritz zum Beispiel hatten alle Hände voll zu tun, ihre Tomaten und andere junge Pflanzen vor dem kalten Wind zu schützen und an ihre zahlreichen Kunden zu verteilen.

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Foto HNA.de

Boten an ihrem Stand eine große Auswahl an jungen Pflanzen an: von links Juliane Mechsner und Selma Fritz hatten gestern trotz der Kälte gut zu tun. © Andreas Fischer

Reger Betrieb herrschte auch an den Foodtrucks und an den Mitmach-Ständen, an denen vor allem die Jüngsten oft Halt machten.

Auf der Bühne wurde am Nachmittag der Klimaschutzpreis verliehen, den diesmal die Bürgerenergiegenossenschaft und die Organisation Scientists For Future bekamen.

Die Besucher

Das Thema Umwelt bewegt über Altersklassen hinweg. Das war auch in Bettenhausen sofort sichtbar. Marietta Geismann hatte sich bereits im Vorfeld fest vorgenommen zu kommen. „Im vergangenen Jahr gab es so schöne Pflanzen“, sagte die 19-jährige aus Kassel. Aber nicht nur deshalb, sondern auch um mehr über Klimaschutz zu erfahren, besucht sie den Tag der Erde so gut wie jedes Jahr. „Hier kommt man mit den Menschen direkt in Kontakt. Das ist schöner, als sich ständig nur über Social Media über Umweltthemen auszutauschen und zu informieren.“

Informierten am Stand der Stadtreiniger über die richtige Müllentsorgung: von links Armin Körbs, Wolfgang Wagner und Osman Duygu. © Fischer, Andreas

So sahen es auch Lisa und Julia Wolf. Die Kasseler Schwestern interessierten sich sowohl für die übergeordneten Themen als auch für die unterschiedlichen Angebote, die es zu kaufen gab. Mit einer Auberginenpflanze in der Hand stellte sich auch Mechthild Hess aus Bad Emstal an: „Ich liebe diese Märkte, da gibt es immer ganz besondere Sachen.“ In ihrem Garten pflanze sie am liebsten regional und saisonal. Das Thema Nachhaltigkeit spiele also auch in ihrem Alltag eine große Rolle.

Das Wetter

Mit Schneefall und Regen hatten die Besucher gestern zum Glück nicht mehr zu kämpfen. In der Nacht hatte das in Kassel und Umgebung noch ganz anders ausgesehen. Trotzdem war es den ganzen Tag lang richtig kalt. Viele hatten die Winterjacken noch einmal aus dem Schrank geholt. Außerdem gab es Kaffee zum Aufwärmen.

Der eisige April-Wind hatte derweil aber kein Erbarmen. Immer wieder stürzten Stände um oder mussten an den Seitenwänden festgehalten werden. Auch die eine oder andere zarte Pflanze hatte mit der Kälte durchaus zu kämpfen. Wie gut, dass sich wenigstens die Sonne und der blaue Himmel ab und an blicken ließen. (Daria Neu)

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