Was hinter dem Kriegsrecht in Südkorea steckt
Der Schritt erfolge, um "pro-nordkoreanische Kräfte" im Land zu entfernen, so der Präsident. Das Militär wollte das Parlament abriegeln. In einer Sondersitzung votierte eine Mehrheit gegen den Schritt
Südkoreas Staatschef Yoon Suk-yeol.
Südkoreas Staatschef Yoon Suk-yeol hat am späten Dienstagabend (Ortszeit) das Kriegsrecht ausgerufen. "Um ein liberales Südkorea vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen zu schützen (...), rufe ich hiermit das Kriegsrecht aus", sagte Präsident Yoon in einer vorher nicht angekündigten, live übertragenen Fernsehansprache. Noch in der Nacht auf Mittwoch hat das Parlament aber in einer Sondersitzung gegen die Entscheidung votiert. Der Parlamentssprecher erklärte das Kriegsrecht für "ungültig". Zuvor hatten Militäreinheiten probiert, genau jene Sitzung zu verhindern. DER STANDARD hat sich angesehen, was hinter dem Schritt steckt und was er für die Spannungen auf der Halbinsel bedeutet.