Gesundheit: Diabetiker bekommen Beratungsstellen

10 Jun 2024
ORF.at

Gesundheit

Rund zehn Prozent der Vorarlberger Bevölkerung leiden an Diabetes – im Volksmund „Zuckerkrankheit“ – und die Zahl nimmt weiter zu. Das Land Vorarlberg und die Österreichische Gesundheitskasse verstärken daher schrittweise das Angebot zur Diabetes-Beratung und -behandlung. So werden außerhalb von Spitälern und Arztpraxen in Ballungsräumen vier regionale Stützpunkte eingerichtet.

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In Vorarlberg gibt es rund 40.000 Diabetikerinnen und Diabetiker. Bis zum Jahr 2040 soll sich diese Zahl noch verdoppeln. Mit der Zuckerkrankheit drohen Folgeerkrankungen wie zum Beispiel das diabetische Fußsyndrom oder Herzerkrankungen.

Um das zu vermeiden, sind Beratungen das um und auf, sagt Alexander Vonbank, Oberarzt am LKH Feldkirch: „Im Gegensatz zu einer möglichen Schmerztherapie, begleitet die Erkrankung Patientinnen und Patienten ein Leben lang. Es bedarf also immer wieder an Schulungen, was Ernährung, Bewegung aber auch das Management von Diabetes per se anbelangt.“

Bisher liegt diese Verantwortung beim Hausarzt oder auch bei der Internistin. Doch dafür haben sie kaum Zeit, sagt Joe Meusburger, der Obmann des Vereins Diabetes Selbsthilfe Vorarlberg: „Das ist im alltäglichen Betrieb bei den niedergelassenen Ärzten kaum möglich. In fünf Minuten kann man nicht spritzen oder Blutzucker messen lernen, und auch nicht wie man Gefahrensituationen wie Unterzuckerung erkennt.“

Erste Erfahrungen in Weiler sind positiv

Daher werden jetzt außerhalb von Spitälern und Arztpraxen in Ballungsräumen vier regionale Stützpunkte eingerichtet. In Weiler werden Betroffene bereits seit zwei Monaten in einem neuen Versorgungszentrum beraten. Im Sommer wird in Dornbirn das nächste Zentrum eröffnet und auch Online-Sprechstunden sollen dann möglich sein. Weitere Standorte in Bludenz und Bregenz werden noch gesucht.

Die ersten Erfahrungen am neuen Diabetesstützpunkt Weiler sind positiv, so Alexander Vonbank und Diplomkrankenpflegerin Ruth Giesinger. Die Zuweisung von Diabetespatientinnen und Patienten durch die behandelnden Hausärzte und Internisten soll in den nächsten Wochen über eine Informationskampagne der Ärztekammer ausgeweitet werden.

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