„Vogue“-Cover zeigt Margot Friedländer

18 Jun 2024

Die deutsche Jüdin Margot Friedländer setzt sich seit Jahren als Zeitzeugin ein. Auf diesem Coverbild trägt sie einen Mantel von Miu Miu, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse (links) und den Verdienstorden des Landes Berlin. Mark Peckmezian/VOGUE Germany

Margot Friedländer - Figure 1
Foto DiePresse.com

Das Heftcover der Sommerausgabe der deutschen „Vogue“ zeigt die Zeitzeugin Margot Friedländer, das Leitthema der Ausgabe „Love“ ist in ihrer Handschrift verfasst.

Die deutsche „Vogue“ will Margot Friedländer ehren und widmet ihr gleich zwei Coverbilder zu diesem Anlass. Ein Heft der Doppelausgabe für Juli und August wird die 102 Jahre alte Holocaustüberlebende in einem roten Mantel zeigen, ein anderes in einem floralen Ensemble. Viermal habe sich die Redaktion für ein mehrseitiges Porträt mit Friedländer getroffen und mit ihr über ihre Erlebnisse im Nationalsozialismus, ihre Rückkehr nach Deutschland und ihr Engagement als Zeitzeugin gesprochen. Die Ausgabe stehe unter dem Motto Liebe. „Die positivste Person, die ich kenne, ist in dieser Ausgabe auf unserem Cover“, sagte „Vogue“-Chefin Kerstin Weng laut einer Aussendung.

Florales Ensemble von Loro Piana, Pullover von The Deck und ein Seidentuch aus dem eigenen Kleiderschrank. Mark Peckmezian/VOGUE Germany

Margot Friedländer - Figure 2
Foto DiePresse.com

Am 5. November 1921 kam Anni Margot Bendheim als deutsche Jüdin in Berlin zur Welt. Ihre Familie wurde in Auschwitz ermordet. Sie selbst wurde 1944 ins KZ Theresienstadt deportiert. Dort traf sie Adolf Friedländer wieder, den sie kurz nach der Befreiung nach jüdischem Ritus heiratete. Gemeinsam wanderten sie anschließend in die USA aus. Erst nach dem Tod ihres Ehemanns kehrte Margot Friedländer im Alter von 88 Jahren zurück in ihre Heimat Berlin. Seitdem setzt sie sich als Zeitzeugin gegen das Vergessen ein. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Im Interview mit „Vogue“ sagt sie über ihren Weg: „Ich bin dankbar. Dankbar, dass ich es geschafft habe. Dafür, dass ich den Wunsch meiner Mutter erfüllen konnte. Dass ich mein Leben gemacht habe.“ 

(sh)

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