Unfall auf schwarzer Piste: Skilehrer rettet Kind aus Lawine

24 Feb 2024
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Stand: 24.02.2024, 11:32 Uhr

Von: Michel Guddat

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Zehn Meter breit und 30 Meter lang: Eine Lawine erfasste in Tirol einen Skilehrer und ein Kind auf einer schwarzen Piste. Beide blieben unversehrt.

Lawine Tirol - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Tirol – Abenteuerlustige und Naturbegeisterte suchen den Nervenkitzel des Skifahrens. Erklimmen Berge, erkunden neue Strecken, suchen die Herausforderung. Doch inmitten dieses Schnee- und Winterparadieses lauert eine Gefahr, die selbst die erfahrensten Skifahrenden in eisige Angst versetzt. Eine Schneelawine – ein unvorhersehbares und unberechenbares Zeichen der Macht der Natur.

Schneelawine kracht in Skigruppe: „Kind wird teilverschüttet“ und vom Skilehrer gerettet

Am Freitag (23. Februar) fuhr ein Skilehrer in Österreich mit drei Kindern auf einer schwarzen Piste. Die Abfahrt war präpariert, alles war im Rahmen. Doch plötzlich krachte eine Schneelawine in die kleine Gruppe. Der Unfall ereignete sich im Skigebiet Hintertuxer Gletscher, gegen 14:20 Uhr, wie die Landespolizeidirektion Tirol in ihrer Meldung mitteilte.

Die zehn Meter breite und ungefähr 30 Meter lange Lawine erwischte die Skifahrenden auf der Piste 17b, die daraufhin umgehend gesperrt wurde. Der Skilehrer und ein Kind wurden von der Schneemasse erfasst. „Das Kind wurde teilverschüttet“, berichtete die Polizei. Doch der Skilehrer konnte sich schnell von der Lawine befreien und das Kind ausgraben. Beide blieben unverletzt. Nach Aussagen der Polizei ist das genaue Alter der Kinder noch nicht bekannt, es soll sich um eine Zehn- bis Zwölfjährige handeln.

Gefahr beim Skifahren: Wie entstehen Lawinen?

Doch wie entsteht überhaupt eine Lawine? Sind die Luft- und die Bodentemperaturen sehr unterschiedlich, werden die Schneekristalle am Boden aufgebrochen, verfilzen und verwandeln sich in feste Körner, die dann säulenförmig anwachsen. Diese Säulen verschmelzen daraufhin zu einer glatten und zerbrechlichen Schicht. Neu-Schnee oder Bodenerschütterungen können diese Massen ins Rutschen bringen, wie planet-wissen.de erläutert.

In Tirol wurde ein Kind auf einer schwarzen Piste von einer Lawine erfasst. Es konnte vom Skilehrer gerettet werden. (Symbolbild) © Herrmann Agenturfotografie/Chromorange/Imago

Einmal ins Rollen gebracht, erreichen Lawinen in nur fünf Sekunden eine Geschwindigkeit von 90 km/h. Eine Naturgewalt – was sich in den Weg stellt, wird mitgezogen oder verschüttet. Egal, ob Baum, Fels, Erde oder Lebewesen. Nur solange Lawinenopfer in der ersten Viertelstunde geborgen, haben sie gute Überlebenschancen.

Falls nicht, droht der Tod durch Erfrieren oder Ersticken. Der Schnee verstopft die Nase und den Mund, was zur häufigsten Todesursache nach einem Lawinenunfall führt.

Wintereinbruch sorgt für Anstieg der Lawinengefahr und Schneechaos auf den Straßen

Nach dem Wintereinbruch in den Alpen, der eine „große Portion“ Neu-Schnee brachte, wurde auf einen Anstieg der Lawinengefahr verwiesen. Auch auf den Straßen führt der Schneefall zu Chaos. Am Brenner gab es eine Totalsperrung und rund 30 Kilometer Stau. Auch Deutschland bleibt von den Wetterschwankungen nicht verschont: Sturmtief „Wencke“ wütet über das Land. (mg)

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