Flugzeug-Absturz im Waldviertel: Pilot tot, Obduktion angeordnet

2 Tage vor

Großeinsatz beim Predigtstuhl.

Foto: BFK Waidhofen / Stefan Mayer

Kleinflugzeug Absturz Groß-Siegharts - Figure 1
Foto NÖN.at

Laut Flugsicherung stürzte am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr ein Kleinflugzeug am Predigtstuhl bei Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen) ab. Der 83-jährige Pilot aus Weitra, Mitglied des Vereins Union Fliegergruppe Waldviertel, kam dabei ums Leben.

Gegen 15.30 Uhr hatte ein Augenzeuge im Bereich Predigtstuhl den Absturz eines Kleinflugzeug wargenommen. Kurz darauf wurde der Absturz auch von der Flugsicherung bestätigt.

Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Suchhunde standen im Großeinsatz, um nach dem Flugzeug und dem Piloten zu suchen. Der Einsatz eines Hubschraubers war aufgrund der Wetterlage - es herrschte sehr dichter Nebel - nicht möglich. Die Absturzstelle wurde nach längerer Suche schließlich mit Drohnen lokalisiert.

Weil sie sich im unwegsamen, steilen Gelände befand, konnten die Einsatzkräfte nur zu Fuß zum Wrack vordringen, sagte Stefan Mayer vom Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen an der Thaya.

Schwierige Suche wegen Dunkelheit und Nebel

Bis zu 250 Personen durchkämmten das Gebiet. Dunkelheit und Nebel erschwerten die großangelegte Suchaktion, wie Philipp Gutlederer von Notruf NÖ berichtete.

Weil man mit Fahrzeugen nicht vorankam, wurde eine Menschenkette mit 200 Feuerwehrmitgliedern gebildet, sagte Klaus Stebal vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich. Auch eine Suchhundestaffel war im Einsatz.

Der Pilot der Maschine, die von Krems nach Dobersberg unterwegs war, war beim Absturz ums Leben gekommen. Er konnte am Abend nur noch tot geborgen werden.

Nach dem Absturz waren am Montag Ermittlungen zur Ursache im Gange. Die Staatsanwaltschaft Krems habe eine Obduktion angeordnet, sagte Polizeisprecher Stefan Loidl auf Anfrage. Die Ermittlungen zur Unfallursache wurden vom Landeskriminalamt Niederösterreich (Bereich Leib/Leben und Assistenzbereich Tatort) übernommen, teilte die niederösterreichische Landespolizeidirektion in einer Aussendung mit. Die Flugunfalluntersuchungsstelle des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wurde in die Erhebungen eingebunden.

Die NÖN sprach am Montag mit einem erfahrenen Flieger aus der Region. Dieser sagt, es sei heikel, bei solchen Verhältnissen zu fliegen. „Die Nebelverhältnisse im Waldviertel wechseln sehr rasch, außerdem droht bei derart niedrigen Temperaturen eine Vereisung des Vergasers“, so die weitere Expertise.

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