Gefährliche Hirschlausfliegen: Fliegende Zecken breiten sich aus ...

10 Jun 2024
Hirschlausfliege

Magdeburg/DUR. Eine "Fliegende Zecke" gibt es in dieser Form eigentlich nicht. Die Bezeichnung wird aber oftmals für die Hirschlausfliege benutzt - und diese kann durchaus gefährlich für Mensch und Tier sein.

Lesen Sie auch: Zecken: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Was sind fliegende Zecken?

Da sie Ähnlichkeiten zu den parasitären Zecken hat, wird die Hirschlausfliege (Liptotena cervi) auch als "Fliegende Zecke" bezeichnet. Sie ist etwa einen halben Zentimeter groß, hat einen braunen bis schwarzen, flachen Körper sowie zwei lange, durchsichtige Flügel. Ihre sechs Beine sind dicker als bei normalen Fliegen.

Wie ihr Name erahnen lässt, sind "Fliegende Zecken" so lange in der Luft unterwegs, bis sie einen Wirt finden, auf dem sie sich niederlassen und den sie dann stechen können.

Lesen Sie auch: So gefährlich kann die Hirschlausfliege werden

Wie gefährlich sind fliegende Zecken?

Ob der Stich einer Hirschlausfliege gefährlich ist, wird aktuell noch erforscht. Bisher gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Hirschlausfliege Bakterien und dadurch auch verschiedene Krankheiten übertragen kann.

Das bekannteste Bakterium heißt "Bartonella schoenbuchensis". Der Erreger soll bei Menschen entzündliche Hautausschläge sowie Ödeme oder Eiterwunden und -beulen verursachen. Auch erhöhte Temperaturen bis hin zu Fieber können beim Stich einer "Fliegenden Zecke" auftreten.

Auch interessant: Gehäuft starke Schwellungen nach Insektenstichen im Altmarkkreis Salzwedel

Was für Folgen hat ein Biss der Hirschlausfliege?

Neben einer panischen Reaktion kann der Stich einer "Fliegenden Zecke" viele verschiedene Folgen haben. Die betroffene Stelle kann anschwellen. Außerdem kann die Bisswunde jucken und mehrere Tage lang entzündet sein. Um die Stichwunde kann sich zudem auch eine Art Bluterguss bilden. Des Weiteren können Hautausschläge, Quaddeln, Ödeme, Pusteln und Eiterungen die Folge eines Stiches sein. Fieber ist auch möglich. 

An welchen Stellen sticht die Hirschlausfliege zu?

Menschen sticht die Hirschlausfliege gerne in den Nackenbereich. Von dort aus krabbelt sie aber auch gerne auf den Kopf hinauf und treibt dann dort ihr Unwesen.

Was tut man, wenn man von einer "Fliegenden Zecke" gestochen wurde?

Wenn man von einer Hirschlausfliege gestochen wurde, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen - bei einem Haustier dementsprechend einen Tierarzt. Die Stiche sollten außerdem unbedingt gekühlt werden.

Der Parasit sollte unter keinen Umständen provoziert werden, ansonsten sticht dieser nur noch heftiger zu. Stattdessen sollte man versuchen, mit einem Nissen- oder Läusekamm die Hirschlausfliege zu entfernen. 

Wie vermehren sich Hirschlausfliegen?

Sobald die Hirschlausfliege auf dem Wirt gelandet ist, wirft sie ihre Flügel ab und saugt sich mit Blut voll. Danach sucht sie die anderen fliegenden Insekten ihres Schwarms und will mit ihnen eine Art Sexorgie auf dem Wirt starten. Die Weibchen legen anschließend ihre Eier direkt auf dem Wirt ab. Später fallen die Larven dann vom Wirt ab und verpuppen sich auf dem auf Boden.

Wo gibt es fliegende Zecken?

Hirschlausfliegen treten immer in Schwärmen auf. Im Spätsommer leben sie vorwiegend an Waldrändern. Sie können aber auch bereits im Frühling, wenn entsprechend hohe Temperaturen herrschen, auftreten und eine Plage im Hochsommer darstellen.

Was hilft gegen "Fliegende Zecken"?

Gegen die Hirschlausfliege hilft nur Vorsicht und Aufmerksamkeit. Meiden Sie Waldränder ab dem Spätsommer und kontrollieren Sie nach jedem (Wald-)Spaziergang sich und Ihre Tiere auf einen möglichen Befall. Kämmen Sie sich und Ihre Haustiere mit einem Nissen-  oder Flohkamm. 

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche