Reichersdorf: Die heilige Barbara kehrt in den Erdstall zurück

11 Stunden vor
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Stand: 03.12.2024, 19:48 Uhr

Von: Dieter Dorby

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Die heilige Barbara brachten (v.l.) Pater Ignatius (mit Stola), Bürgermeister Klaus Meixner und Marinus Niggl von der Kirchenverwaltung in den Erdstall.

Die heilige Barbara brachten (v.l.) Pater Ignatius (mit Stola), Bürgermeister Klaus Meixner und Marinus Niggl von der Kirchenverwaltung in den Erdstall. © Kristian Berg/Gemeinde Irschenberg

Traditionell wird in Reichersdorf Anfang Dezember der heiligen Barbara gedacht. Dabei erwartete heuer die Besucher etwas Besonderes.

Der restaurierte Erdstall wurde geweiht, und eine Barbarafigur aus Stein fand in dem unterirdischen Gang wieder ihren Platz.

Wie berichtet, stürzte im Sommer dieses Jahres ein Teil des Erdstalls ein, der in Reichersdorf in der Gemeinde Irschenberg liegt. Daraufhin schlossen sich ehrenamtliche Helfer zusammen und packten tatkräftig bei der Sanierung mit an. Der eingebrochene Teil wurde in den vergangenen Wochen mit viel Handarbeit restauriert und ist nun wieder zugänglich. Im Zuge dieser Restaurierungsarbeiten kam auch eine Barbarafigur aus Stein für die dafür vorgesehene Nische dazu.

Barbarafigur als Duplikat der Original-Tuffsteinfigur

Diese Barbarafigur ist ein Duplikat der Original-Tuffsteinfigur, die sich seit über 100 Jahren im Heimatmuseum Miesbach befindet. Sie gilt wegen des hohen Alters und ihrer Einzigartigkeit als besonders wertvoll. Wolf Veith Graf zu Hohenwaldeck stiftete die Figur vermutlich im Jahre 1656.

Am Sonntag stand nun diese Figur im Mittelpunkt des Familiengottesdienstes. Anschaulich wurde die Legende der heiligen Barbara erzählt, und zahlreiche Kinder legten Zweige zu ihren Ehren nieder. Nach dem Gottesdienst wurde die Steinfigur in der dafür vorgesehen Nische im Erdstall eingesetzt. Pater Ignatius vom Deutschen Orden segnete sie ebenso wie den restaurierten Teil des Erdstalls.

Bodendenkmal erkundet und erklärt

Viele Besucher nutzen nach dem Gottesdienst die Gelegenheit, das Bodendenkmal zu erkunden, und besuchten auch die darüberliegende Allerheiligenkapelle. Unter sachkundiger Führung von Sepp Hatzl vom Förderverein Kultur und Geschichte in Weyarn gab es viele interessante Hintergründe zu erfahren. Auch Kreisbaumeister Christian Boiger, Kreisheimatpfleger Markus Bernlochner, Weyarns Bürgermeister Leonhard Wöhr und sein Irschenberger Amtskollege Klaus Meixner nahmen daran teil.

Dank ans Ehrenamt

Meixner bedankte sich dabei für die vielen geleisteten Stunden im Ehrenamt. Er wies aber auch auf die Herausforderungen hin, welche die Sanierung eines Bodendenkmals mit sich bringt. „Die zahlreichen Absprachen mit den verschiedenen Behörden kosten viel Zeit. Und dann braucht es aber vor allem Leute, die das anpacken und auch umsetzen. Und die haben sich hier in Reichersdorf gefunden. Ein herzliches Vergelts Gott dafür.“ Dieses ehrenamtliche Anpacken wurde dann auch mit einem großen Applaus honoriert.

Erfreut über die vielen Besucher war auch Kathleen Ellmeier, die die Freien Wähler Reichersdorf im Gemeinderat vertritt. „Fast wie früher zu Zeiten der Barbara-Bruderschaft, die in Reichersdorf fast 500 Jahre bestand“, stellte sie fest. „Da gab es zum Barbarafest vier Gottesdienste, und jeder war so gut besucht wie unserer heute.“ Bei Punsch und Glühwein ließ man den schönen Wintertag gemeinsam ausklingen.

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