Entdeckung in Wien: Verschollenes Klimt-Gemälde aufgetaucht

Unvollendete Schönheit: Gustav Klimts „Bildnis Fräulein Lieser“ von 1917, Öl auf Leinwand, 140 mal 80 Zentimeter, wird am 24. April in Wien versteigert. Bild: im Kinsky

Knapp hundert Jahre galt Gustav Klimts „Bildnis Fräulein Lieser“ als verschollen. Nun ist das Spätwerk in österreichischem Privatbesitz wieder aufgetaucht. Bei seiner Auktion soll es bis zu 50 Millionen Euro einbringen.

Wenn Gemälde Gustav Klimts von diesem Rang auf den Kunstmarkt kommen, dann normalerweise in Handelsmetropolen wie New York oder London, bei den größten Versteigerern der Welt. Immerhin stammt das international zweitteuerste Bild des vergangenen Jahrs von dem Wiener Secessionisten: Auf 74 Millionen Dollar, das Aufgeld nicht eingerechnet, kam Klimts 1917/18 entstandenes Frauenporträt einer „Dame mit Fächer“ bei Sotheby's in London: Kein in Europa versteigertes Kunstwerk hat je einen höheren Preis erzielt. Und 135 Millionen Dollar soll der amerikanische Unternehmer und Museumsgründer Ronald Lauder 2006 für die „Goldene Adele“, das Porträt „Adele Bloch-Bauer I“ aus dem Jahr 1907, gezahlt haben: auch dies ein Rekordwert.

Umso bemerkenswerter ist, womit das Wiener Auktionshaus im Kinsky nun aufwarten kann. Am 24. April bringt es ein fast hundert Jahre verschollen geglaubtes Gemälde Klimts zur Versteigerung, das „Bildnis Fräulein Lieser“. Wie die „Dame mit Fächer“ gehört es zu den letzten Werken, die der Künstler kurz vor seinem Tod 1918 schuf und in seinem Atelier zurückließ. Womöglich wurde es 1925 öffentlich ausgestellt. Aus diesem Jahr zumindest stammt eine von der Österreichischen Nationalbibliothek bewahrte Schwarz-Weiß-Fotografie des Gemäldes. Sie war bislang das einzige überlieferte Bilddokument des Porträts von unbekanntem Verbleib.

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