Champions League: Sturm hat gegen Girona Historisches vor
Champions League
Jürgen Säumel will nach dem Rekordsieg bei seinem Debüt als Chefcoach von SK Sturm Graz auch in der laufenden Saison der UEFA Champions League erstmals gewinnen. Am Mittwoch (18.45 Uhr) gastiert der FC Girona beim in der Königsklasse noch punktelosen heimischen Meister. Im Wörthersee Stadion von Klagenfurt muss Sturm allerdings Historisches schaffen, um die Chance auf die Top 24 und damit das Play-off aufrecht zu halten.
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Gegen Clubs aus Spanien gelang den Steirern in sechs Europacup-Duellen noch kein Sieg. Ein 1:1 bei Real Sociedad im jüngsten Aufeinandertreffen im November 2021 war das höchste der Gefühle. Die Premiere sehnen auch die wieder zahlreich anreisenden Fans des Meisters herbei. Mehr als 25.000 Karten hat Sturm für die Partie verkauft. Säumels Vorgänger Christian Ilzer wollte sich gegen die Spanier endlich für den bisher vergeblich betriebenen Aufwand belohnen – das ist auch für den Interimscoach das Ziel.
Für Säumel war selbst nach dem 7:0 gegen Klagenfurt klar: Eine Steigerung muss her, um in der Königsklasse bestehen zu können. Girona reist als Siebenter der spanischen Meisterschaft an, hält in der Liga nach einem 4:1 gegen Espanyol Barcelona am Wochenende nun bei drei Siegen in Folge. Die Katalanen, in der Vorsaison als Dritter „Best of the Rest“ hinter Real Madrid und dem FC Barcelona, benötigen ihrerseits ebenfalls die drei Zähler, um im Aufstiegsrennen aus der Ligaphase zu bleiben.
Der 7:0-Erfolg gegen SK Austria Klagenfurt in der heimischen Bundesliga hat das Selbstvertrauen des SK Sturm Graz gestärkt. Gute Voraussetzungen für das Zusammentreffen mit Girona in der Champions League am Mittwoch.
„Die Champions League ist eine andere Hausnummer, das wissen wir“, meinte Säumel über die kommende Aufgabe. Er sah gegen Klagenfurt ausgesprochen effiziente Grazer, aber „auch gewisse Dinge, die wir in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht haben. Das gilt es zu verbessern.“ Vom Schützenfest gegen am Ende hilflose Klagenfurter wollte sich Säumel nicht täuschen lassen. „Wir müssen das richtig einordnen und mit beiden Füßen am Boden bleiben“, betonte der 40-Jährige.
UEFA Champions League, fünfter Spieltag
Mittwoch, 18.45 Uhr:
Sturm – GironaKlagenfurt, Wörthersee Stadion, SR Saggi (NOR)
Mögliche Aufstellungen:
Sturm: Chudjakow – Gazibegovic, Aiwu, Geyrhofer, Lavalee – Chukwuani – Yalcouye, Kiteishvili, Böving – Biereth, Jatta
Girona: Gazzaniga – Frances, Lopez, Krejci, Blind – Romeu, Clua – Zyhankow, Van de Beek, Gil – Miovski
Nach Ilzers Abschied zu Hoffenheim darf und will sich Säumel bis zur Winterpause für Höheres empfehlen. Der ehemalige Trainer von Sturm II hat schon einmal einen Start nach Maß hingelegt. Rückkehrer Gregory Wüthrich sprach von einem „guten Zug“, der im Training drin sei. Als genauer Beobachter agiert der neue Sportchef Michael Parensen, der ankündigte, dem ehemaligen Kapitän der „Blackys“ in der Trainersuche eine Chance auf eine permanente Anstellung zu geben.
Säumel könnte Chefcoach bleibenDass Säumel als ehemaliger Publikumsliebling bei den Fans hoch angesehen ist, liegt auf der Hand. „Das ist eine emotionale Geschichte, die ich total nachvollziehen kann. Meine Aufgabe ist es aber natürlich, mich von dieser emotionalen Geschichte zu lösen und so rational wie möglich zu entscheiden. Ausgeschlossen ist es aber auf keinen Fall, dass er Trainer bleibt“, sagte Parensen in der „Kleinen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe).
Säumel richtete den Fokus auf Girona. Großen Grund für personelle Änderungen hat er nur im Tor. Der Niederländer Kjell Scherpen fällt wegen einer geplanten Knie-OP bis Jänner aus. Bis zur Winterpause wird der 20-jährige Russe Daniil Chudjakow das Tor hüten. Für Wüthrich dürfte ein Einsatz in der Startelf noch zu früh kommen. Erencan Yardimci dürfte ins Aufgebot zurückkehren, der zuletzt ebenfalls erkrankte Lovro Zvonarek bleibt fraglich. Der von Säumel wieder zu den Profis hochgezogene Manprit Sarkaria wurde für die Champions League nicht genannt.
Gironas Offensive gut in SchussBei Girona fehlt der gesperrte Rechtsverteidiger Arnau Martinez. Gut in Schuss zeigte sich gegen Espanyol Barcelona die Offensivabteilung. Schon in der ersten halben Stunde schrieb die Elf von Trainer Michel angeführt von Doppeltorschütze Bojan Miovski vier Treffer an. Sturm gelang das gegen Klagenfurt „erst“ nach 40 Minuten. Michel ortete den Spirit der vergangenen Saison, als Girona die Großclubs ärgern konnte: „So können wir wieder nach oben kommen.“