SKN-Pleite beim GAK: Nittas Blitztor war zu wenig

27 Tage vor

Tadic (l.) und Gschweidl (2. von l.) hatten die besten St. Pöltner Chancen, beiden gingen aber leer aus.

GAK - Figure 1
Foto NÖN.at

Foto: Wolfgang Wallner, Wolfgang Wallner

Nach 40 Sekunden traf Rio Nitta nach einem tollen Konter zur frühen St. Pöltner Führung. Auch danach verkauften die Wölfe ihre Haut teuer. Letztlich war Tabellenführer GAK aber zu abgebrüht, traf vor der Pause zum Ausgleich und in der Schlussphase aus zwei Eckbällen zum 3:1-Sieg.

GAK - St. Pölten 3:1. Der Plan, den SKN-Trainer Philipp Semlic verfolge, der ließ sich bereits aufgrund der Aufstellung erahnen. 3-4-3-System, mit den schnellen Rio Nitta und Bernd Gschweidl an den Flanken, die auf schnelle Konterchancen lauern sollten. Dass genau das bereits nach knapp 40 Sekunden klappen würde, war so nicht zu erwarten, ging bei den St. Pöltnern doch in den vergangenen Wochen höchst selten ein Plan auf.

Steil, klatsch, steil - Nitta, Tor!

Beim überlegenen Tabellenführer war das anders. Die Kugel kam steil auf Stoßstürmer Dario Tadic, der ließ auf Bernd Gschweidl prallen und der schickte Rechtsaußen Rio Nitta auf die Reise. Der Japaner ließ Marco Gantschnig im Laufduell alt aussehen und schweißte den Ball ins lange Kreuzeck ein – ein wunderbares Tor.

Gschweidl mit der Chance aufs zweite Tor

Die Führung tat der geschundenen St. Pöltner Fußballerseele gut. Die Wölfe traten gut organisiert, giftig in den Zweikämpfen und mutig im Spiel nach vorne auf. In der 14. Minute hatte Gschweidl sogar das 2:0 am Fuß. Nach einem Gestocher im Strafraum kam der SKN-Stürmer noch einmal an den Ball, sein Abschluss aus acht Metern war zwar scharf, aber nicht platziert, GAK-Keeper Jakob Meierhofer parierte.

GAK trifft fast aus dem Nichts

Der GAK wirkte vom forschen Auftritt der St. Pöltner überrascht. Und doch kamen die Roten quasi mit der ersten gefährlichen Aktion zum Ausgleich. SKN-Innenverteidiger ließ sich am linken Flügel von Daniel Maderner viel zu leicht abkochen, dessen Flanke landete auf dem Kopf von Christian Lichtenberger, den Gerhard Dombaxi aus den Augen verlor – 1:1.

Gschweidl setzt Kopfball drüber

Die Grazer taten sich aber auch danach schwer, spielerische Dominanz auf den Rasen zu bringen. St. Pölten blieb die bessere und vor allem die offensiv gefährlichere Mannschaft. In der 36. Minute hätten die Wölfe erneut in Führung gehen müssen. Wieder kombinierten sich die St. Pöltner über Marc Stendera, Bernd Gschweidl und Dario Tadic durch, Letzterer brachte die Kugel auch gefühlvoll zurück ins Zentrum, Gschweidl köpfelte aber völlig freistehend über das Tor.

Tadic mit der ersten Chance nach der Pause

Die Bild sollte sich auch nach der Pause nicht ändern. St. Pölten blieb die bessere Mannschaft, verabsäumte es aber ein weiteres Tor zu machen. Die nächste Chance dazu gab’s in der 51. Minute: Dario Tadic profitierte beinahe von einem Grazer Fehler im Spielaufbau, der SKN-Stürmer wurde zwar von Jovicic und Gantschnig in die Mangel genommen, kam aber doch noch zum Abschluss und scheiterte an der Fußabwehr von GAK-Keeper Meierhofer.

GAK mit dem längeren Atem

Ähnlich wie in der ersten Halbzeit brauchten die Grazer 20 Minuten, um sich offensiv in Szene zu setzen. Dann aber so richtig. Erst startete Maderner nach einem St. Pöltner Eckball einen sehenswerten Lauf, samt perfekter Vorlage für Cheukoua, der aber im letzten Moment von Keiblinger gestoppt wurde. Keine Minute später war die Chance auf die GAK-Führung aber noch größer. Ramsebner verschlief eine Flanke von Mayer, Maderner war gedankenschneller, schoss den Ball aber aus guter Position drüber.

Zwei Eckbälle, zwei Tore

Der GAK war in der Folge griffiger, beim SKN sank das Energielevel spürbar. Und das sollte in der Schlussphase den Unterschied machen. In der 77. Minute schlugen die Grazer zu: Lichtenberger brachte eine Ecke ins Zentrum, Thorsten Schriebl schaltete am schnellsten und köpfelte zum 2:1 ein. Auch in der 88. Minute waren die St. Pöltner nach einem Eckball unaufmerksam – Jovicic setzte sich im Zentrum gegen Gschweidl durch und köpfelte zum 3:1 ein.

Die Partie einzuordnen fällt schwer. Einerseits hatte St. Pölten die Partie lange Zeit im Griff und seinerseits beim Stand von 1:1 zweimal die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Andererseits hatte der GAK in den finalen 20 Minuten mehr Sprit im Tank und mehr Überzeugung im Kopf. Unverdient war der Sieg des Tabellenführers letztlich nicht.

Statistik

GAK – SKN ST. PÖLTEN 3:1 (1:1).

Torfolge: 0:1 (1.) Nitta, 1:1 (20.) Lichtenberger, 2:1 (77.) Schriebl, 3:1 (88.) Jovicic.

Gelbe Karten: Lang (44., Foul), Lichtenberger (57., Unsportlichkeit), Gantschnig (75., Kritik), Maderner (83., Kritik), Perchtold (86., Foul); Neumayer (35., Foul), Tadic (49., Foul).

GAK: Meierhofer; Lang, Jovicic, Gantschnig, Rosenberger; Schriebl, Perchtold, Schiestl (63. Mayer); Lichtenberger (91. Jastremski); Cheukoua (87. Graf), Maderner (91. Milla).

St. Pölten: Strasser; Riegler, Ramsebner, Bauer; Keiblinger, Stendera (72. Messerer), Neumayer, Dombaxi (65. Salamon); Nitta (72. Nutz), Tadic (87. Barlov), Gschweidl.

Merkur-Arena, SR Simsek.

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