Ausschreitungen gegen Fenerbahçe: Sechs Geisterspiele für ...

4 Apr 2024
Fenerbahce

Die Ausschreitungen nach einem Spiel in der türkischen Fußballliga zwischen Trabzonspor und Fenerbahçe Istanbul haben für die Klubs und beteiligten Spieler schwerwiegende Konsequenzen. Gastgeber Trabzonspor muss sechs Heimspiele ohne Zuschauer austragen und zudem rund drei Millionen Lira (etwa 90.000 Euro) zahlen. Das teilte der türkische Fußballverband TFF mit.

Außerdem wurden die Fenerbahçe-Spieler Jayden Oosterwolde sowie Torhüter Irfan Can Ebribayat vom Disziplinarausschuss des TFF für ein Spiel gesperrt und zu Geldstrafen verurteilt. Trabzonspors Co-Trainer Egemen Korkmaz muss ebenfalls eine Strafe zahlen und erhielt eine Zutrittssperre für Spielerkabine und Auswechselbank.

Trabzonspor machte auf der Plattform X deutlich, über die Strafe extrem verärgert zu sein. »Zum Teufel mit eurer Gerechtigkeit. Tretet zurück«, postete der Klub. Darunter war der Account des türkischen Fußballverbands verlinkt.

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Am 17. März waren nach dem 3:2-Auswärtssieg von Fenerbahçe etliche Fans von Trabzonspor auf den Rasen gestürmt. Oosterwoolde trat dabei einen vermummten Trabzonspor-Anhänger, auch andere Fenerbahçe-Profis setzten sich zur Wehr: Bright Osayi-Samuel schlug einen Fan, wurde im Gegensatz zu seinem Mitspieler aber nicht sanktioniert. Sein Vorgehen habe »nicht den Schwellenwert für einen Verstoß gegen die Disziplinarregeln erreicht«, hieß es.

Immer wieder kommt es zu Gewalt

Bei den Attacken auf die feiernden Fenerbahçe-Profis bekam unter anderem Torhüter Dominik Livkovic einen Faustschlag ins Gesicht ab. Zwölf Randalierer wurden festgenommen. Gianni Infantino, Präsident des Weltfußballverbands Fifa, nannte die Szenen »völlig inakzeptabel«.

Die Vorfälle reihen sich in eine lange Liste von Gewalttaten im türkischen Fußball ein. So musste im Dezember nach einer Attacke auf einen Schiedsrichter  der Spielbetrieb für eine Woche ausgesetzt werden.

Der Istanbuler Klub Fenerbahçe hatte am Dienstagabend verkündet, einen Austritt aus der Liga in Betracht zu ziehen. Eine Entscheidung darüber solle auf einer Generalversammlung des Vereins in drei Monaten getroffen werden, sagte Fenerbahçe-Präsident Ali Koc laut der Nachrichtenagentur Anadolu. Grund seien nicht nur die Ausschreitungen bei dem Spiel im März, sondern eine Reihe anderer misslicher Zustände in der Liga, die man seit langer Zeit geduldig ertrage, so Koc.

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