FLiRT-Varianten breiten sich aus – Mediziner warnt vor neuer ...

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Stand: 06.05.2024, 22:53 Uhr

Von: Carmen Mörwald

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Derzeit kursiert eine ganze Familie an Corona-Erregern, welche die Omikron-Variante ablösen könnten. Dadurch steigt wieder das Risiko einer Infektion.

Corona FLiRT-Variante - Figure 1
Foto Merkur Online

München – „Nach mehr als vier Jahren haben wir alle die Nase voll“, gab der amerikanische Kardiologe Eric Topol einleitend auf seinem Blog zu. „Aber wir müssen das sich ständig weiterentwickelnde Virus im Auge behalten.“ Gemeint ist das Corona-Virus Sars-CoV-2, das nach der Pandemie kaum noch thematisiert wurde. Aus diesem Grund warnte der Mediziner in einem eigenen Artikel vor den neuen „FLiRT-Varianten“, die auch in Deutschland eine Corona-Welle auslösen könnten.

Corona-Welle im Frühling? FLiRT-Varianten in Deutschland auf dem Vormarsch

Nachdem der Omikron-Abkömmling JN.1 in den vergangenen Monaten das weltweite Infektionsgeschehen beherrscht hatte, sind nun neue Varianten aufgetaucht, die sich gerade rasend schnell in den USA ausbreiten: die sogenannten FLiRT-Varianten. Der Name rührt von den jeweiligen Buchstaben „F“, „L“, „R“, „T“, die jeweils in den einzelnen Mutationen dieser Varianten vorkommen, wie etwa „F456L“. Es handelt sich also um eine ganze Familie an Corona-Varianten.

Durch die neuen FLiRT-Varianten könnte in Deutschland eine Corona-Welle drohen. © Chuck Carter/Imago

Innerhalb dieser Familie fällt vor allem eine Variante negativ auf: KP.2. Diese machte in den letzten beiden April-Wochen 25 Prozent der auf Varianten untersuchten Fälle in den USA aus, wie Daten der US Centres for Disease Control and Prevention (CDC) zeigen. Auch in Deutschland ist die Variante bereits angekommen. Zwar dominiert laut Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) noch JN.1 mit einem Anteil von 38 Prozent, aber KP.2 liegt mit 19 Prozent derzeit auf Platz zwei.

FLiRT-Varianten in Deutschland: Mediziner gibt Entwarnung zu Corona-Welle

Die Autoren einer vorläufig veröffentlichten japanischen Studie, für welche die Expertenbegutachtung noch aussteht, glauben, dass die Variante KP.2 zur weltweit vorherrschenden Linie werden könnte. Grund dafür ist, dass KP.2 eine höhere Reproduktionsfähigkeit hat als der Omikron-Abkömmling JN.1. Auch der Mediziner Topol greift die Thematik in seinem Artikel auf und schrieb, dass die FLiRT-Varianten einen Wachstumsvorteil genießen und deswegen JN.1 verdrängen könnten.

Trotzdem denkt Topol nicht, dass die FLiRT-Varianten zu besorgniserregend vielen Infektionen führen, da es sich um Mutation handle, mit denen wir bereits in Berührung gekommen seien. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten eine Welle, aber keine signifikante neue Infektionswelle als Folge der FLiRT-Varianten erleben werden“, erklärte der Kardiologe. Seiner Ansicht nach werden diese auch keine große Herausforderung für das Immunsystem darstellen.

Ob die FLiRT-Varianten neue Symptome mit sich bringen, ist bisher nicht bekannt. Denkbar sind Omikron-typische Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schnupfen sowie Husten in Verbindung mit Atembeschwerden. Topol empfiehlt immungeschwächten Personen und über 65-Jährigen daher eine weitere Impfung. Ebenso rät die Ständige Impfkommission (Stiko) nach wie vor Risikogruppen zu einer jährlichen Auffrischungsimpfung. (cln)

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