Heidenheim – Chelsea: Duell der Gegensätze in der Conference ...

Dass der 1. FC Heidenheim eines Tages ein Europapokal-Heimspiel gegen den FC Chelsea haben würde, hätten vor zwei Jahren wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht vorhergesagt.

Doch am Donnerstag ist es soweit: Spielort Heidenheim, Wettbewerb Conference League, Duell der Gegensätze Heidenheim – Chelsea.

Alle Daten und Fakten rund um das verrückte Duell in der Conference League!

Selten traf ein deutscher Klub im Europapokal in einem so ungleich anmutenden Spiel auf einen Favoriten. Geht es nach den Buchmacher-Prognosen, führt an einem Sieg der Blues kein Weg vorbei.

Das ist verständlich, wenn man einen Blick auf die Ausgangslage zwischen den beiden Vereinen wirft. Allein in Punkto Marktwert liegen Welten zwischen den Mannschaften.

Der FC Chelsea kommt laut transfermarkt.de auf einen Gesamtmarktwert von 963,2 Millionen Euro – im Schnitt sind das 32,11 Millionen Euro pro Spieler.

Zwar liegt Heidenheim mit einem Gesamtmarktwert von 63,3 Millionen Euro ebenfalls in den Top-10 der Conference League Saison 2024/25, ist damit aber nur ein Fünfzehntel (!) der Engländer wert.

Heruntergebrochen auf den Durchschnittswert eines Spielers bedeutet dies ganze 2,18 Millionen Euro.

Noch kurioser wird der Marktwertvergleich, wenn man sich die wertvollste Elf der Conference League generieren lässt. Diese ist von Torhüter bis Mittelstürmer komplett in Händen der Blues.

Kein einziger Spieler eines anderen Klubs schafft es, sich einen Platz in der Top-Elf zu sichern. Sogar unter die 20 wertvollsten Spieler des Wettbewerbs schaffen es nur zwei Nicht-Chelsea-Profis.

Ein Heidenheimer ist allerdings wie zu vermuten war nicht dabei. Paul Wanner ist mit 15 Millionen Euro Marktwert der wertvollste Spieler des FCH, was gegen Cole Palmers 90 Millionen Euro doch sehr gering aussieht.

Wie so oft gilt aber auch am Donnerstag: Die Wahrheit beim Duell der Gegensätze Heidenheim – Chelsea liegt auf dem Platz. Die Londoner zeigten bereits in der Vergangenheit, dass eine wertvolle Mannschaft nichts zu bedeuten hat.

Die Heidenheimer setzen indes auf ihre große Konstanz, die sich nicht zuletzt auf der Trainerbank widerspiegelt.

Während der seit 2007 währenden Amtszeit von Frank Schmidt nahmen bei Chelsea ganze 19 Trainer auf der Bank Platz! Eine wirklich einzigartige Marke und Auszeichnung für den Klub an der Brenz.

Werfen wir zum Duell Heidenheim – Chelsea noch einen Blick auf die Erfolge der beiden Klubs, dann gibt es hier natürlich auch eine extreme Ungleichheit vorzufinden.

Der größte Erfolg des 1. FC Heidenheim ist die Zweitliga-Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg vor anderthalb Jahren. Dazu kommt ein Drittliga-Titel und sechsmal der BaWü-Landespokal.

Zweitligameister in England war Chelsea 1989 und 1984 auch schon zweimal. Dazu gesellen sich allerdings die Kleinigkeiten von 32 weiteren, wichtigeren Titeln.

Der Überblick von Chelseas Erfolgen:

Das heißt zugleich: Mit einem Erfolg in der Conference League würde Chelsea als erste Mannschaft Europas das Trophäenkabinett aller Europapokaltrophäen vervollständigen.

Eine passende Motivation für einen Klub, der auch in Sachen Länderspielerfahrung vorne liegt. Während bei Chelsea 15 A-Nationalspieler im Kader stehen, sind es bei Heidenheim null.

Das ungleiche Duell Heidenheim – Chelsea ließe sich unendlich fortsetzen, etwa bei den bisherigen Rekordtransfers der Klubs.

Die Rekordzugänge der Heidenheimer heißen etwa Niklas Dorsch und Tim Kleindienst – mittlerweile Nationalspieler und bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag – kosteten jeweils 3,5 Millionen Euro.

Beim FC Chelsea landet ein Spieler mit dieser Ablösesumme nicht in den Top-150 Neuzugängen in der Historie des Klubs.

Rekordmann ist hingegen Enzo Fernandez, für den die Engländer 121 Millionen Euro an Benfica überwiesen. Auch für Moises Caicedo (116 Mio. €) und Romelu Lukaku (113 Mio. €) sprengte man die 100-Millionen-Marke.

Am Donnerstag ab 18:45 Uhr sind wir dann schlauer, ob schnelles Geld und vergangene Erfolge wirklich internationale Siege bringen – oder vielleicht doch konstante Arbeit und viel Geduld?