Ukraine-News: Kiew setzt offenbar britische Storm Shadows in ...
Stand: 21.11.2024, 07:13 Uhr
Von: Felix Durach, Paula Völkner, Franziska Schwarz, Sonja Thomaser, Nils Thomas Hinsberger
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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Der Kreml droht nach dem Angriff mit ATACMS-Raketen in Russland. Kiew bereitet sich auf einen Gegenschlag vor. Der Ticker.
Update vom 21. November, 7.04 Uhr: In der Ukraine ist am frühen Morgen landesweit Luftangriffs- und Raketenalarm ausgelöst worden. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei eine russische Hyperschallrakete vom Typ „Kinschal“ eingeschlagen, berichtete die Agentur Ukrinform. Die Rakete sei von einem Mig-31-Kampfjet abgefeuert worden. Genauere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
TransparenzhinweisDie hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
ISW: Ukraine trifft mit Storm Shadows Kursk-HauptquartierUpdate vom 21. November, 5.13 Uhr: Hat die Ukraine jetzt auch britische Marschflugkörper gegen Russland eingesetzt? Eine mit Kriegsstudien befasste Denkfabrik gibt eine klare Antwort: Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) hat die Ukraine offenkundig in der Nacht zum Mittwoch das russische Hauptquartier für die Kursk-Gegenoffensive mit derartigen Raketen angegriffen. Das ISW berief sich in seiner Analyse auf Aufnahmen nach dem mutmaßlichen Angriff, der dem Barjatinski-Gut in Marjino gegolten haben soll. Russland hat bei Kursk knapp 50.000 Soldaten, unter ihnen etwa 10.000 aus Nordkorea.
Update vom 20. November, 21.21 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Entscheidung der USA begrüßt, Anti-Personen-Minen an die Ukraine zu liefern. Die Minen seien „sehr wichtig“, um den Vormarsch der russischen Armee in der Ostukraine zu stoppen, sagte Selenskyj am Mittwochabend.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte die Zustimmung der USA zur Minen-Lieferung zuvor mit einer Änderung der russischen Kampftaktik erklärt. Austin sagte am Mittwoch bei einem Besuch in Laos, die russischen Soldaten rückten nicht mehr mit gepanzerten Fahrzeugen oder Schützenpanzern in der Spitze vor, sondern gingen „zu Fuß, um sich zu nähern und den Weg für die mechanisierten Kräfte zu ebnen“. Die Ukrainer brauchten nun „Dinge, die helfen können, diese Bemühungen der Russen zu verlangsamen“, fügte der US-Verteidigungsminister hinzu.
Anti-Personen-Minen sind in der internationalen Gemeinschaft extrem umstritten und seit 1997 international geächtet. Die Ottawa-Konvention verbieten seitdem den Einsatz der Minen. Die USA und Russland zählen jedoch nicht zu den Unterzeichnern – im Gegensatz zur Ukraine.
Update vom 20. November, 20.25 Uhr: John Healey, britischer Verteidigungsminister, hat bisher nicht bestätigt, dass die Ukraine nun auch den Storm Shadow Marschflugkörper gegen Ziele in Russland einsetzen darf und bereits eingesetzt hat, wie die BBC berichtet. Healey äußerte sich im britischen Unterhaus: „Das Vorgehen der Ukraine auf dem Schlachtfeld spricht für sich selbst.“ Weitere Details über die ukrainische Lage in Kursk wollte der Verteidigungsminister nicht preisgeben.
Berichte über Kriegsverbrechen Russlands im Ukraine-KriegUpdate vom 20. November, 19.50 Uhr: Ukrainische Behörden berichten von neuen Kriegsverbrechen der russischen Armee. Dabei soll es mutmaßlich erneut zu Hinrichtungen von ukrainischen Kriegsgefangenen gekommen sein. Im ukrainischen Gebiet Donezk sollen wohl zwei gefangene Soldaten der Ukraine durch Russen erschossen worden sein. Die ukrainische Staatsanwaltschaft berichtet weiter, dass sich die zwei Männer zuvor nackt ausziehen mussten.
Auch in Kursk sollen ukrainische Verteidiger in Gefangenschaft erschossen worden sein, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet. Dmytro Lubinez, Menschenrechtsbeauftragter der Ukraine, äußerte sich über die russischen Kriegsverbrechen: „Die internationale Gemeinschaft muss sofort handeln. Das Besatzungsland hat erneut gegen die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen verstoßen. Russland muss gestoppt werden.“
Einsatz von britischen Storm-Shadow-Raketen gegen Russland in KurskUpdate vom 20. November, 17.11 Uhr: Die Berichte über den angeblichen Einsatz von britischen Storm-Shadow-Raketen auf russischem Territorium häufen sich. Der Telegraph berichtete, es seien Trümmerteile der Marschflugkörper in dem Ort Marjino im russischen Gebiet Kursk knapp 45 Kilometer entfernt von der Grenze gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Raketen abgeschossen worden. Er nannte aber keine Details.
Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.
Medien: Ukraine setzt erstmals Storm Shadow in Russland einUpdate vom 20. November, 16.06 Uhr: Die Ukraine soll einem Bloomberg-Bericht zufolge erstmals britische Raketen des weiterreichenden Typs Storm Shadow auf russisches Gebiet abgefeuert haben. Bloomberg beruft sich in dem Bericht auf Informationen eines westlichen Regierungsvertreters. Großbritannien hatte der Ukraine bislang nicht öffentlich die Genehmigung erteilt, russisches Gebiet mit den Raketen anzugreifen. Jedoch hatte die Regierung die USA um eine Erlaubnis für den Einsatz solcher Waffen auch auf russischem Gebiet gedrängt. Laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters habe ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärt, sein Büro werde sich nicht zu Berichten äußern.
Russische Angriffe im Ukraine-Krieg: Luftalarm in Kiew und anderen RegionenUpdate vom 20. November, 13.21 Uhr: In Kiew und anderen Regionen der Ukraine wurde laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters Luftalarm ausgelöst. Der Chef der Präsidialverwaltung teilte demnach mit, dass die Warnung nicht ignoriert werden solle. Zuvor wurden aufgrund möglicher russischer Luftangriffe bereits mehrere Botschaften in der ukrainischen Hauptstadt geschlossen.
Lage im Ukraine-Krieg: Russischer Luftangriff auf Kiew erwartet – Botschaften schließenUpdate vom 20. November, 11.46 Uhr: Nach der US-Botschaft in Kiew kündigten auch die Vertretungen Spaniens, Italiens und Griechenlands an, ihre Botschaften für den Publikumsverkehr zu schließen. Das ukrainische öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen, dass im Ukraine-Krieg ein größerer kombinierter Angriff mit Kampfdrohnen und ballistischen Raketen erwartet werde.
Ukraine-Krieg: Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade feuern eine selbstfahrende 152-mm-Haubitze 2s5 auf russische Stellungen (Archivbild) © Oleg Petrasiuk/Ukrainian 24th Mechanised Brigade/AP/dpaRussische Verluste im Ukraine-KriegUpdate vom 20. November, 10.56 Uhr: Russland soll am Dienstag 1690 Verluste im Ukraine-Krieg erlitten haben. Das meldete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Mittwoch. Demnach steige die Zahl der russischen Soldaten, die seit Beginn des Ukraine-Kriegs getötet oder schwer verwundet wurden, auf etwa 725.740. Die Ukraine soll am Dienstag außerdem acht russische Kampfpanzer sowie 49 Artilleriesysteme zerstört haben.
Russische Verluste seit Beginn des Ukraine-Kriegs:
9.390 (+8) Kampfpanzer19.119 (+27) gepanzerte Kampffahrzeuge20.681 (+49) Artilleriesysteme1.252 (+0) Mehrfachraketenwerfer1.001 (+2) LuftabwehrsystemeNordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg: Südkorea meldet Einsatz gegen ukrainische TruppenUpdate vom 20. November, 9.59 Uhr: Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdiensts sind der russischen Armee bereits rund 11.900 nordkoreanische Soldaten zugeteilt. Einige von ihnen befinden sich bereits im Kriegseinsatz gegen ukrainische Truppen, wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Geheimdienst National Intelligence Service (NIS) berichtete.
Ebenfalls geht der NIS demnach davon aus, dass Nordkorea neben Soldaten und Munition auch schwerste Geschütze, darunter Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer, an Russland geliefert hat. Damit bestätigte der Geheimdienst einen Bericht der Financial Times.
Bericht: USA wollen Ukraine Schützenminen liefernUpdate vom 20. November, 6.21 Uhr: Die Regierung in Washington bricht bei ihren Ukraine-Hilfen offenbar mit einem Tabu: Laut einem Bericht will sie Kiew jetzt auch Schützenminen liefern. US-Präsident Joe Biden sei damit von seiner bisherigen Position abgerückt, um der Ukraine im Abwehrkampf zu helfen, berichtete die Washington Post unter Berufung auf ranghohe Vertreter der US-Regierung. Grund für die Meinungsänderung sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Der Einsatz dieser Schützenminen (oder „Antipersonenminen“) werde jedoch auf die Ostukraine beschränkt. Der Einsatz von Minen ist international geächtet: Die „Ottawa-Konvention“ von 1999 wurde allerdings weder von Russland, noch den USA ratifiziert. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert. Unterdessen warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Fox-News-Interview, im Fall von Einschnitten bei der US-Militärhilfe werde die Ukraine den Abwehrkrieg gegen Russland seiner Einschätzung nach verlieren.
Erster ATACMS-Angriff auf Russland – Kreml reagiertUpdate vom 20. November, 5.16 Uhr: Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen hat Moskau mit einer Reaktion gedroht. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine „entsprechende“ Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erfolgte der ukrainische Angriff mit von den USA gelieferten Waffen auf russisches Gebiet an der Grenze zum Nachbarland. Ein ukrainischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Einsatz der Raketen.
Update vom 19. November, 20.53 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte seine Enttäuschung darüber, dass die Abschlusserklärung des G20-Gipfels die Rolle Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht klar hervorhob. Er kritisierte, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Ukraine seit 1.000 Tagen unerbittlich unter Beschuss nehme. „1000 Tage, in denen Menschen für den blinden Größenwahn, für die Absicht, sein Land einfach mit Gewalt zu vergrößern, leiden müssen“, so der SPD-Politiker am Ende des Treffens der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Rio de Janeiro, Brasilien.
Er fügte hinzu: „Das ist dann zu wenig, wenn diese 20 keine deutlichen Worte zur Verantwortung Russlands in dieser Frage finden. Das hätte ich mir gerne anders gewünscht.“
Update vom 19. November, 18.36 Uhr: Nach der Änderung der russischen Atomdoktrin spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan davon, dass Russland sich schützen müsse. Die Nato müsse die entsprechende Erklärung der Regierung in Moskau sorgfältig prüfen, sagte Erdogan vor der Presse in Brasilien nach dem G20-Gipfel. Die Türkei ist selbst Nato-Mitglied. Sie müsse gute Beziehungen zu Russland und auch zur Ukraine pflegen, so Erdogan. Seine Regierung werde sich weiter für einen Frieden einsetzen.
Lawrow sieht ATACMS-Raketen als Zeichen der Eskalation durch den WestenUpdate vom 19. November, 16.59 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow lobt Deutschland für die Entscheidung, keine Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern. Dies sei „eine verantwortungsvolle Haltung“, sagt Lawrow. Entgegen weitreichender Forderungen von Grünen, FDP und CDU/CSU weigert sich Bundeskanzler Olaf Scholz nach wie vor, der Ukraine den Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer zur Verfügung zu stellen.
Update vom 19. November, 15.25 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht in den Angriffen der Ukraine auf die russische Region Brjansk mit US-Raketen ein Signal, dass der Westen den Konflikt eskalieren wolle. „Wir werden dies als eine neue Phase des westlichen Krieges gegen Russland betrachten und entsprechend reagieren.“ Es handele sich um ein „Zeichen“ der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten, dass diese eine Eskalation suchten.
„Diese hochtechnologischen Raketen können ohne die Amerikaner nicht eingesetzt werden“, erklärt Lawrow. Darauf habe Präsident Wladimir Putin mehrfach hingewiesen. Er hoffe, dass die neue nukleare Doktrin Russlands aufmerksam zur Kenntnis genommen worden sei, sagt Lawrow weiter. Darin hat Putin die Schwelle für einen Nuklearschlag herabgesetzt.
Russland bestätigt Angriff mit ATACMS-Raketen
Update vom 19. November, 13.32 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Ukraine habe Russland mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen getroffen, wie russische Staatsmedien berichteten. RIA Novosti zitierte das Ministerium mit der Aussage, ukrainische Truppen hätten nachts sechs ATACMS-Raketen auf ein Ziel in der Region Brjansk abgefeuert.
Die Besatzung der Flugabwehrsysteme habe fünf Granaten abgeschossen und eine weitere beschädigt, aber Raketensplitter seien auf das technische Territorium der Militäranlage gefallen und hätten einen Brand verursacht. Die Nachrichtenagentur zitierte das Ministerium mit der Aussage, die Raketen hätten weder Opfer noch Schäden verursacht. Zuvor hatte der Kreml bereits gewarnt, der Einsatz von Raketen aus westlichen Quellen gegen Russland könne gemäß der neuen Doktrin, die Wladimir Putin heute Morgen genehmigt hat, eine nukleare Reaktion auslösen.
Update vom 19. November, 12.50 Uhr: Der erste Angriff der Ukraine auf Russland mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen könnte einem russischen Waffenlager gegolten haben. So berichtet beispielsweise das US-Nachrichtenportal Bloomberg, dass der Angriff mit den weitreichenderen Waffen das 67. Waffenlager in der russischen Stadt Karatschew in der Oblast Brjansk getroffen habe. Seitens der ukrainischen Armee gibt es bislang keine Stellungnahme, welcher Waffentyp für den Angriff genutzt worden war.
Selenskyj will im Ukraine-Krieg keine Gebiete an Russland abtretenUpdate vom 19. November, 12.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut betont, dass die Ukraine keine Gebiete oder Souveränität an Russland abtreten werde. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, sagte Selenskyj in einer Videoansprache, dass der Ukraine-Krieg einen entscheidenden Punkt erreicht habe, der über den Ausgang der Kampfhandlungen entscheiden werde.
Update vom 19. November, 11.25 Uhr: Der stellvertretende US-Außenminister für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre hat die Erlaubnis zum Einsatz der ATACMS-Raketen gegen Russland bestätigt. Das teilte er dem portugiesischen Sender Globo am Rande des G20-Gipfels in Brasilien mit. „Die Waffen, zu deren Einsatz Präsident Biden die Ukraine autorisiert hat, werden ihr eine größere Verteidigungsfähigkeit verleihen und der Russischen Föderation hoffentlich klarmachen lassen, dass der Einsatz von Gewalt zur Eroberung ukrainischen Territoriums keinen Erfolg haben wird“, so Nichols.
Erstmeldung: Kiew/Moskau – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine läuft nunmehr seit 1000 Tagen. Ein blutiges Jubiläum, das Tag für Tag Tote und Verletzte fordert. Doch die Kämpfe scheinen unermüdlich weiterzugehen. Die Armee von Kreml-Chef Wladimir Putin sorgt vor allem mit massiven Luftangriffen für Leid unter der ukrainischen Bevölkerung.
Russische Luftangriffe im Ukraine-Krieg: Selenskyj meldet Tote und Verletzte ZivilistenSo soll es in der Stadt Hluchiw in der Region Sumy zu insgesamt neun Toten gekommen sein. Russische Raketen haben laut der Nachrichtenseite Ukrainska Pravda ein Wohnheim in der nordukrainischen Stadt getroffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuvor von sieben Getöteten. Der Rettungsdienst habe diese Zahl später nach oben korrigiert. Unter den Toten sollen sich auch zwei Kinder befinden.
Russland scheint die Luftangriffe auf die Ukraine vor Beginn des Winters drastisch zu erhöhen. Dabei zielt die Armee vor allem auf die Energieinfrastruktur des Landes. „Ein weiterer massiver Angriff auf das Stromnetz ist im Gange. Der Feind greift Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen in der gesamten Ukraine an“, schrieb der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dazu auf Facebook.
Wie zerstörerisch die Angriffe tatsächlich sind, zeigt alleine die Zahl der von Russland eingesetzten Raketen. So soll sich in der Nacht auf Sonntag, den 17. November, einer „der heftigsten Luftangriffe“ Russlands auf die Ukraine ereignet haben, wie der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha am Sonntagmorgen mitteilte. Selenskyj gab auf Telegram eine Einordnung der Zahlen: „Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört“. Insgesamt erfolgte der Angriff mit etwa 120 ballistischen Raketen und 90 Drohnen auf mehrere ukrainische Städte.
USA geben ATACMS für Angriffe auf Russland freiWährend der massiven Angriffe droht im Ukraine-Krieg eine neue Eskalation. US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine den Angriff auf russisches Gebiet mit ATACMS-Raketen erlaubt. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Die US-Raketen verfügen über eine maximale Reichweite von 300 Kilometern und wurden entwickelt, um Ziele in feindlichem Gebiet zu treffen, welche mit herkömmlichen Boden-Boden-Geschossen nicht erreicht werden können.
Russland sieht in diesem Schritt eine Provokation von Biden, bevor dieser seine Amtsgeschäfte an den designierten US-Präsidenten Donald Trump abgibt. Sollte es durch die Ukraine zu einem Einsatz der Raketen auf russischem Gebiet kommen, werde dies schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. „Russlands Antwort wird in so einem Fall adäquat und spürbar sein“, schrieb dazu die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, bei Telegram. Außerdem würde dieser Schritt die USA und deren westliche Verbündete zu direkten kriegsbeteiligten machen.
Die mutmaßliche Freigabe der ATACMS hat auch in Deutschland die Diskussion über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern wieder angeheizt. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte jedoch sogleich an, dass er bei seiner Entscheidung bleibe, der Ukraine die weitreichenden Waffen nicht zur Verfügung zu stellen. Die FDP-Bundestagsfraktion will die Lieferung dagegen per Bundestagsbeschluss durchbringen. „Angesichts der US-Freigabe für ATACMS brauchen wir auch im Bundestag eine Debatte um die Lieferung für Taurus. Wir stimmen dazu einen eigenen Antrag ab“, so der FDP-Verteidigungsexperte und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber, gegenüber der Boulevardzeitung Bild.
Russland erleidet massive Verluste im Ukraine-Krieg: Opferzahlen bleiben hochRusslands Krieg bedeutet aber nicht nur für die Bevölkerung der Ukraine schweres Leid. Bei Kämpfen an der Front müssen die Besatzungstruppen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin regelmäßig schwere Verluste hinnehmen. So sollen in den vergangenen 24 Stunden 1610 russische Soldaten getötet oder schwer verletzt worden sein. Die Zahlen stammen der ukrainischen Armee und können nicht unabhängig überprüft werden.
Weiter seien 17 russische Panzer, 33 gepanzerte Fahrzeuge und 46 Artilleriesysteme der russischen Armee zerstört worden. Die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg im Überblick:
Panzer: 9382 (+17 zum Vortag)Gepanzerte Fahrzeuge: 19.092 (+33)Artilleriesysteme: 20.632 (+46) Mehrfach-Raketenwerfer: 1252Luftverteidigungssysteme: 999Drohnen: 19.111 (+38) Flugzeuge: 369Hubschrauber: 329Marschflugkörper: 2754 (+1)Kriegsschiffe und Boote: 28U-Boote: 1Fahrzeuge und Tanklaster: 29.548 (+120)Spezialausrüstung: 3672 (+17)Interaktive Karten zur Front im Ukraine-KriegUnsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (nhi mit Agenturen)