DFB-Pokal, Freiburg: Ritsu Doans Wiedersehen mit Arminia

Kehrt nach seiner Leihe nach Bielefeld erstmals zurück auf die Alm: Ritsu Doan. IMAGO/Steinsiek.ch

Beim 3:1 gegen Mönchengladbach hat Ritsu Doan sein 100. Pflichtspiel für den SC Freiburg gemacht, was er aber erst wusste, als ihn die Interviewer in der Mixed Zone darauf ansprachen. "Es war ein historischer und spezieller Tag - zu treffen, zu gewinnen und das im 100. Spiel für Freiburg", freute sich der japanische Nationalspieler. Er erzielte das zwischenzeitliche 2:1, und schaffte es mit seiner Leistung zum ersten Mal in dieser Saison in die kicker "Elf des Tages". Er gehört aber schon seit Wochen zu den konstantesten Spielern beim Sport-Club und ist mit fünf Treffern in den ersten zwölf Bundesligaspielen bester Torschütze der Freiburger.

"Statistisch gesehen spiele ich meine beste Saison, aber das liegt auch daran, dass der Klub und die Teamkollegen mich immer besser kennen", sagte Doan bescheiden, "ich kriege jede Saison mehr Pässe und mehr Möglichkeiten zu treffen. Es liegt nicht nur an meiner individuell besten Form, sondern es liegt auch an der Mannschaft und den Trainern."

Als "sehr fokussiert und detailbesessen" lobte Trainer Julian Schuster den Rechtsaußen, der "in den richtigen Momenten torgefährlich" werde, "seine Mitspieler gut in Situationen einsetzt", und sich auch in der Defensivarbeit sehr verbessert habe.

Eine wichtige Rolle hatte Doan auch schon bei Arminia Bielefeld, wo er in der Saison 2020/21 auf Leihbasis (PSV Eindhoven) seine erste Bundesligasaison spielte. Mit fünf Treffern und drei Vorlagen war er maßgeblich am Klassenerhalt des Aufsteigers beteiligt. "Ich freue mich sehr, dass ich endlich mal vor den Arminia-Fans spielen kann, das war damals wegen Corona nicht möglich", sagte der 26-Jährige vor dem Wiedersehen mit dem Ex-Club im Achtelfinale des DFB-Pokals in Bielefeld am Dienstag (18 Uhr, LIVE! bei kicker).

Doan erwartet auf der Bielefelder Alm "ein hartes Spiel, aber wir sind bereit, den Kampf anzunehmen". Auch Schuster betonte, sein Team sei "gewarnt", nicht zuletzt, weil die Arminia schon Hannover und Union Berlin aus dem Pokal-Wettbewerb geworfen hat. Außerdem habe Arminia "die beste Abwehr in der 3. Liga, hohe Wucht und Energie, die der Trainer vorlebt".

Dennoch habe der SC "den Anspruch, weiter zu kommen", und der SC-Coach will auch die bestmögliche Mannschaft aufstellen. "Wir werden mit Sicherheit eine Formation ins Rennen schicken, bei der die Wahrscheinlichkeit hoch ist, das Spiel zu gewinnen", sagte er.

"Wenn wir der Meinung sind tauschen zu müssen, dann tun wir das", betonte Schuster insbesondere mit Blick auf das Heimspiel gegen Gladbach am vergangenen Wochenende, bei dem viele Spieler gute Argumente für sich gesammelt haben. Im Pokal wäre der in der Liga nach seiner Roten Karte gesperrte Junior Adamu spielberechtigt, auch der zuletzt wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlende Patrick Osterhage wird wieder dabei sein. Im Tor könnte, wie im Zweitrundenspiel gegen den Hamburger SV, Ersatzkeeper Florian Müller eine weitere Chance bekommen.

"Wir haben alle im Hinterkopf, welche schönen Momente man im Pokal haben kann", sagte Schuster. Die Freiburger standen 2022 erstmals in der Vereinsgeschichte im Pokalfinale, das sie dramatisch gegen Leipzig verloren. In der Saison darauf war gegen den gleichen Gegner im Halbfinale Schluss. Vergangene Saison schied der SC schon in der zweiten Runde gegen Zweitligist Paderborn aus.

Jetzt hoffen die Breisgauer auf weitere englische Wochen, die durch die fehlenden internationalen Spiele in dieser Saison Seltenheitswert haben, und träumen von einem zweiten Finaleinzug.

Daniela Frahm