Arian (6) weiter vermisst:1,5 Kilometer breite Menschenkette suchte ...

19 Tage vor
Arian

Seit Montagabend wird Arian (6) aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm vermisst. Am Sonntag wurde die bisher größte Suchaktion der Einsatzkräfte gestartet – bis zum Abend jedoch erfolglos. Trotz des bisher größten Sucheinsatzes mit 1.200 Kräften im Bundesland Niedersachsen sei das autistische Kind nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Man habe aber weiter Hoffnung, Arian lebend zu finden. „Aufgeben ist für uns noch keine Option“, sagte eine Sprecherin. „Wir suchen weiter, Tag und Nacht.“

Die neue Aktion habe um 9.00 Uhr in Kranenburg, einige Kilometer nördlich von Elm, begonnen und dauerte bis 19.00 Uhr an. 800 Personen bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette und durchstreiften das Gebiet vom Norden her in Richtung Elm. Die beteiligten Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei waren mit GPS-Trackern ausgestattet, damit sie trotz der großen Entfernung auf einer Höhe blieben. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse aus der Nacht“, sagte eine Polizeisprecherin zuvor. Hinzu kamen 400 weitere Kräfte, die an anderen Orten suchten.

Keine Hinweise auf Verbrechen

„Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet“, sagte Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg. Man konzentrierte sich auf ein Gebiet, in dem man in den vergangenen Tagen zahlreiche Spuren gefunden habe. Ziel war es, „lückenlos alles noch einmal umzudrehen“, erklärte eine Polizeisprecherin.

Die am Morgen gestartete Suchaktion sollte bis 19.00 Uhr gehen. Zusätzlich waren weiter Boote, Drohnen und Suchhunde unterwegs. Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr durchsuchten Gräben und darin befindliche Rohre. Das Suchgebiet, das bisher auf das Umfeld von Elm konzentriert war, wurde am Sonntag ausgeweitet. Auch am Montag werde man die Suche fortsetzen.

Es gebe bisher kein Enddatum, wann die Suche abgebrochen werde. „Die große Anzahl an Kräften“, die am Sonntag im Einsatz war, „zeigt, dass wir immer noch die Hoffnung haben.“ Die Polizei gehe weiter nicht von einer Straftat aus. Es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfall, so ein Polizeisprecher. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus. Die großangelegte Suchaktion am Sonntag ist nach Angaben der Polizei zunächst auf zehn Stunden angelegt und soll bis 19.00 Uhr gehen. Man hoffe aber natürlich, Arian vorher zu finden.

Seit Montagabend vermisst

Der Autist wird seit Montagabend vermisst. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seitdem den Heimatort des Jungen und das Umland. Bremervörde-Elm liegt zwischen Bremerhaven und Hamburg.

Am Samstag durchsuchten die Einsatzkräfte wieder nahe Elm die Oste, einen Nebenfluss der Elbe. Sie fuhren mit sogenannten Sonarbooten auf dem Fluss. An Land liefen Helfer den Fluss zu Fuß ab. Weitere Einsatzkräfte durchkämmten das Gebiet zwischen Elm und der Gemeinde Oldendorf. In dem Gebiet beobachtete ein dpa-Reporter am Samstag, wie etwa 30 Bundeswehrsoldaten eine Weide kontrollierten. Sie liefen verteilt in einer Reihe und suchten den Boden ab. Anders als am Freitag konzentrierte sich die Suche nicht auf Elm.

Auf Facebook postete die Polizei Rotenburg nun einen Beitrag, der die Zivilbevölkerung zum Suchen annimieren soll. So teilte die Exekutive den Beitrag der Eltern von Arian. „Wir teilen diesen Hinweis der Eltern des vermissten Jungen Arian, damit ihr wisst wie ihr bei der Suche unterstützen könnt“, so die Polizei.

In der Nacht zu Samstag suchten Soldaten der Bundeswehr mit Nachtsichtgeräten nach dem Jungen. Die Soldaten sollten in kleinen Gruppen unterwegs sein. Besprochen wurde, dass die Einsatzkräfte sich still verhalten. Damit stellte die Einsatzleitung ihre Taktik um: In Nächten zuvor spielten die Helfer Kinderlieder und brannten Feuerwerk ab. Damit sollte Arians Aufmerksamkeit gewonnen werden. Man habe die Taktik geändert, weil die anderen Ansätze keinen Erfolg gebracht hätten, sagte der Polizeisprecher.

Der Polizeisprecher sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfall. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus. Ein Wolfsberater des Landkreises Rotenburg hält das ebenfalls für unwahrscheinlich. Wolfgang Albrecht sagte, Gefahr bestehe nur in Sonderfällen, etwa wenn ein Wolf sich angegriffen fühle.

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