Amanda Knox in Italien vor Gericht

5 Jun 2024

Online seit heute, 9.27 Uhr

Fast zehn Jahre nach ihrem Freispruch in einem Mordprozess steht die US-Amerikanerin Amanda Knox in Italien wieder vor Gericht. Die inzwischen 36-Jährige erschien heute vor einem Berufungsgericht in Florenz, weil sie einen weiteren Freispruch erreichen will.

Amanda Knox - Figure 1
Foto ORF

Dabei geht es um die Frage, ob ein anderes Urteil in Zusammenhang mit der Ermordung einer britischen Austauschstudentin 2007 rechtens ist. Knox lebt inzwischen wieder in den USA.

Der Mord an der 21 Jahre alten Meredith Kercher in der mittelitalienischen Stadt Perugia hatte 2007 rund um die Welt Schlagzeilen gemacht. Schnell geriet eine ihrer Mitbewohnerinnen, Knox, unter Verdacht. Die damals 20-Jährige wurde zunächst zu einer langen Haftstrafe verurteilt und musste dann vier Jahren im Gefängnis verbringen. 2015 wurde sie letztlich vom Vorwurf des Mordes komplett freigesprochen.

Verleumdungsvorwürfe

Knox hatte nach ihrer Festnahme zunächst einen mit ihr befreundeten, offensichtlich unschuldigen Barmann der Tat beschuldigt. Deshalb wurde sie wegen Verleumdung zu drei Jahren Haft verurteilt.

Dieser Richterspruch wurde 2019 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg ebenfalls gekippt. Mit dem von ihr angestrengten neuen Prozess will Knox nun einen völligen Freispruch auch von den Verleumdungsvorwürfen erreichen.

Wer Kercher damals ermordete, ist bis heute nicht geklärt. Wegen Beihilfe zum Mord wurde ein damals 20-jähriger Mann verurteilt, dessen Fingerabdrücke am Tatort gefunden worden waren. Er ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Der Fall war später Grundlage für mehrere Bücher, Filme und eine Serie.

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