Erstmals seit 2016 russische Luftangriffe auf Aleppo in Syrien

26 Tage vor

Die syrische Stadt Aleppo ist zum ersten Mal seit acht Jahren von russischen Luftangriffen getroffen worden. Nach einer Rebellenoffensive seien russische und syrische Kampfflugzeuge im Einsatz.

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Foto DiePresse.com

Eine Rebellenoffensive in Aleppo führte auch zu russischen Luftangriffen. Imago / Juma Mohammad

Nach einer Rebellenoffensive ist die syrische Stadt Aleppo von russischen Luftangriffen getroffen worden. Russische und syrische Kampfflugzeuge seien im Einsatz, hieß es aus Militärkreisen am Samstag. Sie zielten auf Stellungen, die die Rebellen am Freitag erobert hätten, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte flogen russische Flugzeuge „erstmals seit 2016 Angriffe auf Teile der Stadt Aleppo“.

Die von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham angeführten Rebellen waren diese Woche überraschend in die Provinz Aleppo vorgestoßen, die von der syrischen Regierung gehalten wird. Am Freitag erklärten sie, in das Zentrum der Großstadt Aleppo vorgedrungen zu sein. Von der oppositionsnahen Beobachtungsstelle hieß es, HTS und ihre Verbündeten kontrollierten „den größten Teil der Stadt sowie Regierungszentren und Gefängnisse“.

Zusätzliche russische Kampfunterstützung erwartet

Die Angriffe erfolgten, nachdem der Flughafen von Aleppo geschlossen und alle Flüge gestrichen worden waren. Wie es von syrischen Militärangehörigen hieß, erwarte man zusätzliche Militärhilfen aus Russland, um die Übernahme der Provinz Aleppo durch die Feinde von Präsident Bashar al-Assad abzuwenden. Damaskus rechne damit, dass die russische Militärtechnik in den nächsten 72 Stunden auf dem Militärstützpunkt Hmeimim in der Nähe der syrischen Küstenstadt Latakia eintreffen werde..

Am Freitag hatten Rebellen im Zuge einer überraschenden Offensive Aleppo nach eigenen Angaben eingenommen. Sie seien ins Zentrum der Großstadt vorgestoßen, teilten die Rebellen mit. Das syrische Staatsfernsehen bestritt die Angaben. Das Militär erklärte, es stelle sich den Rebellen entgegen. Den Aufständischen seien im Umland von Aleppo und Idlib schwere Verluste zugefügt worden.

Bereits am Freitagnachmittag meldete die Kommandozentrale der von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham angeführten Rebellen, ihre Kämpfer seien in mehrere Viertel Aleppos eingedrungen. Der Kommandeur der Rebellenbrigade Jaish al-Issa, Mustafa Abdul Jaber, erklärte, der rasche Vormarsch sei darauf zurückzuführen, dass die vom Iran unterstützten Kräfte geschwächt seien. Irans Verbündete in der Region haben durch israelische Angriffe während des Gazakrieges und der Offensive im Libanon an Schlagkraft verloren.

Am Mittwoch waren die Rebellen nach Angaben aus Armee- und Aufständischenkreisen unter der Führung der Hajat Tahrir al-Sham in die Provinz Aleppo vorgestoßen, die von der syrischen Regierung kontrolliert wird. Das syrische Militär sprach von einem „Großangriff auf breiter Front“. Es war der größte Angriff seit Vereinbarung einer Waffenruhe im März 2020. Nach jahrelangen Kämpfen zwischen Rebellen und den Truppen von Assad hatten Russland und die Türkei ein Abkommen ausgehandelt, das den status quo zementierte, der nun durch die Rebellen-Offensive in Frage gestellt wird. Assads wichtigster Verbündeter ist neben dem Iran Russland, während die Türkei Rebellengruppen unterstützt. In informierten Kreisen hieß es, die Türkei habe grünes Licht für die Offensive gegeben. (APA)

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