3. Liga: Dynamo Dresden tanzt sich bei 1860 München zurück ins ...

31 Jan 2023
1860 München gegen Dynamo

Dynamo-Trainer Markus Anfang setzte im Grünwalder Stadion wieder auf Tim Knipping und Stefan Kutschke. Nach ihren starken Einwechslungen beim 3:1-Sieg in Oldenburg gehörten der Kapitän und sein Vertreter nun wieder zum Stammpersonal. Für die beiden Führungsspieler mussten Claudio Kammerknecht und der zuletzt öfters enttäuschende Akaki Gogia auf die Bank. Genauso kehrten Christian Conteh (zuvor muskuläre Probleme) und Niklas Hauptmann (davor Magen-Darm) nach kurzen Zwangspausen für Jonathan Meier und den gelbgesperrten Paul Will in die Startelf zurück. Obwohl Sven Müller nach Knieverletzung wieder im Kader war, stand Stefan Drljaca weiter im Tor.

Dresden leitet Münchner Führung selbst ein

Die Löwen legten los, als wöllten sie Dynamo in den Zweikämpfen auffressen. Dresdens Linksverteidiger Max Kulke unterlief ein böser Fehlpass im Mittelfeld, Albion Vrenezi nahm die Kugel auf, schüttelte bei einem tollen Solo Michael Akoto und Kyrylo Melichenko ab und lochte entschlossen rechts unten im SGD-Tor ein (5.). Dynamo steigerte sich aber in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit, vor allem mit fußballerischen Mitteln drängte sie 1860 in die eigene Hälfte. Der große Ballbesitz führte aber noch nicht zu vielen Chancen, die beste Gelegenheit hatte Knipping mit einem Kopfball nach einer Ecke über die Latte (28.).

Sensationelle Steigerung der SGD

Nach der Pause hatten die Münchner noch ein kurzes Hoch. Innenverteidiger Leandro Morgalla verlangte Drljaca alles ab, als er einen Eckball per Kopf auf die linke untere Ecke des Dresdner Kastens platzierte. Der Dynamo-Keeper kratzte ihn aber raus (48.). Doch danach übernahmen die Gäste das Kommando. Als Tim Rieder im Mittelfeld bei einem Zweikampf liegenblieb, stellten die Weiß-Blauen das Spielen plötzlich ein. Ahmet Arslan flankte und Kutschke musste zum Ausgleich nur den Schädel hinhalten - 1:1 (56.). Bis auf einen Schuss von Phillipp Steinhart (71.) ließ Dynamo anschließend nichts mehr zu, gab in den Zweikämpfen nicht mehr kleinbei. Die Krönung der Leistungssteigerung war dann ein herrlicher Spielzug. Dennis Borkowski chipte die Kugel auf Arslan, der auf Hauptmann weiterleitete. Der Ex-Köln-Profi steckte das Leder wiederum wunderbar Borkowski durch, der den Traumpass per Flachschuss zum 2:1 veredelte (76.). Die SGD verteidigte die Führung leidenschaftlich. Nur der eingewechselte Marcel Bär stand bei einem Eckball nochmal am Fünf-Meter-Raum frei, nickte aber direkt auf Drljaca (85.).

Ist das die große Wende für die SGD?

Nach drei Niederlagen im Grünwalder Stadion während der Aufstiegssaison 2020/21 (gegen Bayern II 0:3, Türkgücü 0:1 und 1860 0:1) brachen die Sachsen so ihren Fluch in der Kultspielstätte. Ausgerechnet hier könnte es die Wende in einer bisher schwachen Saison gegeben haben. Nach dem Spiel feierte die Mannschaft geschlossen mit den Fans, das Siegertänzchen fiel so ausgelassen aus wie lange nicht. Schließlich war die Darbietung in München die beste der Sportgemeinschaft seit über einem Jahr. Trotz aktuell nur Platz neun beträgt der Rückstand auf Rang drei und die Relegation zur 2. Liga nur noch sechs Punkte - und zu was die Truppe im Stande ist, hat sie jetzt gezeigt.

Stimmen

Markus Anfang (Trainer Dynamo Dresden): "Es war ein Spiel mit vielen harten Zweikämpfen, in das wir die erste Viertelstunde nicht gut reingekommen sind. Wie so oft kriegen wir dann auch gleich das Gegentor. Nach 20 Minuten haben wir ein gutes Spiel gemacht, mit vielen Aktionen und Chancen nach vorn. Sechzig war über die gesamte Spielzeit bei Standards sehr gefährlich. Die Tore von uns waren schön herausgespielt. Diesen Sieg haben wir erkämpft und verdient."

Michael Köllner (Trainer 1860 München): "Wir haben das Spiel nach einer guten Anfangsphase weggegeben, da hat Dynamo gewackelt. In der zweiten Halbzeit war Dresden sehr effektiv und hat gnadenlos zugeschlagen. Wir hatte viele gute Umschalt- und Standardsituationen, wenn du das nicht nutzt und hinten zweimal schlecht verteidigst, dann ist das bitter."

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