Zweite Bundesliga: Böller und Pyrotechnik beim brisanten Duell in ...

St. Pauli gegen Hansa Rostock

Das brisante Nordduell in der zweiten Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock ist zur zweiten Halbzeit wegen des Zündens von Pyrotechnik und des Werfens von Böllern im Fanblock der Gäste aus Rostock verspätet angepfiffen worden. Schiedsrichter Benjamin Brand gab die Partie am Sonntag erst nach etwa zehn Minuten Verzögerung wieder frei, weil Fans der Rostocker Böller und Pyrotechnik zündeten und Feuerwerkskörper in benachbarte Ränge feuerten, in denen Fans des FC St. Pauli saßen.

Ordner mussten sich aus dem Bereich zurückziehen, mehrere Feuerwerkskörper landeten auf dem Spielfeld. Nach Angaben des FC St. Pauli wurde einer der Ordner verletzt und ist ins Krankenhaus gebracht worden. Es habe sich bei dem Wurfgeschoss um ein Keramikteil gehandelt, twitterte der Verein. Zur Halbzeit hatten die Hamburger 1:0 gegen die Gäste geführt.

Bereits der Spielbeginn hatte sich wegen Rauchschwaden und Böllerwürfen aus dem Hansa-Fanblock kurz verzögert. Auch die Fans der Gastgeber hatten zwischendurch Pyrotechnik eingesetzt. Die Begegnung gilt wegen der verfeindeten Fan-Lager als Hochrisikospiel und wird im Umfeld von mehreren Hundertschaften der Polizei begleitet. Beamte aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und von der Bundespolizei werden im Einsatz sein.

Irvine trifft für St. Pauli zum 1:0

Ein großer Teil der etwa 3000 Rostocker Fans begab sich in grauen Kapuzenpullovern und Bomberjacken zum Millerntor. Vereinzelt zündeten die Anhänger Böller auf dem Weg zum ausverkauften Stadion. In der Arena werden keine alkoholischen Getränke verkauft, zusätzliche Ordner werden hinzugezogen, und es gibt einen Puffer zwischen den Gästefans und den angrenzenden Heimfans. Bis kurz vor dem Anpfiff hatte die Polizei die Lage als „weitgehend ruhig bezeichnet“.

St. Pauli gewann das Spiel und bejubelte den fünften Sieg nacheinander. Die Hamburger beschenkten ihren Trainer Fabian Hürzeler zum 30. Geburtstag am Sonntag in einer intensiven Begegnung mit einem 1:0 (1:0) und fügten den Gästen die zweite Niederlage in Serie zu. Der Sieg distanzierte die Hausherren weiter deutlich von den Abstiegsrängen, die Rostocker trennen vier Punkte vom Abstiegs-Relegationsrang.

Nach einem ausgeglichenen Beginn brachte St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine (26. Minute) die Hausherren mit einem wuchtigen Kopfballtreffer im ausverkauften Millerntor-Stadion in Führung. Das Tor verunsicherte die Gäste, die erst zum Ende der ersten Hälfte mit drei guten Tormöglichkeiten zurückkamen. Doch die Rostocker scheiterten am Hamburger Torhüter Nikola Vasilj, der Torlatte und sich selbst. In der zweiten Hälfte kamen die Gäste vereinzelt zu Chancen, waren aber insgesamt zu harmlos, um auszugleichen.

Der 1. FC Heidenheim machte im Aufstiegsrennen Boden gut und verkürzte den Abstand zum zweiten Tabellenplatz auf zwei Punkte. Der Tabellendritte gewann am Sonntag bei Bundesligaabsteiger Arminia Bielefeld durch den Treffer von Stefan Schimmer (70. Minute) mit 1:0 (0:0). Für die vom Abstieg bedrohten Ostwestfalen war es bereits die dritte Heimniederlage nacheinander.

Hannover 96 steckt in einer schweren Krise. Vor der Erstliga-Kulisse von 38.100 Zuschauern verloren die Niedersachsen am Sonntag auch ihr Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Magdeburg mit 1:2 (0:0). Ein Punkt aus fünf Spielen – das ist die ernüchternde Rückrunden-Bilanz nach den Gegentoren von Baris Atik (48.) und Luc Castaignos (62.) sowie einer Gelb-Roten Karte für Lukas Kunze in der 55. Minute. Erst in Unterzahl kam Hannover noch zum 1:2 durch Louis Schaub (69.) und mehreren klaren Chancen in der Schlussphase.

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