England: Frau hält den Bommel einer Mütze für einen Igel
Bonn · Ein großes Herz für einen Igel in Not meinte eine Engländerin zu haben. Doch eine Tierärztin bremste den Tierschutz-Einsatz jäh aus. Aus gutem Grund.
Um einen vermeintlichen Igel gab es jetzt eine kuriose Begebenheit in einer englischen Tierklinik.
Foto: dpa/Patrick PleulDass der zivilisierte Mensch nicht alle Feinheiten der Zoologie durchdringt, ist ein bisweilen vorkommendes Phänomen. Da werden Hunde für Wölfe gehalten oder Wildschweine für Löwen. Letzteres ereignete sich vor etwa einem halben Jahr in Berlin.
Zugegeben, solche Verwechslungen können im flüchtigen Moment der Begegnung zwischen Mensch und Tier passieren. Aus England wird aber nun ein besonderer Fall gemeldet. Unter anderem berichtet die Zeitung „The Telegraph“ darüber.
Irgendwann war klar, warum sich der vermeintliche Igel nicht bewegt
So hatte kürzlich eine Dame mit einer Schachtel unter dem Arm eine Tierklinik im nordenglischen Knutsford betreten. Sie habe am Tag zuvor ein Igelbaby am Straßenrand entdeckt, sich Sorgen gemacht und das Tier aufgenommen, um es zu versorgen, berichtete sie einer Mitarbeiterin der Klinik. Da sich das Tier nicht bewege und sehr leicht sei, habe sie sich entschlossen, es in die Klinik zu bringen.
Die Mitarbeiterin lobte das Engagement der Tierfreundin, stellte aber nach einer kurzen Untersuchung fest, dass es sich nicht um einen Igel handelt, sondern um einen Bommel, der offenbar von einer Mütze abgefallen war. Die Tierklinik selbst teilte den „herzerwärmenden“ Vorfall im sozialen Netzwerk Facebook. Die Dame habe zunächst geglaubt, die Mitarbeiter der Klinik erlaube sich einen Scherz, sei dann aber wieder gegangen – mit Schachtel und Bommel, wie weiter berichtet wird.
Zugleich betont die Tierklinik, grundsätzlich aufmerksam zu sein: Sehe man tagsüber einen Igel, könne das ein Zeichen dafür sein, dass mit dem Tier etwas nicht stimme. Im Fall der Tierfreundin auf Abwegen gilt: besser einen Bommel zu viel retten als einen Igel zu wenig.
