Werbung des Campus-Verlags: Greta Thunberg taugt als ...

Greta Thunberg

Der Campus-Verlag hat den Ankündigungstext für das im April des nächsten Jahres erscheinende Sachbuch „Jura not alone“ des „Süddeutsche“(SZ)-Journalisten Ronen Steinke und der Rechtsprofessorin Nora Markard an mehreren Stellen geändert. Über Markard hieß es zunächst, sie sei laut SZ „derzeit die wohl aktivste Streiterin für Bürgerrechte“. Eine Formulierung, die 2019 von zwei SZ-Journalisten, darunter Ronen Steinke, erfunden wurde.

Nach Anfrage der F.A.Z. beim Verlag, ob es gewollt sei, dass ein Autor eine Lobpreisung seiner Ko-Autorin schreibt und diese dann, ohne Hinweis auf die konkrete Urheberschaft, zu Werbezwecken für das gemeinsame Buch benutzt wird, wurde die Passage gestrichen. Markard und Steinke hatten bereits 2007 gemeinsam publiziert, in den vergangenen Jahren wurde Markard immer wieder von Steinke in SZ-Artikeln als Expertin zitiert, im Juni stellte Steinke sein letztes Buch an der Universität Münster vor, in Kooperation mit dem Lehrstuhl von Markard, die auch die Diskussion leitete.

Auch der folgende Satz ist in der Verlagsankündigung nun gekürzt: „Mehr Mut, sich mit den Mitteln des Rechts zu ermächtigen und für eine Sache zu streiten – so wie es etwa Greta Thunberg und viele andere tun.“

Bei Drucklegung des Papierkatalogs war wohl nicht gewusst worden, dass man Thunberg deutlichen Antisemitismus vorwerfen kann. Inzwischen ist das Vorbild Thunberg gestrichen, ebenso die Kombination der Begriffe „ermächtigen“ und „Recht“, die ebenso zu Falschinterpretationen führen könnten. Denn klar ist: Gerade der Autor Ronen Steinke ist eine starke und wichtige Stimme gegen Antisemitismus in Deutschland.

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