Frauenmord in Zistersdorf: Cobra-Beamter verletzt, Einsatz im Gange

2 Stunden vor

Die Polizei steht seit Stunden im Einsatz.

Foto: APA/MAX SLOVENCIK, MAX SLOVENCIK

Zistersdorf - Figure 1
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UPDATE: Nach einer Stürmung des Weinkellers soll der 59-jährige Mann tot sein! Laut ersten Angaben hat er sich selbst in die Luft gesprengt. Zuvor war der Mann mehrmals aufgefordert worden, sich zu ergeben - ohne Erfolg. Ortsvorsteher Franz Schwarzmann ist erschüttert: „Der Mann war immer hilfsbereit.“

Videocredit: APA/mhr

Der 59-jährige Verdächtige hatte sich in einem Objekt, vermutlich einem Kellerstollen, verschanzt und offenbar einen Sprengsatz gezündet, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager bei einer Pressekonferenz am Samstag in St. Pölten. Der Beamte sei nicht in Lebensgefahr. „Der Einsatz ist noch in vollem Gange“, betonte Baumschlager.

Die Frau war am Freitag im Zistersdorfer Gemeindegebiet getötet worden. Sie wurde in Weingärten entdeckt. Das Opfer habe eine Stichverletzung aufgewiesen, hieß es seitens der Polizei. „Wir gehen davon aus, dass es sich um eine allgemein gefährliche Person handelt“, sagte Baumschlager zur Person des Beschuldigten, einem slowakischen Staatsbürger. Er sei wegen Schusswaffen- und Sprengstoffdelikten bereits amtsbekannt.

Zistersdorf

Wie berichtet, wurden während der Fahndung nach einem Verdächtigen, Teile der Zistersdorfer Katastralgemeinde Gösting, diese zählt etwa 300 Einwohner, evakuiert. Betroffen waren laut Baumschlager rund zehn Häuser.

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„Die Evakuierten werden derzeit von der Gemeinde betreut“, heißt es von der Zistersdorfer Feuerwehr auf NÖN-Nachfrage. Im Stadtsaal K9 sind 90 Feldbetten aufgestellt, Verpflegung und Krisenhilfe sind gesichert. Bürgermeister Elmar Schöberl wandte sich via Posting an seine Bürger, da der Einsatz Samstagvormittag noch in vollem Gange ist, bittet er die Göstinger darum, den Vorgaben der Polizei und Cobra Folge zu leisten. Zudem mahnt er zu Besonnenheit und Vorsicht. „Gemeinsam werden wir diese außergewöhnliche Situation meistern“, ist Schöberl sicher. Er selbst sei seit Beginn des Großeinsatzes für sein Mitbürger im Einsatz.

Die Fahrzeugsegnung des neuen Fahrzeugs der Zistersdorfer Feuerwehr, die für Samstagnachmittag geplant war, wurde aufgrund der tragischen Ereignisse abgesagt.

Ort in Schockstarre: „Er war immer hilfsbereit“

„Die Stimmung ist bei uns sehr angespannt und betrübt. Noch dürfen die Leute nicht zurück in ihre Häuser“, sagt Göstings Ortsvorsteher Franz Schwarzmann am NÖN-Telefon. Verstehen könne das Ganze niemand. „Wissen Sie, wir hätten ja heute ein großes Fest gehabt. Wir haben am Donnerstag aufgebaut. Da hat der Mann mitgearbeitet. Er war immer sehr hilfsbereit“, kann er nicht fassen, was sich in seinem Heimatort zugetragen hat. Nicht annähernd habe es je so einen Vorfall gegeben. „Die Bevölkerung ist sehr bestürzt. Wir warten jetzt, bis alles vorbei ist und schauen dann weiter“, so Schwarzmann.

„Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist sehr groß, man erfährt ja nur sehr wenig“, sagt ein Zistersdorfer über die Stimmung in der Gemeinde. Als ein Hubschrauber über die Region flog, hatten die Leute Angst, dass der Täter in einen anderen Ort geflüchtet ist. Davor müssen sich die Menschen nun nicht mehr fürchten, wie der NÖN bestätigt wurde, hat er sich selbst in die Luft gesprengt.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, hier Hilfe und Informationen:

Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.atVerein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.atFrauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217In Oberösterreich beim Autonomen Frauenzentrum - Frauennotruf OÖ unter 0732/602200Polizei-Notruf: 133
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