Frau in Zistersdorf getötet – Cobra-Beamter bei Einsatz schwer verletzt

4 Stunden vor

In Zistersdorf im Bezirk Gänserndorf ist am Freitag eine Gewalttat an einer Frau verübt worden. APA / APA / Max Slovencik

Zistersdorf - Figure 1
Foto DiePresse.com

In Weingärten wurde eine weibliche Leiche mit Schnittverletzungen entdeckt. Der mutmaßliche Täter hat sich verschanzt und offenbar einen Sprengsatz gezündet. Zehn Häuser wurden evakuiert.

Bei einem Großeinsatz der Polizei nach der Auffindung der Leiche einer 65-Jährigen ist am Samstag in den frühen Morgenstunden ein Cobra-Beamter schwer verletzt worden. Der 59-jährige Verdächtige hatte sich in einem Objekt verschanzt und offenbar einen Sprengsatz gezündet, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Der Beamte sei nicht in Lebensgefahr. „Der Einsatz ist noch in vollem Gange“, betonte Baumschlager.

Der Beschuldigte, ein slowakischer Staatsbürger gilt als „allgemein gefährlich“. Der 59-Jährige sei in mehreren Ländern Europas wegen unbefugten Besitzes von nuklearem Sprengstoff, Waffen sowie Sprengmitteln aufgefallen, berichtete Baumschlager. Man gehe davon aus, dass der Mann „möglicherweise noch immer im Besitz von Sprengstoff ist“.

Lokalisiert wurde der 59-Jährige in einem Gebäude in der Zistersdorfer Katastralgemeinde Gösting. Der Mann dürfte sich dort in einem Bereich von Häusern aufhalten, die mit Kellerteilen und Tunneln verbunden seien. Aufgrund der Gefährlichkeit des mutmaßlichen Täters sei ein „größerer Sperrkreis errichtet“ worden, sagte der Polizei-Pressesprecher. Evakuierungen wurden durchgeführt, betroffen waren rund zehn Häuser.

 APA / APA / Max Slovencik

Neue Zugriffspläne

Das Objekt, in dem sich der Slowake befindet, sei großräumig umstellt worden. Hinzugezogen wurde das Einsatzkommando Cobra. Ein Einschreiten wurde am Samstag in den Morgenstunden versucht. Beim Start des Zugriffs habe der Slowake dann aber einen Sprengsatz gezündet.

Mittlerweile sei an Ort und Stelle das Personal getauscht worden. Erneute Zugriffspläne werden gemacht „und dann umgesetzt“, skizzierte Baumschlager. „Wann das erfolgt, können wir nicht angeben“, die verbleibende Einsatzdauer sei ungewiss. „Wir ersuchen weiterhin die Bevölkerung, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten.“

Die 65-Jährige war am Freitag gegen 16.30 Uhr in einem Weingarten mit Stichverletzungen aufgefunden worden. Der Verdächtige sei in Tatortnähe gewesen und bei der Flucht beobachtet worden, berichtete Baumschlager. Es gebe „offensichtlich ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Opfer und Täter“. Eine Obduktion wurde seitens der Staatsanwaltschaft Korneuburg angeordnet, das Landeskriminalamt Niederösterreich ermittelt.

Generell sei der Personaleinsatz der Exekutive im Raum Zistersdorf groß. In den Nachtstunden waren Cobra-Mitglieder und 120 Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich an Ort und Stelle. Aufgeboten wurden auch spreng- und gefahrenstoffkundige Bedienstete sowie Einheiten von Rettung und Feuerwehr. (APA)

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