Als „Mokbanger“ gelang Nikocado Avocado zu internationaler Bekanntheit. Ein Blick auf seinen YouTube-Kanal (4,2 Millionen Abonnenten) zeigt, dass dank der Essens-Videos nicht nur die Popularität des US-Amerikaners, der bürgerlich Nicholas Perry heißt, rasant in die Höhe schnellte, sondern auch sein Gewicht. Als er seinen Account 2016 startete, war Perry noch ein schlanker, sportlicher Mann. Wegen der enormen Essensmengen nahm er rasch mehr als 100 Kilogramm zu. Sein Körper und seine Magenkapazität wurden zu seiner Marke. Damit soll laut seines neusten Videos jetzt Schluss sein.
Sieben Monate sind seit seinem letzten Video vergangen. Dort zeigte Nikocado Avocado sich mit knapp 163 Kilogramm. In seinem neusten Video, welches am Samstag erschien, sitzt er mit Pandamaske vor der Kamera, sein deutlich schlankerer Körper steckt in einem engen roten Shirt. „Ich bin immer zwei Schritte voraus“, sagt er geheimnisvoll in die Kamera. „Das war das größte soziale Experiment meines Lebens.“ Mehr als 100 Kilogramm soll er in den vergangenen zwei Jahren verloren haben. Videos, die in dieser Zeit online gingen, scheinen daher vorgedreht gewesen zu sein. Mit seinem Comeback kritisiert er seine Zuschauer, die Internet-Inhalte konsumieren, ohne sie zu hinterfragen. Sein Video landete auf dem ersten Platz der YouTube-Trends.
Nikocado Avocados enorme Verwandlung schockiert FansDer YouTuber dokumentierte auch Versuche, durch Diäten Gewicht zu verlieren. In anderen Videos sprach er offen über gesundheitliche Probleme, die durch sein Übergewicht verursacht wurden. Seine Inhalte sorgten für gespaltene Meinungen: Während einige Nutzer ihn scharf kritisierten, erhielt er über die Jahre auch viel Unterstützung. „So viel wie möglich zuzunehmen, um zu sehen, was die Leute sagen, und dann das ganze Gewicht zu verlieren, ist verrückt“, schreibt ein Nutzer anerkennend in den Kommentaren. Ein anderer schreibt: „Er ist einen Schritt davon entfernt, Fitness-YouTuber zu werden.“
Mokbangs haben ihren Ursprung in Südkorea, wo sich Menschen beim Essen filmten und über Online-Plattformen live streamten. Gemeinsam essen – so solle es sich zumindest anfühlen. Der Trend schwappte über in den Westen, wo er sich zum noch größeren Klick-Garanten im Internet entwickelte. Wie viele Online-Trends nahmen immer mehr dieser Mokbangs neue Ausmaße an: Rohe Oktopoden, „10.000 Kalorien Nudeln“ und andere skurrile Gerichte wie ganze „Heart Attack Grill“-Menüs landeten auf den Tellern. Die Portionsgröße wurde zu einem Geschäft, für das einige der Essens-Influencer allerdings bereits mit dem Leben bezahlten.