Alte Altcoins: Warum pumpen XRP, ADA und Co.?

Viele ältere Kryptowährungen konnten in letzter Zeit ein starkes Plus verzeichnen – obwohl es um sie im Vergleich zu neuen Projekten kaum Hype gibt. Woran liegt das?

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Bitcoin stürmt aktuell von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die meisten Altcoins treten dagegen auf der Stelle. Ausnahmen sind vor allem das umjubelte Solana und die darauf wie im Fiebertraum gehandelten Memecoins. Doch auch die als “Dino-Coins” bezeichneten Kryptowährungen wie BCH (Bitcoin Cash), ETC (Ethereum Classic), XRP (Ripple), ADA (Cardano) und XLM (Stellar) konnten jüngst starke Kurszuwächse verzeichnen. Aber wieso steigen diese alten Coins aktuell und nicht die gehypten “Shiny New Alts”?

XRP stieg in den vergangenen sieben Tagen um über 70 Prozent, ADA um 45 Prozent, BCH um 16 Prozent und ETC um 26 Prozent. XLM verzeichnet über diesen Zeitraum ein Plus von gar 115 Prozent. Auch DOGE konnte sich in den Tagen nach der US-Wahl mehr als verdoppeln. Zwar ist dies bei Dogecoin primär Elon Musk und dessen Rolle in der neuen US-Regierung sowie dem Memecoin-Hype zuzuschreiben. Und auch bei anderen Coins sind noch andere Gründe für den Kursanstieg mitverantwortlich. Eine Eigenschaft teilen diese Top-Performer jedoch: Sie können auf Robinhood gehandelt werden.

Die US-amerikanische Trading-App ist für ihren hohen Anteil junger, risikofreudiger Investoren bekannt. Diese Privatanleger spielten sich insbesondere während des GameStop-Hypes Anfang des Jahres 2021 ins Rampenlicht. Da das Angebot an Kryptowährungen dort jedoch noch eher eingeschränkt ist und die neuesten Assets noch nicht gelistet sind, müssen sich diese Anleger mit anderen Werten aus dem Krypto-Universum behelfen. Die Anlagestrategie folgt dabei dem Motto: “Die Flut hebt alle Boote”.

Die Kursanstiege dieser Altcoins deuten auf eine Wiederankunft des “Retails” hin. Damit sind Privatanleger gemeint, die durch die Bitcoin-Schlagzeilen in den Bann des Krypto-Markts gezogen werden. Durch die Angst, die Krypto-Rallye zu verpassen, springen auch sie auf den Zug auf. Dieses Verhalten trieb in den vergangenen Zyklen den rapiden Anstieg der Altcoin-Kurse in Folge des Bitcoin-Hypes. Die wachsende Aufmerksamkeit für Bitcoin sowie den breiten Krypto-Markt lässt sich auch bereits im Google-Suchvolumen erkennen. Dennoch befindet sich dieses noch signifikant unter dem Höchststand aus dem Jahr 2021.

Auch der Memecoin PEPE wurde vergangene Woche zum Kryptoangebot Robinhoods hinzugefügt und konnte so ein neues Allzeithoch erreichen. Gerade für Krypto-Newcomer, wie sie in den nächsten Wochen und Monaten weiter erwartet werden, ist die App eine der gängigsten Plattformen, um in Bitcoin und Co. zu investieren. Besonders Coins wie ETC, welche beim Großteil der aktiven Krypto-Community lange in Vergessenheit geraten sind, können davon profitieren.

Im Gegensatz zu neuen Projekten, welche häufig von Venture-Capital-Investoren (VCs) finanziert werden, besteht bei diesen Projekten auch nicht die Gefahr einer starken Verwässerung. Durch hohe Mengen an Token Unlocks wird bei kürzlich gelaunchten Projekten die Preisfindungsdynamik stark beeinflusst. Teammitglieder und besagte Risikokapitalgeber können dann ihre zuvor in privaten Finanzierungsrunden günstig erworbenen Coins und Token in hohen Mengen auf den Markt werfen und Gewinne realisieren. Das drückt den Preis – teils enorm, wie beispielsweise TIA (Celestia) zeigt.

Ob bei einer weiter zunehmenden “Retail Mania” die auf großen Handelsplattformen wie Robinhood gelisteten Krypto-Werte weiter outperformen können, ist nichtsdestoweniger fraglich. Im letzten Bullenmarkt war dies zumindest nicht der Fall. Auch die Verwässerung durch hohe Token Unlocks dürfte in den kommenden Monaten eine geringer werdende Rolle spielen. Zumindest, falls die Nachfrageseite so stark anziehen sollte, wie Marktbeobachter erwarten. Dann dürften die am besten laufenden “Alts” wieder die mit dem besten Narrativ sein – egal ob alt oder neu.

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