Wolfgang Weisgram: Das Burgenland trauert um einen großen ...

27 Jul 2024

Journalist Wolfgang Weisgram verstarb unerwartet am 26. Juli.

Wolfgang Weisgram - Figure 1
Foto BVZ.at

Foto: Wiki CC BY-SA 3.0

Der Marzer „Standard“-Journalist Wolfgang Weisgram, mehrfacher burgenländischer „Journalist des Jahres“ und heuer auch Medienpreisträger der Theodor Kery-Stiftung, verstarb am Freitag, den 26. Juli, völlig unerwartet.

Kurz nach seinem 67. Geburtstag schloss Wolfgang Weisgram, Journalist bei „Der Standard“, für immer die Augen. Der Vater von Autorin Johanna Seebauer („Nincshof“), die beim Bachmann-Wettbewerb unlängst zwei Preise erschrieb, erlitt unerwartet eine letale Gehirnblutung, wie seine Tochter auf Facebook mitteilte.

„Die letzten zwei Monate seit dem Tod seines Bruders haben wir zusammen in Marz verbracht. Wir haben gemeinsam bei fast jedem EM-Spiel mitgefiebert, uns über das Bachmannwettbewerb-Spektakel gefreut und darüber, dass wir beieinander sind und einander haben“, schreibt Seebauer in ihrem erwartungsgemäß literarisch hochwertigem Nachruf: „Ich bin sehr dankbar für diese schöne letzte gemeinsame Zeit. Er wird unglaublich fehlen.“

Wolfgang Weisgram - Figure 2
Foto BVZ.at
Ein Leben in rot-gold

Weisgram, Jahrgang 1957, lebte in Marz (Bezirk Mattersburg) und fasste journalistisch nach dem Studium der Publizistik und Theaterwissenschaften erstmals bei den Wiener Neustädter Nachrichten Fuß. Später schrieb er auch für die Wiener Stadtzeitung „Falter“, vor allem der Fußball war dabei sein Haus- und Hofthema. Zuletzt hatte er beim „Standard“ mit Kollegen Guido Gluschitsch die Burgenland-Berichterstattung über und war auch als Sportredakteur tätig.

Auch ein großteil seiner Bücher drehte sich ums runde Leder, etwa „Wunderteam Österreich. scheiberln, wedeln, glücklich sein“ oder „MarcosEinSatz oder der lange Augenblick, in dem Zinédine Zidane etwas kurz angebunden war.“ Schon die Titel zeugen vom sprachlichen Feingefühl Weisgrams, literarisch stand der Marzer eher für elegantes „Joga Bonito“ als brachiales „Catenaccio“.

Wolfgang Weisgram - Figure 3
Foto BVZ.at
Nachrufe aus der Politik

Auch die Landespoltik kondoliert nach dem Ableben Weisgrams.

Journalistisch und auch menschlich war Wolfgang Weisgram einzigartig. Seine Texte waren unverkennbar und geprägt von einem ganz besonderen Stil, sprachverliebt und nuancenreich. Mit Wolfgang Weisgram verliert das Burgenland nicht nur einen leidenschaftlichen Journalisten und Buchautor, der über das Burgenland in all seinen Facetten geschrieben hat - sondern auch einen herausragenden Menschen. Meine tief empfundene Anteilnahme gilt in diesen Stunden seinen Angehörigen, allen voran seiner Tochter. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Foto: BVZ/Wagentristl

Als halbe Marzerin bin ich Wolfgang Weisgram auch immer bei Familienfeiern begegnet und habe eine sehr wohlwollende wertschätzende Beziehung zu ihm gehabt. Mir blutet das Herz, dass er so früh verstorben ist und dass so viele Worte ungesagt und ungeschrieben bleiben werden. Anja Haider-Wallner, Landessprecherin der Grünen.

Wolfgang Weisgram - Figure 4
Foto BVZ.at

Anja Haider-Wallner, Landessprecherin der Grünen.

Foto: Grüne Burgenland

Mit dem Tod von Wolfgang Weisgram verliert das Burgenland eine objektive und couragierte Persönlichkeit im Journalismus. Als mehrfach ausgezeichneter Journalist des Jahres war er auch für viele jüngere Kollegen ein Vorbild. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und seinen Wegbegleitern. Christian Sagartz, ÖVP-Landesparteiobmann

Christian Sagartz, ÖVP-Landesparteiobmann.

Foto: APA/MAX SLOVENCIK, MAX SLOVENCIK

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche