Ukraine News: Kreml droht mit neuer Rakete – Putin verlegt ...
Stand: 23.11.2024, 11:02 Uhr
Von: Felix Busjaeger, Franziska Schwarz, Paula Völkner, Bedrettin Bölükbasi
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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Selenskyj reagiert auf Putins neuartige Mittelstreckenrakete. Russlands Verluste im Ukraine-Krieg bleiben hoch.
Update von 23. November, 10.58 Uhr: Seit Tagen laufen wegen der jüngsten Raketenangriffe Russlands im Ukraine-Krieg die Debatten über neue Waffenlieferungen des Westens. Zahlreiche Berichte legen nahe, dass Wladimir Putin eine neue Rakete eingesetzt haben könnte. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat nun auf die Entwicklung im Krieg in der Ukraine reagiert und den möglichen Einsatz einer neuen experimentellen ballistischen Rakete verurteilt.
TransparenzhinweisDie hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
In einem Interview mit Voice of America sprach Sikorski über den Angriff auch als „Akt der Verzweiflung“. „Russland hat in diesem Krieg zwar immer wieder ballistische Raketen eingesetzt, doch soll es sich dabei um eine Interkontinentalrakete gehandelt haben – die normalerweise einen anderen Zweck hat“, sagte Sikorski.
Explosion in Oblast Saporischschja: Lage im Ukraine-Krieg angespanntUpdate vom 23. November, 9.27 Uhr: Mehrere Quellen aus der Ukraine berichten von schweren Explosionen in der Stadt Berdjansk in der Oblast Saporischschja. Im Hafengebiet ist es laut. Die Militärverwaltung der Stadt teilte zur Lage im Ukraine-Krieg mit: „Gegen 23:40 Uhr hörten Einwohner von Berdjansk eine laute Explosion. Es wird berichtet, dass der Hafen getroffen wurde.“ Ukrainska Pravda schreibt, dass die russischen Besatzungsbehörden zuvor aufgrund einer Bedrohung durch Drohnen einen Luftangriffsalarm herausgegeben hätten. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht überprüfen.
Update vom 23. November, 8.31 Uhr: Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg hat der Putin-Vertraute und stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, seine Drohungen gegen den Westen erneuert. Die Vereinigten Staaten und andere Nato-Mitglieder würden einen umfassenden Krieg gegen Russland führen, sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender Al Arabiya. Seiner Ansicht nach sei die Nato im Ukraine-Krieg nicht mehr „in einen hybriden, sondern in einen umfassenden Krieg gegen unser Land verwickelt“.
„Und das wird nicht ohne Folgen bleiben“, betonte Medwedew und knüpfte damit an die Rhetorik von Wladimir Putin an, der zuletzt ebenfalls von einer Verschärfung des Konflikts gesprochen hat.
Wieder schwere Verluste Russlands im Ukraine-KriegUpdate vom 23. November, 7.40 Uhr: Russlands Verluste im Ukraine-Krieg bleiben weiter hoch. Wie aus den Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook hervorgeht, hat Putins Armee bei den Kämpfen allein in den vergangenen 24 Stunden etwa 1420 Soldaten verloren. Auch 20 Panzer und 36 gepanzerte Kampffahrzeuge zählen zu Russlands Verlusten. Die Ukraine veröffentlicht derweil keine Angaben zu den eigenen Verlusten. Unabhängig lassen sich die Zahlen nicht überprüfen. Weitere Verluste im Ukraine-Krieg im Überblick:
ca. 729.720 Soldaten (+1.420)9419 Panzer (+20)19.192 gepanzerte Kampffahrzeuge (+36)20.760 Artilleriesysteme (+24)19.365 taktische und strategische UAVs (+105)Entwicklung im Ukraine-Krieg: Soldaten aus Nordkorea werden verlegtUpdate vom 23. November, 6.15 Uhr: Abseits der Entwicklungen um neue Raketen im Ukraine-Krieg soll es eine neue Situation bei den Soldaten aus Nordkorea geben. Wie Andrii Kovalenko, der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, auf Telegram schreibt, soll ein Teil der nordkoreanischen Truppen an die Grenze zur Ukraine in die Oblast Belgorod der Russischen Föderation verlegt worden sein. Der Hintergrund ist bislang unklar
Wegen Putins Angriffen im Ukraine-Krieg: Selenskyj will Flugabwehr stärkenUpdate vom 22. November, 22.35 Uhr: Nach den jüngsten Angriffen Russlands und Wladimir Putins Drohungen richtet Wolodymyr Selenskyj auch einen Appell an die eigenen Landsleute und die in Kiew arbeitenden ausländischen Diplomaten. Die Ukraine arbeite daran, ihre Flugabwehr zu verstärken. Trotzdem müsse jeder Luftalarm ernst genommen und bei Gefahr Deckung gesucht werden. Zugleich dürfe die potenzielle Gefahr eines russischen Raketenangriffs nicht als Vorwand genutzt werden, um frei zu machen, sagte Selenskyj auch mit Blick auf die teilweise geschlossenen Botschaften im Land.
Ukraine-Krieg: Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade feuern eine selbstfahrende 152-mm-Haubitze 2s5 auf russische Stellungen (Archivbild) © Oleg Petrasiuk/Ukrainian 24th Mechanised Brigade/AP/dpaUpdate vom 22. November, 21.59 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kremlchef Wladimir Putin nach dem Beschuss der Stadt Dnipro mit einer neuen Mittelstreckenrakete Kriegsverbrechen vorgeworfen. Wenn jemand andere Länder beschieße, nicht nur um sie zu terrorisieren, sondern um neue Raketen für weiteren Terror zu testen, dann sei dies ganz sicher ein Kriegsverbrechen, argumentierte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Putin hatte zuvor den Einsatz der Mittelstreckenrakete als gelungenen Test unter Kriegsbedingungen bezeichnet.
Drohungen auf Moskau: Putins Rakete „kann Ziele auf dem ganzen Gebiet Europas angreifen“Update vom 22. November, 20.14 Uhr: Die im Ukraine-Krieg auf das ukrainische Dnipro abgefeuerte neue russische Mittelstreckenrakete kann nach Angaben des Moskauer Militärs Ziele in ganz Europa treffen. „Ausgehend von den gestellten Aufgaben und der Reichweite dieser Waffe, kann sie Ziele auf dem ganzen Gebiet Europas angreifen, was sie vorteilhaft von anderen Arten von hochpräzisen Waffen großer Reichweite unterscheidet“, sagte der Chef der strategischen Raketenstreitkräfte Russlands, Sergej Karakajew, laut russischen Nachrichtenagenturen bei einer Sitzung mit Präsident Wladimir Putin.
Putins neue Rakete im Ukraine-Krieg: Kreml-Chef kündigt Serienproduktion anUpdate vom 22. November, 19.51 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die beim Beschuss der ukrainischen Großstadt Dnipro eingesetzte neue Mittelstreckenrakete als weltweit einzigartig gelobt und eine Serienproduktion angekündigt. So eine Waffe habe „bisher niemand anders auf der Welt“, sagte der Kremlchef bei einer Besprechung mit ranghohen Militärs und Vertretern der Rüstungswirtschaft. Die Entscheidung zur Serienproduktion sei gefallen, sie sei praktisch schon organisiert. Moskau werde die Erprobung der Rakete dabei weiter fortsetzen, auch im Kampfeinsatz, betonte er.
Die als Oreschnik (deutsch: Nussstrauch) bezeichnete Rakete sei keine Modernisierung sowjetischer Technik, sondern zeuge vom technischen Fortschritt russischer Ingenieurskraft und der Stärke des Rüstungssektors, sagte ein sichtlich zufriedener Putin. „Die Resultate ihres Einsatzes sind von ihrem Effekt und ihrer Leistungsfähigkeit her vergleichbar mit dem Einsatz strategischer Waffensysteme.“
Nach Putins Raketen-Angriff: Ukraine beschießt Raketentestgelände in RusslandUpdate vom 22. November, 19.25 Uhr: Die Ukraine hat am Freitagmorgen das Raketentestgelände Kapustin Jar in der russischen Oblast Astrachan mit Drohnen angegriffen. Von dem Gelände aus soll Russland am Donnerstag eine ballistische Mittelstreckenrakete auf die Stadt Dnipro abgefeuert haben, heißt es in Berichten. Von dem ukrainischen Drohnenangriff berichtet laut ukrinform der russische Telegram-Kanal Astra. Demnach sollen zwei Drohnen das Gelände getroffen haben. Nach Angaben des Gouverneurs der Region, Igor Babuschkin, sollen alle Drohnen durch Störsender gestört oder abgeschossen worden sein. Durch herabfallende Trümmerteile sei ein Brand ausgebrochen.
Update vom 22. November, 18.19 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden sollen die ukrainischen Streitkräfte 64 russische Angriffsdrohnen im Ukraine-Krieg abgeschossen haben. Das meldet der ukrainische Generalstab auf Telegram.
News im Ukraine-Krieg: Britische Marschflugkörper gegen russische Ziele im EinsatzUpdate vom 22. November, 17.09 Uhr: Britische Marschflugkörper sind offenbar im Ukraine-Krieg gegen russische Ziele im Einsatz. Russlands Botschafter in Großbritannien meint deshalb, dass das Land an dem Konflikt direkt beteiligt sei: Andrej Kelin sagte jetzt in einem Interview mit dem Sender Sky News, „Großbritannien und das Vereinigte Königreich sind nun direkt an diesem Krieg beteiligt, weil dieser Beschuss nicht ohne Nato-Kräfte, auch britische Kräfte, stattfinden kann“.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau hatten die russischen Streitkräfte zwei britische Marschflugkörper des Typs Storm Shadow über russischem Terrain abgefangen. Zuvor war lange darüber spekuliert worden, ob Großbritannien die Erlaubnis für einen Abschuss dieser Waffen in Richtung Russland gibt. Eine offizielle Bestätigung für eine solche Erlaubnis von britischer Seite gibt es bisher nicht.
Russland greift im Ukraine-Krieg mit neuartiger Rakete an: Selenskyj fordert ReaktionUpdate vom 22. November, 15.59 Uhr: Nach dem russischen Angriff mit einer neuartigen Mittelstreckenrakete in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion aufgerufen. Es handele sich um eine „offensichtliche und ernsthafte Steigerung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges“, erklärte Selenskyj. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach heute von einer „furchtbaren Eskalation“. „Die Welt muss reagieren“, erklärte Selenskyj gestern Abend in Onlinenetzwerken zum Einsatz der Rakete. „Im Moment gibt es keine starke Reaktion der Welt.“
Russland will Raketenschlag im Ukraine-Krieg als Warnung verstanden wissenUpdate vom 22. November, 14.06 Uhr: Russland will den Abschuss einer neuen Mittelstreckenrakete auf die Ukraine als Warnung verstanden wissen. „Die russische Seite hat ihre Fähigkeiten klar demonstriert“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow heute vor Journalisten in Moskau. Der Beschuss der ukrainischen Großstadt Dnipro sei eine Folge von „rücksichtslosen Entscheidungen“ westlicher Länder, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Interfax weiter. Sie lieferten der Ukraine Raketen und erlaubten deren Einsatz gegen russisches Territorium. Russland habe darauf reagieren müssen. Peskow bestätigte, dass Washington kurz vor dem Raketenstart informiert worden sei. Dies sei über ein automatisiertes System geschehen.
Update vom 22. November, 12.48 Uhr: Russland hat nach eigener Einschätzung die ukrainische Militärstrategie für das kommende Jahr bereits „durchkreuzt“. „Wir haben die Kampagne für 2025 durchkreuzt“, sagte Verteidigungsminister Andrej Beloussow in einem am Freitag von seinem Ministerium veröffentlichten Video. Die russische Armee rücke in der Ukraine immer schneller vor und habe Kiews beste Einheiten „zerstört“, sagte der Minister demnach bei einem Truppenbesuch.
Die russische Armee hatte in der Ostukraine in den vergangenen Monaten deutliche Geländegewinne erzielt. Vor allem rund um die strategisch wichtigen Städte Pokrowsk, Kurachowe und Kupiansk ist die ukrainische Armee in Bedrängnis.
Neue russische Mittelstreckenrakete im Angriffskrieg: Rutte beruft Nato-Ukraine-Rat einUpdate vom 22. November, 11.47 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ gegen die Ukraine bestätigt – und in Brüssel beschäftigt das jetzt auch die Nato: Generalsekretär Mark Rutte beruft am kommenden Dienstag (26. November) eine Sitzung des Nato-Ukraine-Rats ein. Bei dem Treffen soll es nach Angaben eines Bündnissprechers um den jüngsten Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro mit der Oreschnik-Rakete gehen. Die Beratungen in Brüssel werden auf Wunsch der Regierung in Kiew organisiert und finden auf Botschafterebene statt.
Putin liefert als Dank für Nordkorea-Soldaten wohl RaketenUpdate vom 22. November, 10.27 Uhr: Russland hat nach Erkenntnissen der südkoreanischen Regierung Nordkorea im Gegenzug für die Entsendung von Soldaten mit Flugabwehrraketen beliefert. Diese seien für die Verteidigung des Luftraums über der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang bestimmt, sagte Südkoreas nationaler Sicherheitsberater Shin Won Sik in einem Interview des Fernsehsenders SBS. Zudem erhalte Nordkorea wirtschaftliche Unterstützung aus Russland, so Shin weiter.
Zwei Tote nach russischem Angriff auf Sumy im Ukraine-KriegUpdate vom 22. November, 9.18 Uhr: Die russische Armee nimmt die ukrainische Region Sumy zunehmend ins Visier. In der Nacht gab es nun neue Opfer: Bei einem Drohnenangriff auf ein Wohnviertel in der Stadt Sumy sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet, sowie zwölf Menschen verletzt worden. Es habe mehrere Explosionen gegeben, teilte Gebietsverwaltung der Region in ihrem Telegram-Kanal mit.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Generalstab mit neuen ZahlenUpdate vom 22. November, 9.00 Uhr: Russland hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs große Verluste zu beklagen. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind bisher insgesamt 728.300 russische Soldaten bei Kämpfen an der Front gefallen oder schwer verwundet worden. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 9399 Panzer, 1254 Mehrfachraketenwerfer, 1004 Luftabwehrsysteme verloren. Die Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg im Überblick:
Soldaten: 728.300 (+1050 zum Vortag)Panzer: 9399 (+1)Mehrfach-Raketenwerfer: 1254 (+1)Luftverteidigungssysteme: 1004 (+1)Drohnen: 19.260 (+1) Marschflugkörper: 2764 (+8)Russland greift im Gebiet Kursk Truppen aus der Ukraine anUpdate vom 22. November, 8.26 Uhr: Aus der russischen Region Kursk werden schwere Kämpfe gemeldet. Insgesamt haben die ukrainischen Verteidigungskräfte allein in der Nacht auf Freitag 79 Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Das berichtet die Ukrainska Pravda und bezieht sich dabei auf Angaben aus dem ukrainischen Militär.
Update vom 22. November, 7.05 Uhr: Die Nacht auf Freitag begann für Teile der Ukraine mit russischen Drohnenangriffen, wie Monitoringkanäle meldeten. Die ukrainische Flugabwehr erfasste mehrere Drohnenschwärme bei Charkiw und Sumy im Osten des Landes. Russische Behörden berichteten ihrerseits von ukrainischen Kampfdrohnen über den Gebieten Brjansk und Tula. Über eventuelle Auswirkungen der Drohneneinflüge machten die beiden Kriegsparteien keine Angaben. Bei den Bodengefechten in der Ostukraine waren die Verteidiger weiter unter Druck. Der ukrainische Militärblog DeepState meldete, russische Truppen hätten das Dorf Dalne bei der bedrängten Stadt Kurachowe erobert.
Russland schießt neuartige Rakete auf die UkraineUpdate vom 22. November, 5.15 Uhr: Nach dem russischen Angriff mit einer neuartigen Rakete hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion aufgerufen. Es handele sich um eine „offensichtliche und ernsthafte Steigerung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges“, gab Selenskyj an. Dies sei der „endgültige Beweis dafür, dass Russland definitiv keinen Frieden will“, sagte Selenskyj. Es sei notwendig, Russland „zu einem echten Frieden zu drängen“.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bei einer Ansprache mit Blick auf die zuvor auf die Ukraine abgefeuerte Rakete des neuartigen Typs Oreschnik bestätigt, dass sein Land „eines der neuesten russischen Mittelstrecken-Raketensysteme unter Kampfbedingungen getestet“ habe.
Russland setzt im Ukraine-Krieg neue Mittelstreckenrakete einUpdate vom 21. November, 22.16 Uhr: Die US-Regierung ist von Russland kurz vor dem Einsatz einer neuen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine informiert worden. Dazu seien die zwischen Washington und Moskau vorhandenen „Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken“ genutzt worden, sagte die stellvertretende Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh.
Es habe sich um eine ballistische Mittelstreckenrakete gehandelt, die auf dem Modell einer russischen Interkontinentalrakete vom Typ RS-26 basiere. Nach US-Erkenntnissen kam die neue Rakete erstmals auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zum Einsatz. Russischen Angaben zufolge war sie nicht mit nuklearen Sprengköpfen bestückt - was technisch aber vermutlich möglich wäre.
Update vom 21. November, 21.07 Uhr: Bei dem Einsatz einer experimentellen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine handelt es sich nach Darstellung eines Vertreters der US-Regierung lediglich um einen russischen Einschüchterungsversuch. Russland verfüge „wahrscheinlich nur über eine Handvoll“ dieser Raketen, sagte ein US-Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur in Washington.
Russland versuche mit dem Einsatz dieser Rakete nur Aufmerksamkeit zu erregen, in diesem Konflikt werde sie aber keine entscheidende Rolle spielen. Die USA hätten die Ukraine und enge Verbündete in den vergangenen Tagen über einen möglichen Einsatz der neuen Waffe informiert.
Putins Waffen im Ukraine-Krieg: UN besorgt nach Ankündigung des Kreml-ChefsUpdate vom 21. November, 20.03 Uhr: Nach der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine neue experimentelle Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine einzusetzen, sprechen die Vereinten Nationen von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. „All das geht in die falsche Richtung. Was wir sehen wollen, ist, dass alle Parteien dringend Schritte unternehmen, um die Situation zu deeskalieren“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Dujarric war nach Putins Aussagen zu einer neuen Mittelstreckenrakete und möglichen Angriffen auf Drittstaaten gefragt worden.
News im Ukraine-Krieg: Putin spricht von „Elemente eines globalen Charakters“Update vom 21. November, 18.47 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin soll laut Bericht der Nachrichtenagentur AFP erklärt haben, dass der Ukraine-Krieg mit Einsatz von westlichen Raketen in Russland „Elemente eines globalen Charakters“ bekommen habe. Putin hat laut dpa den jüngsten Raketenschlag gegen die Ukraine außerdem bestätigt und mit weiteren Angriffen gedroht. In einer Videoansprache sprach der Kremlchef von einer neuen experimentellen Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik.
Russische Angriffe im Ukraine-Krieg: Untersuchungen über möglichen Einsatz einer InterkontinentalraketeUpdate vom 21. November, 17.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag angekündigt, dass untersucht werden soll, ob Russland die Ukraine mit einer Interkontinentalrakete angegriffen hat. Auf Facebook erklärte Selenskyj, „alle Eigenschaften – Geschwindigkeit, Höhe“ würden darauf hindeuten.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters haben zwei westliche Beamte unterdessen mitgeteilt, dass vorläufige Beweise darauf hindeuten, dass es sich nicht um eine Interkontinentalrakete gehandelt haben soll. Diese Einschätzung beruhe, so die Quellen, auf „einer ersten Analyse“. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor mitgeteilt, dass Wladimir Putins Armee die Interkontinentalrakete bei Angriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro eingesetzt haben soll.
Lage im Ukraine-Krieg: Botschafter spricht von „sehr klarer Eskalation“ durch Putins StreitkräfteUpdate vom 21. November, 14.20 Uhr: Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey wirft Russlands Präsidenten Wladimir Putin eine Eskalation in der Ukraine vor. „Wir haben in den vergangenen Wochen eine sehr klare Eskalation von Putin und seinen Streitkräften gesehen“, sagte Healey im Parlament in London. Sie hätten ihre Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter sowie auf zivile Zentren ausgeweitet.
„Sie haben mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten an die Front geschickt. Und es gibt heute unbestätigte Medienberichte, dass Russland eine neue ballistische Rakete auf die Ukraine gefeuert hat, was sie unseres Wissens nach seit Monaten vorbereitet haben“, sagte Healey im Verteidigungsausschuss. Er sprach von einem ernsten Moment - die Frontlinie sei weniger stabil als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der umfassenden Invasion.
Bedeckt hielt er sich zu Medienberichten, wonach die Ukraine erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Russland abgefeuert haben soll. Russland fing nach eigenen Angaben zwei dieser Marschflugkörper ab.
„Ich werde mich nicht zu den operativen Details des Konflikts äußern“, sagte Healey. Das gefährde die operative Sicherheit und von einer solchen öffentlichen Debatte profitiere nur Putin. Healey sagte auch, man solle keine Zweifel haben, dass die britische Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine verstärke. Darüber habe er auch mit seinen Amtskollegen in der Ukraine und den USA gesprochen.
Russland attackiert wohl mit Interkontinentalrakete: Flugkörper hatte keinen AtomsprengkopfUpdate vom 21. November, 13.05 Uhr: Die mutmaßlich von Russland bei einem Angriff eingesetzte Interkontinentalrakete war laut ukrainischen Angaben nicht mit einem Atomsprengkopf bestückt. Es sei „offensichtlich“, dass die Rakete keinen nuklearen Sprengkopf gehabt habe, verlautete aus Kreisen der ukrainischen Luftwaffe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die Interkontinentalrakete war nach vorherigen ukrainischen Angaben am Morgen während eines Angriffs auf die Stadt Dnipro eingesetzt worden. Es war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022, dass Russland eine solche Rakete gegen das Nachbarland einsetzte, wie aus ukrainischen Armeekreisen verlautete. Laut der ukrainischen Luftwaffe war die Interkontinentalrakete aus der russischen Region Astrachan gestartet worden.
Ein westlicher Beamter sagte jedoch gegenüber britischen Medien wie The Guardian und Sky News, es habe sich bei der Rakete nicht um eine interkontinentale, sondern ganz normale ballistische Rakete gehandelt.
Erstmeldung: Moskau – Russland hat nach eigenen Angaben zwei von der Ukraine abgefeuerte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgefangen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz solcher aus Großbritannien gelieferten Marschflugkörper über Russland seit Kriegsbeginn. Moskau hatte jüngst den Einsatz der Waffen als Eskalation des Konflikts bezeichnet und in seiner eigenen Atomdoktrin die Schwelle für den Einsatz von Kernwaffen gesenkt.
„Von der Flugabwehr wurden 2 Marschflugkörper Storm Shadow aus britischer Produktion, 6 reaktive Geschosse des Typs Himars aus US-Produktion und 67 Drohnen abgeschossen“, heißt es in der Mitteilung des russischen Militärs. Zu Einschlägen und Schäden machte das Verteidigungsministerium keine Angaben.
Neue Entwicklung im Ukraine-Krieg: Weitreichende Raketen werden auf Russland abgefeuertSchon am Dienstag hatte die Behörde den ersten Einsatz von weitreichenden Raketen über russischem Boden gemeldet, die von den USA geliefert worden waren, sogenannte ATACMS-Raketen. Von den sechs Raketen seien fünf von der Flugabwehr abgefangen worden. Die sechste Rakete sei beschädigt worden, teilte das Ministerium auf seinem Telegramkanal mit. Ihre Trümmer seien auf ein Militärgelände im grenznahen Gebiet Brjansk gefallen. Ein Brand sei gelöscht worden. „Es gibt keine Opfer oder Zerstörungen“, hieß es damals.
Moskau sieht durch Einsatz der Waffen Beteiligung der LieferländerATACMS und Storm Shadow sind weitreichende Waffen. Vor deren Einsatz über russischem Gebiet hat der Kreml gewarnt. Diese Raketen könnten nur von westlichen Militärs bedient werden, hatte Kremlchef Wladimir Putin im Oktober behauptet. Dementsprechend würde ein Einsatz dieser Waffen von Moskau als direkte Beteiligung der entsprechenden Staaten an dem Krieg gewertet werden.
Zuletzt hatte Russland in dem Zusammenhang seine Atomdoktrin aufgeweicht. So könne Russland Kernwaffen auch einsetzen, wenn das Land von einem Staat ohne Atomwaffen angegriffen werde, der seinerseits von einer Atommacht unterstützt wird. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte einmal mehr das Verhalten der US-Regierung wegen der Raketenschläge verantwortungslos. Den Schlag mit den Storm-Shadow-Marschflugkörpern wollte er nicht kommentieren. Zugleich betonte er, dass Russland danach strebe, einen Atomkrieg zu vermeiden. „Wir rechnen darauf, dass andere Länder eine ebenso verantwortungsvolle Position einnehmen“, fügte er hinzu.
Die Briten halten sich bisher zum Einsatz ihrer Marschflugkörper bedeckt. Britische Medien hatten Mittwoch berichtet, die Ukraine habe erstmals mit Storm Shadow Ziele in Russland angegriffen. Erst kürzlich hatten die USA der Ukraine nach Medienberichten gestattet, Raketen mit größerer Reichweite aus US-Produktion gegen Ziele in Russland einzusetzen.
Britische Storm-Shadow-Raketen gegen Ziele in RusslandDer britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei. Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.
Interaktive Karten zur Front im Ukraine-KriegUnsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (bb/dpa)