Russland: Wladimir Putin reist nach Nordkorea und Vietnam

Russlands Präsident reist noch in dieser Woche nach Nordkorea – erstmals seit 24 Jahren. Machthaber Kim Jong Un bereitet dafür offenbar einen großen Staatsakt vor.

Aktualisiert am 17. Juni 2024, 15:35 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, AP, fa

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Im September vorigen Jahres besuchte Nordkoreas Diktator Kim Jong Un Russland – nun will Russlands Präsident Wladimir Putin nach Pjöngjang reisen. © KCNA/​ KNS/​dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin reist in dieser Woche nach Nordkorea und Vietnam. Putin werde am Dienstag und Mittwoch zu einem "freundschaftlichen Staatsbesuch" nach Pjöngjang reisen, teilte die russische Regierung mit. Er folge damit einer Einladung von Staatschef Kim Jong Un. Auch nordkoreanische Staatsmedien berichteten darüber. Im Anschluss werde Putin für einen zweitägigen Besuch nach Vietnam weiterreisen, kündigte seine Regierung weiter an.     

Es wird Putins erster Besuch in Nordkorea seit 24 Jahren sein. Damals, kurz nach seiner erstmaligen Wahl zum russischen Präsidenten, hatte er sich mit Kims Vater Kim Jong Il getroffen.

Die auf Nordkorea spezialisierte Webseite NK News berichtete, Satellitenfotos legten nahe, dass Kim einen üppigen Empfang für Putin vorbereite, möglicherweise mit einer großen Parade auf dem zentralen Platz der Hauptstadt Pjöngjang. Beobachter vermuten, dass es bei den Gesprächen um weitere Kooperationen im Rüstungsbereich gehen könnte.

Putin bei Auslandsreisen durch Haftbefehl eingeschränkt

Kim hat Russland in den vergangenen Monaten in den Mittelpunkt seiner Bemühungen gestellt, mit anderen Staaten gegen die USA zusammenzuarbeiten, die er als Verbündete in einem "neuen Kalten Krieg" betrachtet. Russland unterhält seinerseits enge Kontakte zu Nordkorea, die vom Westen mit großem Misstrauen gesehen werden. Das abgeschottete kommunistische Land mit nuklearen Ambitionen liefert nach westlichen Erkenntnissen Munition für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kim hatte Russland im September 2023 einen seiner seltenen Auslandsbesuche abgestattet.

Putin kann sich die Ziele seiner Staatsbesuche allerdings auch nicht uneingeschränkt aussuchen. Wegen der mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag 2023 Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten erlassen. Er kann deshalb nur verbündete Länder besuchen, die wie Russland den Gerichtshof nicht anerkennen. Seit Beginn seiner neuen Amtszeit im Mai hat Putin bisher Belarus, China und Usbekistan besucht.

In Vietnam soll Putin nach russischen Angaben mit den Spitzen von Staat, Regierung und Kommunistischer Partei sprechen. Es gehe um den Ausbau der umfassenden strategischen Partnerschaft beider Länder.