Mit einem Dekret stellt Kremlchef Putin die Vermögenswerte des globalen Herstellers von Metallverpackungen unter vorübergehende staatliche Verwaltung. Gemeinhin gilt das als erster Schritt zur Enteignung. Die österreichische Silgan, Zentrale für das Europageschäft des Konzerns, gehört seit 2011 zur gleichnamigen amerikanischen Holding.
Im Tauziehen mit dem Westen holt Russland nun zum Schlag gegen ein weiteres westliches Unternehmen aus. Konkret geht es um die russischen Vermögenswerte der österreichischen Silgan Holdings Austria GmbH und der Silgan Metal Packaging Mitterdorf GmbH. Gemäß einem Erlass von Kremlchef Wladimir Putin vom 11. Juli wurden die russischen Tochterfirmen mit sofortiger Wirkung unter vorübergehende staatliche Verwaltung gestellt. Gemeinhin gilt das als erster Schritt zur endgültigen Enteignung.
Die österreichische Silgan Holdings gehört seit 2011 zu der in den USA börsennotierten Silgan Holdings und fungiert auch als Europazentrale des Konzerns, der als ein weltweit führender Hersteller von Metallverpackungen gilt.
Der russische Erlass vom Donnerstag sieht vor, dass 100 Prozent der Anteile an den Unternehmen Silgan Metal Packaging Stupino in der Region Moskau und Silgan Metal Packaging NM in Adygea nun unter die Kontrolle der Föderalen Agentur für Vermögensverwaltung (Rosimuschestvo) kommen.
Wie die russische Nachrichtenagentur mit Verweis auf die jeweiligen Jahresabschlüssen beider russischer Konzerntöchter berichtet, habe das Geschäftsvolumen in den vergangenen Jahren zu sinken begonnen, wobei der Gesamtumsatz von 4,3 Milliarden Rubel im Jahr 2021 auf 3,6 Milliarden Rubel im Jahr 2022, dem ersten Jahr des Ukraine-Kriegs, zurückgegangen sei. Darüber hinaus seien die in Russland ansässigen Silgan-Unternehmen im Jahr 2023 im Wesentlichen inaktiv gewesen. (est)