Wimbledon: Ofner stärkt vor London Selbstvertrauen

6 Tage vor

Wimbledon

Sebastian Ofner hat einen Tag nach seiner Niederlage im Finale des ATP-Rasenturniers in Mallorca gegen den Chilenen Alejandro Tabilo die Reise nach London angetreten. Beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon geht der Steirer mit gestärktem Selbstvertrauen an den Start. Sein Auftaktspiel gegen den Australier Aleksandar Vukic ist am Montag als drittes Match nach 12.00 Uhr MESZ angesetzt.

Wimbledon - Figure 1
Foto sport.ORF.at

Online seit heute, 11.47 Uhr

Auch im Vorjahr war Ofner nach einer Finalteilnahme nach London gekommen. Das verlorene Endspiel beim Challenger in Ilkley hatte ihm sogar eine Wildcard für den Hauptbewerb gebracht. Ein Jahr später hat Ofner zwar seinen ersten ATP-Titel verpasst, dennoch ist er ein Level höher zu Finalehren gekommen. Und der 28-Jährige, der 2017 mit einem Lauf von fünf Siegen aus der Qualifikation heraus in Wimbledon die dritte Runde erreicht hatte, zeigte in der Woche auf der Balearen-Insel ein weiteres Mal, dass ihm das Spiel auf Rasen sehr gut liegt.

Ofner kletterte in der am Montag veröffentlichten Weltrangliste um neun Plätze nach oben und ist nun als 45. wieder in den Top 50, Eastbourne-Halbfinalist Vukic verbesserte sich um zwölf Ränge auf Position 69.

Kein Wimbledon-Training nach Anreisechaos

Vor seinem achten Antreten im Hauptbewerb eines Major-Turniers, dem dritten an der Church Road, blieb Ofner nicht viel Zeit. Außerdem gestaltete sich die Anreise von Mallorca nach London chaotisch. Das Flugzeug hatte am Sonntag dermaßen viel Verspätung, dass sich am Tag vor seinem ersten Einsatz in Wimbledon nicht einmal mehr ein Training ausging. „Jetzt muss er ohne Training ins Turnier starten“, berichtete Manager Moritz Thiem.

Ersten großen Erfolg auf Rasen gefeiert

Rasen ist nicht gleich Rasen, wie Ofner auch schon bei seinen bisherigen Saisonauftritten in Stuttgart und Halle festgestellt hatte. Jener von Wimbledon ist mit akribischer Hingabe gepflegt und gewartet, und nicht nur deshalb wird er als „Heiliger Rasen“ bezeichnet.

„Ich habe auf Rasen meinen ersten großen Erfolg in meiner Karriere gehabt“, erinnert sich Österreichs Nummer eins gerne an seinen Lauf 2017 zurück. Damals hatte er als Qualifikant in Runde zwei den Weltranglisten-18. Jack Sock (USA) in fünf Sets ausgeschaltet, ehe erst Alexander Zverev in der dritten Runde zum Stolperstein wurde.

2017 schaffte es Ofner in Wimbledon als Qualifikant bis in die dritte Runde

Ofner bleibt jedenfalls nicht viel Zeit, sich über sein erstes Tour-Level-Finale zu freuen. „Das erste Finale ist schon noch einmal ein kleiner Durchbruch. Ich habe schon zwei-, dreimal ein Semifinale gespielt, das erste Mal Finale ist unglaublich. Da war ich relativ weit weg in dieser Saison“, erinnerte er an seine teilweise durchwachsene Saison vor den French Open. Bald lag der Fokus aber ganz auf dem nächsten Saisonhöhepunkt. „In zwei Tagen ist das erste Match in Wimbledon. Das ist genauso wichtig, weil ein Grand Slam ist ein Grand Slam“.

Mit Auslosung relativ zufrieden

Mit seiner Auslosung ist Ofner relativ zufrieden. „Ich finde, dass es echt okay ist, es hätte natürlich viel schlimmer sein können und auch um einiges besser“, sagte der Steirer und lieferte die Begründung dafür gleich nach. „Der spielt auf Rasen und Hartplatz richtig gut und dürfte auch gut in Form sein. Er hat jetzt einige Matches auf Rasen gewonnen. Es wird sicher ein interessantes Match“, stellte er zu Vukic fest.

Wenn es ähnlich interessant wird wie dieses Jahr im Achtelfinale von Marrakesch, könnte es eine lange Partie werden. Damals setzte sich Vukic mit 7:6 (11/9) 2:6 7:6 (9/7) durch. Ofner hatte einen Matchball nicht verwertet und daher eine Rechnung mit dem Weltranglisten-81. offen. „Es ist natürlich ‚Best of five‘, das ist nochmal ein kleiner Unterschied. Wir servieren beide wirklich gut. In Marrakesch war es ein toughes, enges Match. Wenn ich gut spiele, ist alles möglich.“

Duell mit Titelverteidiger möglich

Dass er bei einem Sieg aller Voraussicht nach in Runde zwei auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz treffen würde, weiß Ofner natürlich. „Vor allem richtig cool, weil ich auf dem Center Court spielen würde“, sagte Ofner, und das wäre für ihn eine Premiere. „Das wäre richtig geil, er ist einer der besten Spieler im Moment.“ Selbstvertrauen hat Ofner auf Mallorca, übrigens der weltweit einzigen Turnieranlage mit Rasen-, Sand- und Hartplätzen, genügend gesammelt. „Auf alle Fälle. Ich fühle mich wohl, spiele gut, deswegen glaube ich, da ist alles möglich.“

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