Wetter: Länder wappnen sich gegen Wettersturz
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Der Wetterumschwung bringt in den kommenden Tagen große Niederschlagsmengen in vielen Teilen des Landes. In einigen Gebieten wird es laut ORF-Wetterredaktion innerhalb weniger Tage so viel regnen wie sonst im Schnitt innerhalb weniger Monate. In den Bundesländern laufen die Vorbereitungen.
Online seit gestern, 16.24 Uhr (Update: gestern, 20.01 Uhr)
Die größten Regenmengen werden in Osttirol, Kärnten, im Süden Salzburgs und in der Steiermark erwartet. Auch Überschwemmungen und Muren sind möglich. Im Mittel- und Hochgebirge kommt es zu einem Wintereinbruch, die Schneefallgrenze sinkt meist auf 1.600 bis 1.200 m Höhe, vom Tennengebirge bis ins Mariazeller Land teilweise sogar bis etwa 1.000 m.
Dieses Wetterphänomen tritt besonders im Herbst und Winter auf, wenn das Mittelmeer noch relativ warm ist, während kalte Luftmassen aus dem Norden in Richtung Süden vordringen.
Besonders von Salzburg bis ins Burgenland könnten laut derzeitiger Wetterprognosen stellenweise sogar über 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
„Unsere Einsatzkräfte stehen bereit, um zu helfen und zu unterstützen, wo immer es nötig ist“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). „Feuerwehren, aber auch das Bundesheer und Zivilschutzeinrichtungen sind gut vorbereitet, unser Krisensicherheitsberater und sein Team haben bereits die notwendigen Lagebilder erstellt.“
„Im Notfall können bis zu tausend Soldaten, auch am Wochenende, eingesetzt werden. Die Bevölkerung kann sich auf die Unterstützung unseres Bundesheeres verlassen“, versicherte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. „Sollte bundesländerübergreifend eine Koordinierung des Einsatzes notwendig sein, steht das Lagezentrum des Innenministeriums durchgehend im Dienst“, ergänzte Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP).
Alpenverein warnt vor HochgebirgstourenVon Elmar Rizzoli, dem Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, heißt es, die prognostizierte niedrige Schneefallgrenze binde zwar den Niederschlag teilweise als Schnee, vor allem auf den Bergen und in höheren Regionen, trotzdem könnten im Bereich von unter 1.000 m Seehöhe in den genannten Gebieten kleinräumige Überflutungen oder auch Muren auftreten – mehr dazu in tirol.ORF.at.
In den Bergen können größere Schneemengen fallenAngesichts der prognostizierten Schneefälle im Gebirge hat der Österreichische Alpenverein (ÖAV) am Mittwoch vor Touren im Gebirge gewarnt. Vereisungen, Nebel und niedrige Temperaturen würden Touren gefährlich machen – mehr dazu in tirol.ORF.at.
Die Salzburger reagierten auf das prognostizierte Schlechtwetter und trieben ihre Tiere schon früher von der Alm zurück ins Tal – zum Beispiel in St. Michael im Lungau. Auch bei den traditionellen Almabtriebsfesten gibt es Absagen – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Hochwasser möglichIn Niederösterreich sei ein Anstieg von Gewässern in den Hochwasserbereich sei möglich, hieß es am Mittwoch seitens des Landesverbandes. An der Donau gehe die Entwicklung in Richtung fünfjährliches bis zehnjährliches Hochwasserereignis, der Schwankungsbereich sei hier aber noch breit. Ab Freitagnachmittag dürfte es in Niederösterreich zudem Windspitzen von bis zu 90 km/h geben.
Zahlreiche Veranstaltungen am Wochenende wurden abgesagt – etwa das Römerfest Carnuntum, der Hiabstla in Scheibbs, das Mobilitätsfest in Neulengbach und das Hafenfest in Korneuburg – mehr dazu in noe.ORF.at.
Christa Kummer mit einer Prognose zu den Regenmengen der kommenden Tagen.
Auch die oberösterreichischen Feuerwehren stellen sich auf einsatzreiche Tage ein, so Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer. „Wir gehen davon aus, dass mit dem einsetzenden Regen sich die Situation bei den Niederschlagsmengen mit jeden Tag zunehmend verändern und wahrscheinlich auch verschärfen wird“ – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Auch in Kärnten rechnet man mit großen Niederschlagsmengen. Der Kraftwerksbetreiber Verbund hat deshalb die großen Stauräume abgesenkt. Villach sperrt für Fußgänger und Radfahrer die Draubermen und die Gail-Wege – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Veranstaltungen verschobenIn Salzburg wird wegen der schlechten Wetterprognose das „Take the A-Train“-Musikfestival ohne seine Freiluftbühne vor dem Hauptbahnhof auskommen müssen. Die dort geplanten Konzerte finden woanders statt – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Am Sonntag hätte im Landhaus in Eisenstadt der „Tag der offenen Tür“ stattfinden sollen – unter dem Titel „Tag der Demokratie“. Genauso wie der burgenländische Frauenlauf wurde die Veranstaltung wegen einer mit dem Wetter einhergehenden drohenden Sicherheitsgefährdung verschoben – mehr dazu in burgenland.ORF.at.