Spenden für Neuaufbau - Nach Drama hofft Großfamilie auf ...
Als am 2. März dieses Jahres um 22.57 Uhr Brandalarm in Haag im Bezirk Amstetten ausgelöst wurde, ahnte noch niemand, dass sich ein großes Familiendrama ereignet hatte. Der 55-jährige Vater hatte das Haus angezündet und sich danach auf der Westbahnstrecke vor den Zug geworfen. Es war eine Verzweiflungstat des selbstständigen Glasermeisters, der wenige Monate zuvor in den Konkurs geschlittert war.
Zurückgelassen hat er Ehefrau Sarah Kienel und sechs Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Sie haben nicht nur ihren Ehemann und Vater verloren, sondern auch ihr Zuhause, das durch das verheerende Feuer unbewohnbar wurde.
Die Gleichenfeier konnte bereits gefeiert werden.
(Bild: Imre Antal)
Freunde helfenDoch die Großfamilie ist zum Glück nicht alleine. Freunde wie Versicherungsberater Ernst Mayrhofer starteten eine große Hilfsaktion. Den Kienels wurde eine bis Mitte 2024 befristete Mietwohnung der ÖBB organisiert, parallel dazu startete die Sanierung des Zuhauses. Aufgrund der Besitzverhältnisse hat die Versicherung auch immerhin 50 Prozent des Schadens bezahlt.
150.000 Euro fehlenDoch um einziehen zu können, fehlen laut Mayrhofer 150.000 Euro. Geld, das die Familie nicht hat. Weil der Vater die letzten beiden Jahre kein Einkommen hatte, gibt es keine Witwenpension. Kienel hat als Kindergärtnerin versucht, die Familie finanziell über Wasser zu halten – ein schier hoffnungsloses Unterfangen. Als wäre das nicht genug, plagen die Haager auch gesundheitliche Probleme. Der älteste Sohn der Familie hatte ein Aneurysma im Kopf erlitten und klagt noch immer über Lähmungserscheinungen.
Neun Monate nach der Tragödie hofft die Familie, im August 2024 wieder in ihr Zuhause ziehen zu können. Dann endet nämlich auch der Mietvertrag ihrer Übergangswohnung.
(Bild: Imre Antal)
Aber es gibt auch Lichtblicke. So konnte bereits die Dachgleiche gefeiert werden, viele Firmen bieten ihre Hilfe an. „Aktuell haben wir gerade die Fenster bestellt“, freut sich Mayrhofer, der für die Familie ein Spendenkonto eingerichtet hat. Dass er hilft, ist für ihn selbstverständlich: „Ich kann nicht nur über Nächstenliebe reden und in die Kirche gehen. Man muss handeln“, erzählt er der „Krone“.
Spendenkonto Sarah Kienel: AT66 1500 0002 5114 9092
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.