Die Weihnachtsgeschichte mal anders: Moderator Markus Tremmel ...
Stand: 18.12.2023, 09:00 Uhr
Von: Birgit Lang
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Hochkarätige Volksmusik und klassische Instrumentalstücke gab es in der St.-Stephanus-Kirche von der Familienmusik Servi aus Eching. © Birgit LangKurzfristig hat Markus Tremmel zum Adventkonzert in die Kirche St. Stephanus in Moosen eingeladen. Viele Zuhörer kamen – auch aus dem weiteren Umkreis und darunter auch welche, die diese außergewöhnlichen Konzerte schon im Freisinger Dom oder der St.-Nikolaus-Kirche in Altfraunhofen genossen haben.
Moosen – Nach der eineinhalbstündigen Darbietung von Markus Tremmel und verschiedenen Musikern in Moosen war das Publikum begeistert. „Egal, wo wir bisher damit waren – es gab immer stehende Ovationen“, sagte der Wambacher strahlend.
Vor fünf Jahren sei die Idee für das Adventskonzert in gemeinsamer Runde entstanden, erklärte Tremmel. Seither wird zur Weihnachtszeit getourt. Und wer den verschmitzten BR-Heimat-Moderator und Autor kennt, der weiß, dass er immer für eine Überraschung gut ist.
Diese bot sich den Besuchern in Moosen: Der Altarraum war in rotes Licht getaucht. Als das erste Lied ertönte, schritten zwei Männer mit einer Kerze singend zum Altar, wo sie mit Fanfaren-Klängen von Leonhard Servi auf der Piccolotrompete empfangen wurden.
Nachdem Tremmel von seiner ramponierten Krippe mit skurrilem Inventar erzählt hatte, lud er die Besucher auf eine Reise von „Moosen über Nazareth nach Bethlehem“ ein. Ein dazu passendes Ortsschild war auch aufgestellt. Die Reise führte zum überlieferten Geschehen der Heiligen Nacht, allerdings aus ungewohnter Perspektive erzählt.
„Bethlehem is überoi“, sagte Moderator und Autor Markus Tremmel bei der Erzählung seiner Version der Weihnachtsgeschichte im Wechsel zu adventlicher Musik. © Birgit LangDabei begab sich Tremmel auf die Suche nach den Figuren, die sich rund um die noch leere Krippe am Altar postieren könnten, und fragte mehrfach, wer sich im Publikum in welcher Figur wiederfinde: der ungewollt schwangeren Maria; dem alten Josef, der die Patenschaft für Jesu übernahm; dem gestressten Wirt, der keine Lust verspürte, Fremde aufzunehmen; dem Ochs, der sich von anderen einspannen lässt; oder den drei Königen, die auf ihrer langen Reise ihre Geschenke aufgebraucht hatten.
„Bethlehem is überoi“, erklärte der Moderator. Statt der ewig wiederholten, verklärenden Weihnachtsgeschichte zeigte er, wie aktuell die Thematik ist, erfand sogar einen Fernsehsender, bei dem gerade „Dahoam in Judäa“ läuft, Britannien aus dem römischen Imperium ausgestiegen ist und Migranten vor dem Limes stehen. So gelang es Tremmel auf vordergründig witzige Art, den Anwesenden den Spiegel vorzuhalten und sie zum Nachdenken anzuregen, bis er schließlich ein Fatschenkindl hervorholte und es in die Krippe legte.
Im wunderbar abgestimmten Wechsel dazu gab es hochkarätige volksmusikalische und klassische Instrumentalstücke von der Familienmusik Servi aus Eching, die ergreifend, meist fröhlich war, teils sogar beschwingt, sodass sich mancher Kirchenbesucher zum Mitschunkeln animiert fühlte. Die Harfe spielte Mutter Gertraud, Gitarre und Maultrommeln Vater Klaus Servi. Sohn Leonhard Servi spielte Kontrabass und Flügelhorn, Schwiegertochter Franziska aus Haag die Querflöte und Sohn Johannes auf der Steirischen Harmonika, dem Hackbrett und dem Hölzernen Glachter, einem alten Instrument mit Holzstäben, auf die er mit Klöppeln schlug.
Ebenso begeisterte Tenor Sandra Schmalzl aus München mit wunderschönem, einfühlsamen Gesang und verschmitztem Lächeln im Solo sowie auch im Duett mit dem dunklen, kraftvollen Bariton Klaus Servi. Nach dem gemeinsamen Andachtsjodler gab es auch noch eine Zugabe.
Pater Dominik hatte die Zuschauer vor dem Adventskonzert begrüßt und ihnen von einem Anruf einer christlichen Familie aus Bethlehem erzählt. „Ihre größte Sehnsucht ist, in Frieden zu leben“, sagte er. Diese Botschaft wolle er und sollten alle über Weihnachten weiterreichen.