Chronik: Legionäre und Weihnachten in der Ferne
Chronik
Für Österreichs im Ausland tätige Profisportler ist Weihnachten daheim oftmals kein erfüllbarer Wunsch. Die Bewerbspausen sind oftmals so kurz, dass eine Reise in die Heimat nicht möglich ist, wie es unter anderem für Marco Rossi in der Eishockeyliga NHL sowie für Jakob Pöltl in der Basketballserie NBA der Fall ist. Schwimmer Felix Auböck feiert unterdessen gleich auf zwei Kontinenten Weihnachten.
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Rossi bestritt am 23. Dezember mit Minnesota Wild das Heimspiel (3:2-Sieg) gegen die Boston Bruins und ist nach drei spielfreien Tagen schon wieder am 27. gegen Detroit Red Wings im Einsatz. Pöltl war ebenfalls am Samstag mit den Toronto Raptors vor Heimfans gegen Utah Jazz im Einsatz (119:126-Niederlage) und muss vier Tage später zu den Washington Wizards.
Pöltl wird daher mit seiner Familie in Kanada feiern. „Ich schätze es sehr, dass meine Familie in Toronto ist und auch über Weihnachten hier sein wird. Die freien Tage können genutzt werden, um ein bisschen gemeinsam Zeit zu verbringen und Weihnachten zu feiern“, so der Wiener.
Rossi kann aufgrund des dichten NHL-Spielplans für Weihnachten nicht nach Vorarlberg reisen Saisonvorbereitung statt FeiertageEishockeyspielerin Theresa Schafzahl wird unterdessen Weihnachten erstmals in Amerika feiern. Die 23-Jährige bereitet sich mit dem Team von Boston für den Start der neuen Frauen-Profiliga PWHL zum Jahresbeginn vor. Vier Tage haben die Spielerinnen frei, eine Heimreise zahlt sich da nicht aus.
„Diese Weihnachten komme ich nicht nach Österreich, das ist schade. Aber es sind auch andere Europäerinnen oder Kanadierinnen und Amerikanerinnen von weiter weg in der Mannschaft. Es werden viele Spielerinnen da sein, wir werden was Gemeinsames angehen“, sagte Schafzahl.
Auböck feiert zweimalSchwimmer Felix Auböck feiert den Heiligen Abend bei seiner Familie in Niederösterreich, bevor es am Christtag in die USA geht. „Ich habe das Glück, dass in den USA am 25. gefeiert wird, sagte der 27-Jährige.“ Durch die Zeitverschiebung gehe es sich daher immer aus, dass er dort mit seiner US-Freundin, Schwimmerin Catie de Loof, ein zweites Mal Weihnachten feiert. Länger als über die Feiertage hat Auböck Pause, der in England seinen Trainingsmittelpunkt hat, dieses Jahr aber nicht, denn das Training für die WM im Februar steht an.
Tennis-Ass Dominic Thiem wird Weihnachten nicht unter einem Weihnachtbaum, sondern unter einem Palmenbaum verbringen. Der ehemalige Weltranglistendritte absolviert in der Advent- und Weihnachtszeit ein Vorbereitungscamp in Dubai, für den Niederösterreicher geht es bereits am 25. Dezember weiter nach Australien.
Feiern mit Blick auf das MeerWeihnachten in der Fremde ist auch für Basketballer Luka Brajkovic nicht mehr außergewöhnlich. Von 2018 bis 2021 hatte der Vorarlberger die Feiertage in den USA verbracht, wo er am Davidson College studierte. Im vergangenen Jahr feierte er das Fest mit seiner Familie an seiner ersten Station als Profi im spanischen Lugo. Diesmal stand am 23. Dezember noch ein Meisterschaftsspiel in Athen für ihn und seinen Club Kolossos Rhodos an.
So werde er erst in der Nacht auf den Heiligen Abend auf die griechische Ferieninsel zurückkehren, wo er in Faliraki wohnt, sagte der 24-Jährige. Einen Christbaum wird Brajkovic in seinem Apartment mit Blick auf das Meer nicht aufstellen. Dafür hat er Telefonate mit seiner Familie in Feldkirch und mit Freunden geplant.
Weihnachten, die Zeit der überfüllten GolfplätzeEine steirische Weihnacht gibt es hingegen für Golfer Lukas Nemecz. Zwischen dem Saisonbeginn Ende November in Australien und den Jänner-Turnieren der World Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbringt der 34-Jährige das Jahresende mit seiner Familie in Graz. Über die Feiertage werden Driver und Putter zur Seite gelegt. „Ich stehe Weihnachten sicher nicht am Golfplatz. Ich habe das einmal gemacht, am 26. Dezember in Loipersdorf bin ich Golf spielen gegangen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Leute am Golfplatz gesehen“, meinte Nemecz.
Gelegenheit zum letzten Durchatmen vor der am 11. Jänner beginnenden EM in Deutschland gibt Weihnachten Kiel-Legionär Mykola Bilyk. Es ist zudem ein ungewohntes und deswegen umso schöneres Gefühl. „Normalerweise haben wir Spiele zwischen Weihnachten und Silvester und keine Zeit, nach Hause zu fahren. Wir werden heuer mit unseren Familien feiern und nach einer gefühlten Ewigkeit erstmals wieder in Wien.“