Lob für einen Nationalsozialisten disqualifiziert Rosenkranz

20 Tage vor
Andreas Kranebitter

Einst lobte FPÖ-Politiker Walter Rosenkranz einen Nationalsozialisten, jetzt soll er Nationalratspräsident werden. Und so grotesk kann es hierzulande sein: Er würde damit auch Vorsitzender des Kuratoriums des Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus

Walter Rosenkranz - Figure 1
Foto derStandard.at

Walter Rosenkranz könnte am Donnerstag zum Ersten Nationalratspräsidenten gewählt werden. Er wäre der erste FPÖ-Politiker in dieser Position.

Johann Karl Stich war ein bekennender Nationalsozialist. Geboren 1888, gründete er mit anderen 1919 die Ortsgruppe der rechtsextremen Deutschen Arbeiterpartei in Krems, der er bis 1926 vorstand. Seit 1913 im Justizdienst beschäftigt, trat er 1930 der NSDAP bei und bekannte sich auch nach deren Verbot in Österreich im Juni 1933 zu seiner Mitgliedschaft. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich wurde er für seine Loyalität belohnt und 1939 zum Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Wien ernannt. Als solcher machte er die nationalsozialistischen Strafverschärfungen nicht nur mit, sondern war an maßgeblicher Stelle für den Justizterror verantwortlich.

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