Unwetter: Erst Hagel dann Starkregen in Waldkirchen

4 Tage vor

Unwetter

Nach dem verheerenden Hagelunwetter von Sonntag ist in der Nacht auf Montag erneut ein Gewitterschauer mit Starkregen über Waldkirchen (Bezirk Waidhofen/Thaya) gezogen. Auch eine Ortschaft der Nachbargemeinde wurde unterdessen zum Katastrophengebiet erklärt.

Waldkirchen - Figure 1
Foto ORF NÖ

Online seit heute, 6.30 Uhr

Neben den Katastralgemeinden Waldkirchen, Gilgenberg und Rappolz (Gemeinde Waldkirchen an der Thaya) wurde in der Nacht auf Montag auch Lexnitz (Gemeinde Dobersberg) zum Katastrophengebiet erklärt. Das Hagelunwetter von Sonntagnachmittag hat in den Ortschaften zum Teil nahezu jedes Haus beschädigt.

Feuerwehr und Hilfskräfte versuchten bis in die Nacht hinein die Gebäude mit Planen abzudecken. Von insgesamt 145 betroffenen Objekten konnten bis zum späten Sonntagabend 55 gesichert werden, so Feuerwehrsprecher Stefan Mayer gegenüber noe.ORF.at am Montag.

Erneut Gewitter mit Starkregen

Für zusätzliche Schwierigkeiten sorgte ein weiterer Gewitterschauer am späten Sonntagabend. „Das war zum Glück nur Starkregen, kein Hagel mehr“, sagt Mayer. Ein paar Minuten lang hätte es stark geschüttet, die Arbeiten wurden dennoch fortgesetzt. Das Wasser sei in vielen Häusern ungeschützt in die Wohnräume eingedrungen und habe erheblichen Schaden angerichtet, hieß es.

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Die Katastralgemeinden Lexnitz und Rappolz wurden am heftigsten vom Hagelunwetter getroffen, in beiden Ortschaften gelten 100 Prozent der Gebäude als beschädigt. In Rappolz konnten von 50 Gebäuden zehn gesichert werden, 40 waren Montagfrüh noch nicht abgedeckt.

In Lexnitz wurden 32 Gebäude beschädigt, alle konnten noch am Sonntag provisorisch abgedichtet werden. In Gilgenberg konnte von insgesamt 16 beschädigten Häusern die Hälfte gesichert werden. In Waldkirchen wurden zwölf Gebäude abgedichtet, 40 weitere waren Montagfrüh noch offen.

Priorität auf Wohnhäuser

Bis Sonntagabend wurden insgesamt knapp 70.000 Quadratmeter Plane in die beiden betroffenen Gemeinden geliefert, davon stammen rund 45.000 Quadratmeter aus dem Katastrophenhilfslager des Bezirks Waidhofen an der Thaya, 20.000 Quadratmeter aus dem Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln und weitere Flächen von Nachbarbezirken sowie Privatfirmen. „Damit ist insgesamt das Notwendigste abgedeckt“, so Mayer.

Die Abdeckung der betroffenen Gebäude wurde Montagfrüh wieder aufgenommen. Die Priorität liege auf den Wohnhäusern, so Mayer. Bei den landwirtschaftlichen Dachflächen konzentriere man sich pro Hof auf ein Gebäude, in dem Maschinen und Ernte vorübergehend untergebracht werden können.

Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle kamen am Sonntag vom Himmel Land kündigt Hilfe aus Katastrophenfonds an

Vonseiten des Landes wurde Hilfe aus dem Katastrophenfonds zugesagt. „Das Wichtigste ist, dass bei diesen schweren Unwettern keine Menschen verletzt wurden“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Bereits am Dienstag werde sich die Landesregierung mit Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gemeinden befassen, kündigte sie laut Landespressedienst an.

„Danke auch an die vielen Firmen und Privaten, die kurzfristig Planen und Material zur Soforthilfe zur Verfügung gestellt haben“, wurden Mikl-Leitner und ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) zitiert.

Eine genaue Schadensbilanz lag bis Sonntagabend noch nicht vor. Die Schadenskommission der beiden Gemeinden nehmen am Montag ihre Arbeit auf. Neben dem Bezirk Waidhofen an der Thaya waren auch die Bezirke Horn und Gmünd von dem Hagelunwetter betroffen. Die Hagelversicherung rechnete am Sonntag mit einem Schaden von rund 1,6 Millionen Euro. Betroffen seien Getreide, Mais, Raps und Grünland.

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